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EIN WEITERER MEILENSTEIN IST DER ZUSCHLAG FÜR DIE WM 2027 IM EIGENEN LAND

Warum konnte sich die DEB-Bewerbung am Ende durchsetzen?

DEB Präsident Dr. Peter Merten vergibt den UNIQE Helm als MVP Trophäe während des Spiels zwischen Deutschland und der Slowakei am 13.11.2022 in Krefeld, Deutschland. (Foto von Marco Leipold/City-Press GmbH)

MÜNCHEN.  DEB-Präsident Dr. Peter Merten: „Wir haben nach unserem Amtsantritt im neuen Präsidium entschieden, dass wir den Bewerbungsprozess für die Ausrichtung der WM 2027 intern managen wollen, also mit unserer eigenen Mannschaft. Unter der Federführung von Claus Gröbner, verstärkt durch externe Spezialisten, wie Christoph Mauer und die Mitarbeiter von mmsports, haben wir ein schlagkräftiges Team aufgestellt.  Dieses Team hat den Gesamtprozess optimal geplant und umgesetzt bis hin zur Abschluss-Präsentation auf dem IIHF Kongress in Tampere. Es war eine gute Entscheidung, den Prozess so aufzusetzen. Die Bewerbung war sehr authentisch und das hat letztlich rund dreiviertel der Delegierten überzeugt. Die Entscheidungsprozesse liefen in den letzten neun Monaten reibungslos und das Präsidium hat alle wichtigen Meilensteine, wie beispielsweise die Auswahl der WM-Arenen, stets einstimmig beschlossen.“

Was bedeutet eine WM im eigenen Land für den Verband und den Eishockeysport im Allgemeinen?

DEB-Präsident Dr. Peter Merten: „Es werden spannende dreieinhalb Jahre mit zunehmender Aufgabenfülle und vielen zu treffenden Entscheidungen. Das ist viel Arbeit. Doch wenn wir diese richtig und konzentriert gestalten, dann erhoffen wir uns aus der Durchführung der WM einen sportlichen und wirtschaftlich Erfolg. Die Mittel die wir hierbei erwirtschaften, können dann in den Folgejahren in die Entwicklung unseres Nachwuchses und in die Frauen- und Herren-Nationalmannschaften investiert werden, was die gesamte Sportart definitiv noch weiter voranbringen wird. Eine Heim-WM ist, wie wir aus 2010 und 2017 wissen, ein Zuschauermagnet und wird die Popularität des Eishockeysports in Deutschland sicherlich weiter erhöhen.“

Wie muss mit diesen Erfolgen nun umgegangen werden, damit der Verband und der Sport langfristig davon profitieren können?

DEB-Präsident Dr. Peter Merten: „Drei Erfolge innerhalb einer Woche, das war die beste Woche für den deutschen Eishockeysport überhaupt. Insofern ist es ein hoher Anreiz für unsere „Silberhelden“ und auch die Spieler, die dieses Mal verhindert waren, beim nächsten Mal dabei zu sein. Letztere haben gesehen, dass es sich lohnt eine WM zu spielen und wir hoffen natürlich, dass bei einer Heim-WM 2027 und sicherlich auch bei Olympia 2026 wieder die Besten auf dem Eis sind und entsprechend erfolgreich spielen werden. Eine ebenso wichtige Aufgabe ist es, den Nachwuchs nicht aus den Augen zu verlieren und diesen gemeinsam mit den Landesverbänden und den Profiligen zu fördern und weiterzuentwickeln.“

Das Präsidium ist nun seit gut einem Jahr im Amt, wie fällt die Bilanz rückblickend aus?

DEB-Präsident Dr. Peter Merten: „Wir wollten uns mit unserer Herren-Nationalmannschaft unter den Top acht Mannschaften der Welt platzieren, dieses Ziel haben wir übererfüllt. Aktuell sind wir in der Weltrangliste die Nummer fünf. Bei den Frauen wollten wir in der Topdivision bleiben, dies gelang mit dem Erreichen des WM-Viertelfinals im April in Brampton (KAN). Das Frauenteam hat leidenschaftlich gekämpft und eine sehr positive Entwicklung genommen. Wir hoffen, dass mit dem neuen Trainer Jeff MacLeod nochmal neue Impulse kommen, um uns auch hier nachhaltig in den Top acht der Welt zu platzieren.

Bei den Nachwuchs-Teams haben wir fast nur gute Resultate erzielt. Die U18 der Frauen ist aufgestiegen, die U18 der Männer ist leider aus der Top-Division abgestiegen. Alle restlichen U-Mannschaften haben sich in den Top-Divisionen gehalten.  Hier ist es wichtig, nicht nachzulassen und die Entwicklung durch entsprechende Expertise und den Rückenwind der WM-Silbermedaille in die richtige Richtung zu leiten. Alles in allem sind wir aber natürlich sehr zufrieden mit den erbrachten sportlichen Leistungen der abgelaufenen Saison.

Bei den sportpolitischen Themen stand die WM-Bewerbung 2027 ganz oben auf der Agenda. Dieses Ziel haben wir im Mai in Tampere erfolgreich umgesetzt. Neben diesen sportlichen und sportpolitischen Zielen haben wir uns auch organisatorische, strukturelle und wirtschaftliche Ziele gesetzt, an denen wir fortlaufend arbeiten. Zusätzlich soll auch der enge Austausch und die Zusammenarbeit mit den Landesverbänden, den DEB-Ligen, der DEL und der DEL2 weiter professionell vorangetrieben werden. Hier sind wir durchweg auf einem guten Weg.“

Was sind die nächsten Ziele des DEB?

DEB-Präsident Dr. Peter Merten: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel – der nächste Deutschland Cup und die nächste WM in Prag und Ostrava 2024 stehen an. Wir wollen hier als Mannschaft wieder ähnlich gut agieren wie in Finnland und Lettland und hoffen natürlich, dass wir die Chance bekommen wieder ganz vorne mitzuspielen. Bei den Frauen wollen wir uns weiter verbessern und uns für Olympia 2026 qualifizieren. Auch bei den Nachwuchsteams ist unser Ziel weiterhin vorne in der Welt mitzuspielen.

Parallel dazu wollen wir unsere Trainerausbildung auf dem erreichten, hohen Niveau weiter ausbauen und mehr qualifizierte Schiedsrichter ausbilden.

Was die WM 2027 anbelangt, da gilt es jetzt einen Projektplan zu erstellen, wie wir diese Sportgroßveranstaltung erfolgreich umsetzen wollen. Wichtige erste Schritte hierbei sind die Gründung einer „WM-GmbH“ und die personelle Zusammenstellung eines Organisationskomitees.

Ganz aktuell planen wir einige Maßnahmen und Aktionen mit unseren Sponsoren & Partnern. Beispielsweise wird es am 17. Juli 2023 einen Media Day in Mannheim geben, an dem Nationalspieler unseren Supportern für Shootings und Interviews zur Verfügung stehen.

An dieser Stelle möchte ich mich im Namen des gesamten DEB auch noch einmal bei allen Unterstützern, Partnern & Sponsoren, aber auch der Politik auf Bundes-, Landes- und Städteebene für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit bedanken, ohne die die oben genannten Erfolge nicht möglich gewesen wären.

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