KÖLN. Kein guter Tag am 26. Februar 2023 fürs Hockey im MSC: Mit einer 4:6-Niederlage gegen den Aachener HC verpassen die 1. Hockeyherren am vergangenen Sonntag den Aufstieg in die 1. Regionalliga. Nicht besser erging es auch den 2. Hockeyherren, die sich mit einem Heimsieg gegen HC Velbert den Klassenerhalt erhofft haben. Sie unterlagen jedoch ihren Gästen, die mit 4:13 gegen sie gewannen.
»Für die Jungs tut es mir leid«, verzog Jens Willers, MSC-Hockeyvorstand für Erwachsene, nach dem Spiel traurig sein Gesicht und ging zum Tisch, an dem die beiden Schiedsrichter zufrieden ihr Getränk zu sich nahmen. Zufrieden mit einigen ihrer Entscheidungen auf dem Feld war Jens bei Weitem nicht. Es gab Diskussionsbedarf. Aber war es nicht so, dass die Hockey-Götter uns genug Zeichen geschickt hätten, um uns erkennen zu lassen, dass sie, trotz Fehlentscheidungen der Schiris, auf unserer Seite stünden? Vergeblich.
Es war einfach kein guter Tag für unsere Hockeyjungs. Keine drei Minuten hat es gedauert, da hatten sie bereits zwei Tore kassiert. Ein leises »Flüstertor« in der ersten Minute gefolgt von einem Kracher in der zweiten. Man merkt’s: Die Aachener sind wach, haben einiges vor, sind hergekommen, um zu siegen. Unsere Mannschaft musste diese überraschende Erkenntnis erst mal überwinden, verarbeiten, sich sortieren, sich anders aufstellen. Das kostete erst einmal Zeit. Viel Zeit. Ihr Spiel wollte nicht so richtig fließen. Die Fehler häuften sich, die MSCer wirkten nervös, unkonzentriert. Gewiss: Die Aachener verteidigten gut, ihr Keeper verstand sehr wohl sein Fach, die Spieler konterten schnell. Plötzlich kam es zu einem glücklichen Siebenmeter für unsere Herren. Kurzerhand verwandelte ihn Moritz Momo Wierlemann und verkürzte auf 1:2.
Doch nun kamen die Gäste dran. Es gab einen weiteren Siebener. Gegen uns: gehalten. Und noch einer. Die Kugel flog an dem MSCer Pfosten vorbei. Ganz eindeutige, starke Zeichen, dass zumindest die Göttin Fortuna auf unserer Seite ist. Doch in der römischen Mythologie verteilt die Göttin des Glücks, Fortuna, das Glück bekanntlich nur nach launischer Willkür. Halbzeit. Es gibt viel zu kommentieren. An der Theke mit einem schnellen Kölsch.
Das Kölsch-Zapfen hat zu lang gedauert, wir eilten zurück in die »Cologne Smiles Sporthalle«. Zu spät. Nach zwei Minuten in der zweiten Halbzeit stand es bereits 1:3. Ein weiterer Fehlstart also, es lief im dritten Viertel nicht besser als zuvor für unsere Herren. Das letzte Viertel startete beim Spielstand von 1:5. Nach 45 Spielminuten erzielten unsere Männer aus dem Spiel heraus kein einziges Tor. Aber in dieser Halle hatten wir schon einige Überraschungen erlebt, jetzt hofften wir, die Zuschauer, nur noch auf ein Wunder. Noch fünf Minuten zu spielen. Der Wecker klingelt. Die MSCer werden endlich wach. Präsent. Verkürzen sogar auf 3:5. Fortuna schickt uns ein weiteres Zeichen: ein erneuter Siebener für den MSCer. Doch der wird vom Aachener Torwart gehalten, die Chance auf ein 4:5 wird leider verpasst. Noch zwei weitere Minuten zu spielen. MSC-Trainer Simon Stark holt seinen Keeper auf die Bank, schmeißt Angriffsverstärkung auf den Platz. Die Zeit drängt. Mit einem Fehlerchen da vorne, in der Eile, kassieren unsere Jungs ohne Torwart ein weiteres Gegentor. Das Ding ist gelaufen. In einer letzten Ecke versenkt Casper Berbuer die Kugel noch einmal im gegnerischen Tor. Nur noch Ergebniskosmetik: Abpfiff. Endstand: 4:6.
Am 26. Februar 2023 heißt der Aufsteiger in die 1. Regionalliga RTHC Leverkusen und nicht Marienburger SC. Im Parallelspiel gewannen die Leverkusener denkbar knapp mit 10:9 gegen die DSD Düsseldorf 2 und zogen somit an dem MSC vorbei in die Tabellenspitze. Schade, Jungs. »Zwei Matchbälle vergeben«, kommentierte Ex-Präsident Andreas Müller-Wiedenhorn das Ergebnis, »einmal im Heimspiel gegen Leverkusen und einmal heute gegen den Tabellendritten.« In seiner Laufbahn als aktiver Hockeyspieler und als Schiedsrichter hat er bereits fünf- bis sechshundert Hallenspiele erlebt, schätzt er. Auch entwickelte er ein Gefühl dafür, wann eine Vorentscheidung für ein Hallenspiel gefallen ist. »Als kurz nach der ersten Halbzeit das 1:3 fiel, ahnte ich, dass es heute hier schiefgehen kann«, sagte er. Auf geht’s in die Rückrunde der Feldsaison der 2. Hockey-Bundesliga.
Um 18 Uhr gingen die 2. Hockeyherren in den Abstiegskampf gegen den HC Velbert. Sie hatten es, wie Dennis Scholz es zuletzt formulierte, »in der eigenen Halle in eigener Hand«. Theoretisch. Denn Velbert hatte noch Aufstiegsambitionen. So lief es auch bei unserer 2. Herren in der ersten Halbzeit nicht so gut und sie kassierten gleich drei Tore. In der zweiten Halbzeit wurde es jedoch schlimmer. Satte zehn Male rappelte die Kugel noch in unserem Kasten. Mit dem 4:13-Endstand verflog endgültig die Hoffnung auf einen Klassenerhalt. Die bittere Tatsache der Realität hieß nun Tabellenschlusslicht und bedeutete den Abstieg in die 1. Verbandsliga für die nächste Hallensaison.
Derweil müssen unsere 3. Hockeyherren auf das Ende ihrer Hallensaison noch bis Sonntag warten. Im Schwarz-Weiß Köln drehen sie dann eine letzte Ehrenrunde. Dort spielen sie um 13:40 Uhr im Turniermodus zunächst gegen THC Hürth 2 und haben im weiteren Verlauf nach einem Geisterspiel gegen Bonner THV 4 a. K. gute Chancen auf einen Aufstieg in die 2. Verbandsklasse.
Nach dem letzten Hallenspiel starten bereits die Vorbereitungen für die kommende Rückrunde der Feldsaison 2022/23. Unsere Damen halten die MSC-Fahne im THC Hürth zum ersten Mal in der Rückrunde der 1. Verbandsliga am 23. April hoch. An diesem ereignisvollen Tag starten alle MSC-Hockeymannschaften der Erwachsenen. Unsere 1. Herren treten wieder in der 2. Bundesliga am gleichen Tag in einem Heimspiel gegen Club Raffelberg an. Parallel besuchen die 2. Herren den THC Bergisch Gladbach im Startspiel ihrer Oberliga-Rückrunde. Gleichzeitig mit ihnen stellen sich die 3. Hockeyherren als Tabellenführer der 2. Verbandsliga auf dem Feld des Reinshagener TB.
Allen Mannschaften wünschen wir, eure Fans, viel Erfolg und wir werden versuchen, euch so oft es geht am Feldrand bei den Heimspielen zu unterstützen.
MSC olé!