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KANU-WETTKÄMPFE IN DUISBURG MIT 500 ZUSCHAUERN

Lockerungen im Rahmen der „Finals 2021 Rhein-Ruhr | Berlin“ für Zuschauer Von Christel Schlisio + + + Finals 2021: Kanu-Polo Von Falk Bender + + +

DUISBURG. Für die Wettkämpfe der „Finals“ auf der Regattastrecke am Donnerstag, 3. Juni 2021, und am Sonntag, 6. Juni 2021, wurde auf Anfrage bei der Stadt Duisburg mitgeteilt, dass eine Anzahl von 500 Zuschauern zugelassen werden könne. Daraus folgend hat der Organisationsstab kurzfristig die Sicherheitsmaßnahmen neu strukturiert, sodass an diesen beiden Tagen die Kanu-Fans auf der Tribüne wieder willkommen sind. 

Das sind endlich gute Nachrichten für unsere Veranstaltungen“, so DKV-Präsident Thomas Konietzko. „Wir können uns auf hochkarätige Wettkämpfe in Duisburg freuen. Das wollen wir natürlich am liebsten auch einem Live-Publikum zeigen. Vor zwei Jahren kamen zu den Finals mehrere Tausend Menschen. Dann sind 500 ein kleiner, aber guter Anfang.“

Die Zuschauer können am Donnerstag und Sonntag in den Blöcken neben der Ehrentribüne Platz nehmen. Der Eintritt ist kostenlos. Einlass ist am Donnerstag und am Sonntag jeweils ab 9 Uhr. 

Allerdings wird ein zertifizierter, negativer Test nötig sein. Außerdem besteht eine Maskenpflicht im Eingangsbereich und auf der Tribüne. Zur Kontaktnachverfolgung muss jeder Besucher Name und Anschrift hinterlegen. Zur schnelleren Abwicklung am Eingang empfiehlt das Organisationskomitee die Luca-App, wodurch Nutzer QR-Codes scannen und sich so an Orten mit dem Smartphone ein- und auschecken können.


Parakanu erstmalig bei den Finals

Die Finals sind eine Chance auf unserem Weg nach Tokio, und als Sportart von vielen Zuschauern wahrgenommen zu werden.“ Sagt die erfolgreichste deutsche Parakanutin, Edina Müller.

Beim großen Sport-Medien-Ereignis  „Die Finals 2021 Berlin/Rhein-Ruhr“ stellt sich der Parakanu-Rennsport erstmals vor. ARD und ZDF übertragen an vier Tagen live die Endläufe von insgesamt 18 Sportarten. Im Kanu-Rennsport gehören seit über zehn Jahren, ganz im inklusiven Sinn, Parakanu-Rennen bei nationalen und internationalen Meisterschaften dazu. So ist es nur folgerichtig, in diesem Jahr Parakanu im Rahmen der Finals zu präsentieren.

Erstmal sind wir leider nur als Vorführsportart geplant, das sollte aber der erste Schritt sein, die Finals auch für uns sportlich zu etablieren und zukünftig auszutragen.“ So Edina Müller weiter.

Zusammen mit den Rennen des olympischen Kanu-Rennsports finden die Parakanu-Rennen auf der Regattabahn in Duisburg am 3.Juni von 11:55 bis 12:25 Uhr statt. Es werden zwei Rennen ausgetragen, einmal im Kajak und einmal im Va´a, dem Canadier der Parakanuten. 

Im Kajak-Rennen werden Edina Müller vom Hamburger KC und Anja Adler vom SV Halle gegeneinander starten. Edina Müller gewann 2016 in Rio bei den Paralympics die Silbermedaille in der Startklasse Kl 1, nachdem sie schon zuvor zweimal Edelmetall bei den Paralympics im Rollstuhlbasketball gewonnen hatte. Die 37-jährige Rollstuhlfahrerin, die vor zwei Jahren Mutter geworden war, wird in diesem Rennen von der 32-jährigen Hallenserin Anja Adler herausgefordert, die vor zwei Wochen in Szeged ihren ersten Weltcup gewann. Anja Adler sagt: „Für mich bedeuten die Finals viel, da wir die Möglichkeit haben in den Medien Parakanu zu präsentieren und uns packende Duelle zu liefern. Ich freu mich schon sehr drauf!“ Die Rollstuhlfahrerin startet in der Kl 2. Beide fahren in speziellen Parakanu-Rennbooten, die etwas kippstabiler sind und über spezielle Sitzeinbauten verfügen. 

Das Va´a Rennen wird von der 55-jährigen Newcomerin in dieser Sportart, Annette Kummer, und der 31-jährigen Rollstuhlfahrerin Katharina Bauernschmidt bestritten.  Der Va´a kommt ursprünglich aus Polynesien und ist dort bis heute ein alltägliches Fortbewegungsmittel zwischen den Inseln. Für den Parakanu-Rennsport wurde er wegen seiner Stabilität ausgewählt, da die Ama (der Ausleger) das Boot im Vergleich zum Canadier-Rennboot kippstabiler macht. Annette Kummer, vom ESV RAW Cottbus, die seit vielen Jahren Bein-amputiert ist, fand im Parakanu eine Sportart, die sie so anspornte und trainieren lies, dass sie auf Anhieb bei Weltcup in Szeged die Silbermedaille in der Vl 3 gewann. Schon länger dabei ist Katharina Bauernschmidt, die für den WSV Niederrhein Duisburg startet. Die Rollstuhlfahrerin fuhr ebenfalls in Szeged beim Weltcup aufs Podest mit Rang 3 in der Vl 2. „Ich freue mich sehr, das erste Mal die Finals selbst als Sportlerin aktiv mit zu erleben“, so Katharina Bauernschmidt. Ihre Gegnerin ergänzt: „ Der nationale Vergleich ist natürlich eine gute Vorbereitung auf die nächsten internationalen Einsätze.“ Für alle vier Frauen geht es gleich nach den Rennen in Duisburg zur Europameisterschaft in Poznan/Polen. Dort wollen sie sich in Vorbereitung auf die Paralympics der internationalen Konkurrenz stellen. Denn Edina Müller, Anja Adler und Katharina Bauernschmidt haben bereits für Deutschland einen Startplatz in Tokio gesichert. Annette Kummers Startklasse ist leider noch nicht paralympisch.

Die Finals in Duisburg haben für uns einen enorm großen Stellenwert und sind eine Chance unsere tolle Sportart, sowie auf die Arbeit mit Leistungssportlern mit einer Behinderung hinzuweisen. Diese Arbeit bedeutet mir so viel, dass ich mir mit den Finals erhoffe, mehr Menschen für den Para Sport begeistern zu können!“, so Bundestrainer Andre Brendel. „Durch unsere Teilnahme an den Finals sind wir Teil des größten Sportereignisses in Deutschland in diesem Jahr und können den Zuschauern zeigen, was unsere Parakanutinnen leisten.

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Finals 2021: Kanu-Polo – alle Team stehen fest

Am kommenden Freitag und Samstag finden die Wettkämpfe im Kanu-Polo im Rahmen der Finals Rhein-Ruhr | Berlin statt.

Dort begegnen sich im Finale um den Deutschen Polkal jeweils der Deutsche Meister und der Deutsche Vizemeister der Herren- und Damenklasse aus dem Jahr 2019. Im Jahr 2020 wurden keine Deutsche Meisterschaften ausgetragen. 

Beim Spiel am Freitag sind dies der Deutsche Meister WSF Liblar und Lokalmatador und Vizemeister MKC Duisburg. Beide Teams treten auch Pandemie bedingt mit nahezu ausschließlich lokalen Spielern an. Dabei sind besonders die Meidericher gebeutelt, diese müssen mit Jack Playford, Suryan McCutcheon und Alex Lowthorpe auf gleich drei Stammkräfte verzichten, denen eine Ausreise aus England derzeit nicht möglich ist. In diesem Jahr trafen die beiden Teams bereits zwei Mal aufeinander. Beide Teams konnten jeweils ein Spiel knapp für sich entscheiden. Trotzdem gehen die Liblarer als Favorit in das Spiel. Spieler, die besonders ins Blickfeld geraten könnten sind Tim Riecke, der als ehemaliger Kapitän der U21-Nationalmannschaft nun auch in den A-Nationalkader drängt und Jonas Vieren. Vieren, gilt derzeit als bester Polo-Spieler der Welt. Der Liblarer konnte bereits die World Games, die Europameisterschaft und die Weltmeisterschaft gewinnen und ist Träger des silbernen Lorbeerblatts. Um 12:30 Uhr ist Anpfiff.

Bei den Damen stehen sich der Deutsche Meister vom ACC Hamburg und der Deutsche Vizemeister vom KCNW Berlin gegenüber. Da bereits anderthalb Jahre kein Spiel mehr zwischen beiden Teams unter Wettkampfbedingungen stattfinden konnte, sind die Kraftverhältnisse der Teams schwer einzuschätzen. Beide Teams sind gespickt mit Nationalspielerinnen. Gerade die Hamburgerinnen können dabei auf viele Spielerinnen mit diversen nationalen und internationalen Titeln zurückgreifen. Der Berliner Konkurrent stellt ein besonders junges Team mit erfahrenden Stützen, welches durch sein Talent hervorsticht und sich 2019 sehr überraschend weit nach vorne spielen konnte. Auf Berliner Seite könnte dabei Esra Özbay eine besondere Rolle spielen. Das Spiel beginnt am Samstag um 10:45 Uhr.

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Über die Finals: 
Vom 3. bis 6. Juni finden die „Finals 2021 Berlin | Rhein-Ruhr“ statt. Der Deutschen Kanu-Verband ist gleich mit vier Sportarten bei dem Multi-Sport-Event vertreten.

Auf der Regattabahn und im angrenzenden Schwimmbad des ASCD Duisburg werden an den vier Tagen Wettkämpfe im Kanu-Rennsport, Kanu-Polo und Stand-Up-Paddling ausgetragen. Zudem ist Parakanu eine Demonstrationssportart.
Die Finals 2021 Rhein-Ruhr | Berlin werden vom Sportland Nordrhein-Westfalen und dem Regionalverband Ruhr finanziell unterstützt. 

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