MÖNCHENGLADBACH. Seit dem 25. Oktober ist Martin Schultze neuer Sportdirektor des Deutschen Hockey-Bundes. Schultze ist in Hockey-Deutschland ein bekanntes Gesicht und bringt jede Menge Hockey-Erfahrung in seinen neuen Job mit. In seinem ersten Interview für den DHB berichtet der 50-Jährige von seinen ersten Wochen als frisch gebackener DHB-Sportchef und welche – vor allem finanziellen – Herausforderungen auf ihn und den Verband zukommen werden.
Die wichtigsten Aussagen von Martin Schultze im Überblick:
Zur Aufgabe als Sportdirektor:
„Ich bin zuständig für die Kommunikation zum DOSB und zum BMI, was sehr wichtig ist, da der DHB über den DOSB und das BMI Fördermittel erhält (…). Die sportliche Einschätzung ist Aufgabe der Bundestrainer und ich sorge dafür, dass die bestmöglichen Bedingungen dafür gegeben sind.“
Die finanziellen Herausforderungen des Deutschen Hockey-Bundes:
Im Jahr 2021 wurde der Leistungssport-Zuschuss der öffentlichen Hand für den DHB deutlich heruntergestuft, um gut 20 Prozent. Gleichzeitig haben wir im Jahr 2023 aber sehr viele Maßnahmen mit großem Reiseaufwand, wie die Weltmeisterschaft in Indien, FIH Pro League-Spiele wieder in Indien und Australien oder die U21-WM in Kuala Lumpur und Chile. Hierbei ist und wird es sehr schwer den Ansprüchen der Bundestrainer für optimale Bedingungen gerecht zu werden, denn es mangelt an Geld. Vonseiten des DOSB und des BMI wird es keine weiteren Gelder geben, deshalb ist ein möglicher Lösungsweg, weitere Sponsoren zu finden. Ein weiterer Ansatz ist es, mehr Menschen in den Hockeysport einzubinden, die uns mit Spenden unterstützen und so den Leistungssport aufrechterhalten.
Zu den Konsequenzen der budgetären Lage:
„Ich kann mein Budget nicht überziehen. Die Bundestrainer hatten für eine optimale sportliche Jahresplanung zwar realistische, aber auch viel zu hohe Bedarfsansprüche. In vielen Sitzungen haben wir uns auf ein deutlich reduziertes Budget einigen müssen. Hierbei besteht aber immer noch ein Delta von 400.000 Euro, das wir unter anderem durch Spenden und Sponsoreneinnahmen ausgleichen müssen. Das stellt eine riesige Herausforderung dar, wird aber absolut notwendig sein, wenn wir sportlich unsere Ansprüche nicht zurückschrauben wollen.
Ich bin ein positiver Mensch und denke, dass wir das Schaffen werden und zeitnah die nächsten Schritte dafür machen.