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BERGHEIMER LIEGT INKLUSION AN HERZEN

Josef Riefert macht als Begleiter neue Erfahrungen

BERGHEIM. Als Begleitläufer und -fahrer behinderter Sportler hat sich Josef Riefert längst einen Namen gemacht. Mit der Nürnbergerin Layla Nemati und dem blinden Bergheimer Felix Michalski holte er mehrfach den Titel eines Deutschen Meisters im Inline-Skaten in die Kreisstadt. Einer der Höhepunkte war die Teilnahme am olympischen Fackellauf 2012 in London. Jetzt war Josef Riefert bei der Radtourenfahrt des RSV Viktoria Lövenich in der Klasse „Back to Steel“ mit dem Rennrad, einem alten Stahlklassiker, unterwegs. „Inklusion im Sport ist eine großartige Erfahrung, für die ich dankbar bin“, erklärte der Bergheimer.

Bei der Tour mit Start und Ziel am Rhein-Energie-Stadion führte die längste Strecke von 154 Kilometer über Nideggen, Heimbach, an den Rursee, über Schmidt, Vettweis und Gymnich zurück nach Köln. Riefert begleitete dabei den behinderten Dreiradfahrer David Wiegmans, 2019 Dritter der deutschen Meisterschaft im Straßenrennen und mehrfacher deutscher Vizemeister im Einzelzeitfahren. Bei Europa- und Weltcuprennen holte Wiegmans mehrfach Podiumsplätze. Riefert hatte den Dortmunder bei den Cologne Classics kennengelernt und ihn zur RTF-Fahrt eingeladen. Am Kölner Olympiastützpunkt hatte die sportliche Karriere Wiegmans begonnen. Für die Tour hatten sich die beiden die 73 Kilometer-Strecke durch den Rhein-Erft-Kreis vorgenommen.

Es ging sehr schnell los, und ich musste mich erst einmal auf die Besonderheit, neben einem Dreirad zu agieren, einstellen“, berichtete Riefert. Viel Zeit zur Anpassung blieb ihm nicht. Sein Schützling zeigte „Power ohne Ende“ und wurde nur in den Kurven und im Kreisverkehr eingebremst. „Ich hatte Arbeit mitzuhalten“, schilderte sein Begleitfahrer. Die erste Pause am Schloss Gymnich war willkommen. Danach ging es weiter durch die Felder, in einer gut zusammenarbeitenden Gruppe mit Fahrern des Pulheimer SC und der RSG Ford Köln in flottem Tempo wieder Richtung Domstadt.

Während die Pulheimer auf die längere Strecke abbogen, hatte sich die Gruppe um Josef Riefert und David Wiegmans gut eingespielt und erreichte mit wechselnder Führungsarbeit gegen den Wind den zweiten Kontrollpunkt. „Die restlichen 25 Kilometer waren für David kein Problem, während ich schon zu kämpfen hatte“, bekannte Riefert. Im Ziel war die Freude groß. „Toll, dass ich eine solche Erfahrung machen durfte. Vor der Leistung von David habe ich jetzt noch mehr Respekt“, fasste Riefert zusammen und ließ sich ein Kölsch schmecken. David Wiegmans hat sich, inspiriert von der Tour de France, als nächstes Ziel die Fahrt auf den 1912 Meter hohen „Giganten der Provence“, den Mont Ventoux, vorgenommen.

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