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STINE KURZ‘ DEBÜT-TOR REICHTE NICHT

BRÜSSEL (BEL). Im zweiten Pro League Spiel in Brüssel hat das aus einem Talentpool zusammengestellte Damenteam eine 1:3-Niederlage kassiert. Die Gastgeberinnen führten durch zwei Eckentore von vanden Borre, ehe Stine Kurz in ihrem Premierenspiel für die Danas zum 2:1 traf. Danach war das DHB-Team am Ausgleich dicht dran, hatte weitere Ecken und Chancen, aber Belgien machte mit einem Konter im deutschen Schlusspressing noch das – letztlich nicht unverdiente – 3:1. Trotz der zwei knappen Niederlagen konnte sich die mit knapp 22 Jahren junge deutsche Mannschaft in Belgien gut verkaufen. In dieser Partie feierte neben Kurz auch Lilly Stoffelsma ihr Debüt, so dass am Wochenende fünf Aktive ihr Premierenspiel im A-Nationalteam hatten.

Xavier Reckinger: „Wir haben gut ins Match gefunden und auch gleich eine Ecke geholt. Dann machen die mit ihrer ersten Ecke gleich das 1:0 – das ist ein bisschen teuer für uns. Nach den beiden Gegentoren waren die Mädels etwas zu eingeschüchtert. Aber nach unserem Eckentor und der Großchance für Pauline Heinz gab es sowas wie einen Momentum-Switch. Wir hatten dann mehr von der Schlussphase, wie ich fand. Letztlich hat etwas die Kraft gefehlt, es dann noch ganz zu drehen. Aber mit der jungen Truppe hier haben wir uns sehr gut gewehrt und die Mädels sind schnell zu einer Einheit zusammengewachsen. Insofern blicke ich schon sehr zufrieden auf das Wochenende zurück!“

Marisa Martin Pelegrina: „Wir sind eigentlich super gestartet, kommen aber nach der Grünen Karte ins Straucheln. Durch das Anschlusstor waren wir aber wieder am Drücker. Deshalb ist es ärgerlich, dass wir ohne Keeper dann am Ende noch das 1:3 bekommen und verlieren.“

Debütantin Stine Kurz: „Ich fand unseren Start heute richtig gut, es hat auch sehr viel Spaß gemacht. Wir kriegen dann zwei etwas unglückliche Eckentore. Nach meinem Anschlusstreffer hatten wir zwei, drei gute Chancen zum Ausgleich, aber es sollte heute wohl mit dem Punktgewinn nicht sein.“

Die Belgierinnen machten von Beginn an wieder Druck aufs junge DHB-Team, versuchten dies gar nicht erst zum Spielaufbau kommen zu lassen. Doch die Deutschen ließen sich nicht einschüchtern, gingen in die Offensive und kreierten eigene Szenen am belgischen Kreis. Und das hätte in der 7. Minute fast zum Führungstor geführt, als Pia Märtens ins Tor schrubben wollte und nur ein Fuß verhindern konnte, dass Hannah Gablac danach einblockte. Die anschließende Ecke wurde nicht erfolgreich verwertet.


Emma Davidsmeyer sah dann eine sehr harte Grüne Karte bei einem Zweikampf im Mittelfeld. Im Anschluss holte Belgien die erste Ecke und die verwertete Stephanie vanden Borre links unten zur 1:0-Führung (10.), was so ein bisschen gegen den bisherigen Spielverlauf kam. Die DHB-Auswahl aber unbeeindruckt. Emma Puvrez sah kurz darauf auch Grün wegen eines Fouls an Elisa Gräve. In der Schlussphase des Viertels war Belgien allerdings etwas griffiger.

Eine Rückhandflanke von Gablac brachte erstmals Gefahr im zweiten Viertel, doch die wurde zur Langen Ecke noch abgewehrt (19.). Auf der anderen Seite parierte Anna Kilian einen Schlag ins linke Eck. Es ging jetzt ganz viel hin und her, weil beide Reihen leichte technische Fehler machten. Belgien bekam die zweite Ecke, die erneut vanden Borre unten links zum 2:0 (21.) einschlenzte. Kilian verhinderte kurz darauf das 0:3, als ein Ball zu Ambre Ballenghien durchgesteckt wurde (23.).
Das junge DHB-Team hatte sich in dieser Phase ein bisschen zu sehr den Schneid abkaufen lassen, ließ Belgien zu sehr machen. So blieben eigene Aktionen bis zur Halbzeitpause eher Mangelware. Nach der Pause führten dann zwei fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen zur dritten belgischen Ecke, die aber gemeinsam entschärft wurde (35.). Charlotte Englebert hatte das 3:0 auf dem Schläger, traf nach tollem Solo aber nur das hohe Außennetz. Leider wurde Hannah Gablac dann ein Vorteil im Kreis weggepfiffen, sonst wäre sie recht frei zum Schuss gekommen (37.).

Die Deutschen jetzt mit mehr eigener Aggressivität, konnte besser gegenhalten und sich öfter an den gegnerischen Kreis durchspielen. Pauline Heinz holte die zweite Ecke heraus (40.) und die verwandelte Stine Kurz in ihrem ersten Länderspiel halbhoch rechts zum 2:1. Und Pauline Heinz hatte danach die Großchance zum Ausgleich, scheiterte aber mit einer hohen Rückhand an Keeperin Elena Sotgiu. Vanessa Blockmans sah in der gleichen Szene noch Grün für ein hartes Foul an Pia Maertens.

Die Deutschen blieben griffig, mussten aber auch immer mal wieder im Konter hinterherlaufen, weil Bälle zu einfach verloren wurden. Strujk hatte das dritte Tor für die Gastgeberinnen auf dem Schläger, verzog aber rechts am deutschen Tor vorbei. Es gab dann die vierte Ecke für Belgien wegen nicht eingehaltenen Abstands, bei der Noelle Rother stark gegen vanden Borre hielt. Belgien machte Druck auf die Vorentscheidung, holte kurz darauf die nächste Ecke (48.), doch Rother war erneut nicht zu überwinden.

Die Deutschen konnten den Druck etwas brechen, kamen selbst wieder nach vorn, aber schon im nächsten Angriff zog Belgien die sechste Ecke (51.), bei der wieder Rother zur Stelle war. Leider ging die Kraft jetzt etwas verloren und die Pässe vorn kamen oft etwas zu ungenau. Doch Emma Davidsmeyer holte in der 57. Minute die dritte deutsche Ecke, doch dieses Mal parierte D‘Hooghe gegen den Schlenzer von Stine Kurz.

Doch die Deutschen blieben vorn dran und holten die nächste Ecke (59.) durch Katharina Kiefer. Die misslang technisch leicht. Keogh pfiff danach die nächste Ecke, gegen die die Belgierinnen aber erfolgreich den Videobeweis nahmen. Reckinger nahm dann für die letzten 100 Sekunden Rother für eine elfte Feldspielerin vom Platz. Im nächsten Angriff konnte Belgien aber stattdessen die Entscheidung erzielen, als France de Mot sich über die linke Grundlinie durchwühlte und den Ball aus spitzem Winkel irgendwie über die Linie brachte.

Tore:
1:0    Stephanie vanden Borre (KE, 10.)

2:0    Stephanie vanden Borre (KE, 21.)
——
2:1    Stine Kurz (KE, 40.)

3:1    France de Mot (59.)


Strafecken:
BEL 6 (2 Tore) / GER 4 (1 Tor)

SchiedsrichterInnen:
Alison Keogh (IRL) / Hannah Harrison (ENG)

Video-Schiedsrichter:
Jonas Van’t Hek (NED)

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