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KNAPPES ERGEBNIS FÜR JUNGE DEUTSCHE PERSPEKTIV-MANNSCHAFT

FIH Pro League: Knappes 0:1 - Danas: 0:1 für Talentpool \\ DHB / DHA

(Foto: worldsportpics.com)

BRÜSSEL. (BEL)  Im ersten von zwei Spielen der FIH Pro League in Brüssel hat die mit knapp 22 Jahren extrem junge deutsche Damen-Mannschaft eine knappe 0:1-Niederlage hinnehmen müssen. Ambre Ballenghien, die beste Spielerin auf dem Platz, nutzte eine Ecke, als das DHB-Team gerade in Unterzahl agieren musste. Letztlich ein verdienter Sieg des EM-Dritten, der etwas mehr Chancen und mehr Ecken hatte, doch der deutsche Talentpool schlug sich extrem achtbar in Brüssel. Mit Jule Bleuel, Katharina Kirschbaum, Philin Bolle und Marisa Martin-Pellegrina feierten gleich vier Aktive ihr Debüt im A-Kader, der in Belgien mit dem Logo von „Hockey gegen Rassismus“ auf dem Trikot ein klares Statement gegen Gewalt und Ausgrenzung setzt.

Xavier Reckinger: „Ich hatte von den Mädels gefordert, dass sie leidenschaftlich auftreten sollten, um damit die größere Erfahrung der Belgierinnen auszugleichen. Das haben sie zu 100 Prozent gemacht. Wir haben insbesondere im Umgang mit der Unterzahlsituation kurz vor Ende etwas Lehrgeld gezahlt, aber grundsätzlich waren da heute auch viele sehr gute Sachen dabei. Ich bin stolz auf die vier Erfahrenen, die die Youngster hier gut mitgenommen haben. Das war ein guter Einstieg für etliche unerfahrene Spielerinnen.“

Noelle Rother: „Wir sind über das Ergebnis schon etwas enttäuscht. Der Start war etwas nervös, was wir im zweiten Viertel aber gut ablegen konnten. Man hat natürlich gemerkt, während wir ein neu zusammengewürfeltes Team sind, dass Belgien sehr eingespielt ist und auch schon gegen Holland diese Woche in der Pro League auf hohem Niveau spielen konnte. Besonders im dritten und vierten Viertel konnten wir die Leistung vom zweiten Viertel nicht ganz halten, so dass es ein bisschen Ping-Pong-Hockey wurde und hin und her ging. Das 0:1 ist aber wahrlich kein Untergang. Morgen wollen wir dann die drei Punkte mitnehmen.“

Nele Aring: „Das war ein sehr knappes Match, worauf wir als so junges Team für morgen gut aufbauen können. Die Defensivleistung war heute schon sehr stark. Offensiv müssen wir noch etwas mutiger werden. Aber wenn wir uns über die starke Defensive morgen wieder ins Match reinfighten, können wir die Belgierinnen auch schlagen. Ich freue mich auf diese zweite Chance!“

Das Match fing wegen technischer Probleme – ein Kran, der zu gefährlich nah am Platz stand, musste weggebracht werden – erst mit 100-minütiger Verspätung statt. Die Gastgeberinnen machten auf die unerfahrene deutsche Mannschaft recht früh Druck und versuchten Fehler zu erzwingen. Noelle Rother musste schon in den ersten Minuten zweimal bei Schüssen von Ambre Ballenghien parieren. Dann holte Belgien die erste Strafecke (4.) und auch da war Rother stark zur Stelle, allerdings auf Kosten der zweiten Ecke, auf die die dritte folgte. Doch auch die wehrten die Deutschen gut ab.

Dann eine erste gute Kreisszene, nach Konter über Hannah Gablac, doch ein deutscher Fuß im Kreis machte diese zunichte (8.). Rother hielt im anschließenden Konter der Belgierinnen erneut ganz stark mit einer Schlägerparade gegen Ballenghien. Ein guter Rechtsangriff über Fleschütz und Carlotta Sippel wurde zur Langen Ecke abgewehrt (14.). So ging es mit dem torlosen Remis ins zweite Viertel.

Die Deutschen konnten Belgien da schon besser aus ihrem Viertel raushalten, auch wenn die Gastgeberinnen zu Beginn weiter etwas mehr von der Partie hatten. Doch das DHB-Team kam dann über viel Ballbesitz zu mehr Sicherheit und eigenen Angriffen. Hannah Gablac prüfte Aisling D’Hooghe im belgischen Tor das erste Mal ernsthaft, die den Schrubber von rechts noch neben das Tor lenken konnte (26.). Eine erste deutsche Ecke misslang technisch noch (27.). Die Deutschen nun absolut auf Augenhöhe, agierten mit viel mehr Selbstvertrauen und gingen mit einem verdienten 0:0 in die Pause.

Und die Deutschen machten ähnlich selbstbewusst weiter, versuchten eigene Angriffe zu kreieren, hatten mehr Ballbesitz. Und Hannah Gablac setzte einen Rückhandball dann nur ans Außenbrett (37.). Auf der anderen Seite war Anna Kilian, die die zweite Hälfte zwischen den Pfosten stand, gegen Stephanie vanden Borre zur Stelle (38.). Das Spiel wogte in dieser Phase ein wenig zwischen den Kreisen hin und her, weil beide Teams leichte technische Fehler einbauten. Kilian hielt dann ganz stark gegen Ballenghien und zwei weitere Stürmerinnen, die frei vor ihr auftauchten (43.).

Es ging so mit dem 0:0 ins letzte Viertel. Kilian war es, die nach einem Ballverlust im Aufbau gegen Judith Vandermeiren zur Stelle war und mit dem Handschuh parierte (47.). Belgien stemmte sich mit Druck gegen das Penalty-Shootout, das nun immer stärker gegen die junge deutsche Truppe drohte. Aring sah dann eine harte Gelbe Karte (50.) wegen eines Zusammenpralls im Mittelfeld, so dass die Deutschen nun fünf Minuten in Unterzahl agieren mussten.

Nach einem Konter, als die Deutschen im belgischen Kreis den Ball zu leicht hergaben, holten die Belgierinnen ihre vierte Strafecke, die Ambre Ballenghien links oben zum 1:0-Führungstreffer (53.) einschlenzte. In Gleichzahl unterlief den Deutschen ein weiterer Ballverlust am eigenen Kreis, nach dem die Belgierinnen den Videobeweis für eine Ecke nahmen (58.) und Recht bekamen. Die Ecke hielt Anna Kilian aber stark.

Und 100 Sekunden vor Ende nahm Reckinger dann seine Keeperin vom Platz, um nochmal auf den Ausgleichstreffer zu pressen. Doch Belgien machte es clever und blieb im Ballbesitz, gab den Deutschen keine Chance mehr.

Tore:



——


1:0    Ambre Ballenghien (KE, 52.)                                                        

Strafecken:
BEL 6 (1 Tor) / GER 1 (kein Tore)

SchiedsrichterInnen:
Celine Martin-Schmets (BEL) / Hannah Harrison (ENG)

Video-Schiedsrichter:
Dan Barstow (ENG)

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