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DIE DEUTSCHE HERREN-HOCKEY-NATIONALMANNSCHAFT STEHT ERSTMALS SEIT 2010 WIEDER IN EINEM WM-HALBFINALE

BHUBANESWAR, INDIA- JANUARY 25 FIH Odisha Hockey Men's World Cup 2023 32 England v Germany (QF) Mats Grambusch (C) (Photo by WorldSportPics/Frank Uijlenbroek)

BHUBANESWAR. (IND) Die deutsche Hockey-Nationalmannschaft steht im Halbfinale der Weltmeisterschaft. In einem packenden Duell mit England gelang dem Team von Bundestrainer André Henning ein Mega-Comeback. Durch Tore der Grambusch-Brüder in der 58. und 59. Minute erreicht Deutschland das Penalty-Shootout. Hier glänzt der eingewechselte Torhüter Jean-Paul Danneberg zweimal und sichert der deutschen Nationalmannschaft den 4:3-Sieg nach Penaltyschießen (2:2 nach regulärer Spielzeit). Deutschland steht damit erstmals seit 2010 wieder in einem WM-Halbfinale und trifft am Freitag (27. Januar) auf Australien.

Torschützen: Zachary Wallace (12. Minute), Liam Ansell (33. Minute), Mats Grambusch (58. Minute), Tom Grambusch (59. Minute)
Penalty-Shootout: James Albery, Niklas Wellen, Zachary Wallace, Hannes Müller, Thies Prinz, Phil Roper, Christopher Rühr

Deutschland hat die Chancen – England trifft
Die erste Chance des Spiels hatten die Honamas. Doch die englische Abwehr, die bis dahin noch kein Gegentor kassiert hatte, fing den Pass von Christopher Rühr vor dem Tor ab. Beide Mannschaften gingen von der ersten Sekunde an mit viel Tempo in die Partie. Ein Abtasten fand nicht statt. Mit der ersten englischen Torchance des Spiels ging das Team von der Insel gleich in Führung. Nach einem schönen Solo stand es 0:1 aus deutscher Sicht.

Deutschland drückt auf den Ausgleich
Das zweite Viertel wurde von zwei gefährlichen Kreisszenen der Engländer eröffnet. Deutschland probierte viel nach vorne, doch kam gegen eine gut stehende englische Mannschaft nur schwer vor das Tor. Die Mannschaft von André Henning hatte mehr Ballbesitz und mehr Torchancen, doch England führte und kam zu den gefährlicheren Torabschlüssen. In der 26. Minute erkämpfte sich Theo Hinrich die erste Strafecke des Spiels. England verteidigte diese aber souverän. Eine weitere Strafecke eine halbe Minute später brachte ebenfalls keinen Ausgleich. England verlor vor der Halbzeit noch ihren Videobeweis und es ging mit dem 0:1 in die Pause.

England kommt hellwach aus der Kabine
Zu Beginn der zweiten Halbzeit bekam England nach gut einer Minute ihre erste Strafecke. Die deutsche Verteidigung inklusive Alexander Stadler verhinderte das nächste Tor für England. Doch die Männer in den roten Trikots kamen frisch aus der Kabine, erspielten sich eine weitere Strafecke und verwandelten diese zum 2:0. Die Honamas brauchten ein schnelles Tor, doch stattdessen gerieten sie fünf Minuten lang in Unterzahl. Christopher Rühr sah die gelbe Karte. Die Partie wurde hitziger und Deutschland ging mit zwei Toren Rückstand in die letzten 15 Minuten. 

Deutschland mit last Minute-Comback
Alles nach vorne werfen. Das war logischerweise der deutsche Plan für das letzte Viertel. Doch die Honamas taten sich schwer gegen sehr gut verteidigende Engländer, die immer noch ohne Gegentor im Turnier waren. Fünf Minuten vor dem Abpfiff nahm André Henning Alexander Stadler vom Feld, um einen Feldspieler mehr auf dem Kunstrasen zu haben. Das zeigte Wirkung und Deutschland bekam kurze Zeit später einen 7-Meter. Christopher Rühr schoss diesen an die Latte. Danach spielten sich dramatische Szenen in Bhubaneswar ab. Deutschland gelang der Anschlusstreffer in der 58. Minute durch Mats Grambusch. Eine Minute später holte Hannes Müller einen weiteren 7-Meter heraus und diesen verwandelte Tom Grambusch. Das Spiel war ausgeglichen und ging ins Penalty-Shootout.

Penalty-Shootout
Für die Entscheidung gab es bei Deutschland einen Torwartwechsel. Jean-Paul Danneberg ersetzte Alexander Stadler. Der Ersatzkeeper hielt zwei Penalties, Niklas Wellen, Hannes Müller, Thies Prinz und Christopher Rühr verwandelten und Deutschland zog in das Halbfinale ein.

Stimmen zum Spiel:

André Henning, Bundestrainer:
„Ich bin stolz darauf, was für eine grandiose Mentalität dieses Team entwickelt hat. Kurz vor Schluss 0:2 hinten, dann noch einen Siebenmeter an die Latte geknallt – da hat kein Mensch mehr an uns geglaubt. Wir aber schon. Die Jungs sind klar und ruhig geblieben und haben unter Druck ihr bestes Hockey gespielt. Das ist auch deshalb beeindruckend, weil uns vorher wenig gelungen ist. Wir haben immer gesagt, wir wollen eine Turniermannschaft sein. So stelle ich mir das vor. Diese mentale Stärke trägt uns.“

Jean-Paul Danneberg, Torwart:
„Es war ein krasses Spiel. Wir haben es leider lange Zeit nicht geschafft, unsere Leistung auf den Platz zu bringen. England hat es uns sehr schwer gemacht. Aber wir haben nicht aufgehört zu kämpfen und in den letzten Minuten noch zwei Tore geschossen. Wir haben immer an uns geglaubt und das zeichnet Deutschland aus – das zeichnet die Honamas aus. Im Penalty-Shootout haben wir die Nerven behalten und alle Versuche versenkt. Ich durfte zwei Penalties halten und das hat am Ende gereicht. Wir sind alle mega happy!“

BHUBANESWAR, INDIA- JANUARY 25 – FIH Odisha Hockey Men’s World Cup 2023 – 32 England v Germany (QF) – Tom Grambusch scored 2-2.  – Umpire MEJZLIK Jakub (CZE) – (Photo by WorldSportPics/Frank Uijlenbroek)

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