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DHB-TEAM IM ZWEITEN INDIEN-SPIEL STARK VERBESSERT

HOCKEY-HERREN - OPYMPIA-TESTSPIEL \\ DHB

KREFELD. Die deutschen Herren haben, zwei Tage nach dem 1:6 im ersten Testspiel gegen den Weltranglisten-Vierten Indien, am Dienstagnachmittag im zweiten Match gegen die Gäste 1:1-Unentschieden gespielt. Das DHB-Team zeigte sich nicht nur vom Ergebnis her verbessert, sondern war am Ende dem Siegtreffer auch deutlich näher als der Rekord-Olympiasieger. Spielerisch gab es eine Steigerung, auch wurden den Indern weniger Konterchancen eingeräumt, ein Manko blieb aber die eigene Durchschlagskraft im Kreis.

Die Honamas brechen nun Ende der Woche nach Amsterdam auf, wo sie am Wochenende in der FIH Pro League zweimal gegen die Niederlande spielen. Bundestrainer Kais al Saadi: „Eine große Baustelle ist sicher noch die Abstimmung innerhalb der Mannschaftsteile mit Lauf- und Passwegen bei so vielen Spielern aus unterschiedlichen Clubs. Da ist es erwartungsgemäß jetzt noch nicht wie aus einem Guss. Aber das war heute ein guter Schritt nach vorn – mehr allerdings auch nicht. Die Emotionalität und Stimmung waren besser. Da wurde auch von den nicht eingesetzten Spielern auf der Bank ordentlich Alarm gemacht und unterstützt. Und wir haben Indien zum Teil gut hergespielt, die waren am Ende stehend k.o.. Allerdings kreieren wir dann zu wenig Gefahr, oft versandet diese in der Entstehung. Wir dürfen aber nicht ungeduldig werden, sondern müssen weiter engagiert arbeiten, dann kommt das auch.“ Kapitän Tobias Hauke: „Klar, lief noch nicht alles rund heute – das wäre auch ein Wunder nach der langen Coronapause – aber wir haben die Ziele, die wir uns für das Spiel gesetzt hatten, heute alle erfüllt. Natürlich hätten wir auch gern gewonnen, aber das ist jetzt gerade nicht wichtig – möglich wäre es trotzdem gewesen. Es war der richtige Schritt Richtung Pro League: Wir haben griffig im Eins-gegen-Eins verteidigt, ein Gemeinschaftsgefühl und – trotz fehlender Zuschauer – eine Länderspielatmosphäre auf dem Platz erzeugen können.

Die Mannschaft braucht solche Emotionen. Und wir haben uns von dem frühen unglücklichen Rückstand auch nicht aus der Bahn werfen lassen.“ Die Inder hatten trotzdem den besseren Start für sich, als in der 4. Minute eine harte Schrubberecke von Harmanpreet Singh ins lange Eck ging.

Das DHB-Team war bemüht, schnell zu antworten. Nach Foul an Christopher Rühr gab es in der 5. Minute die erste deutsche Ecke, die von Martin Häner aber gefährlich in den Körper geschlenzt und daher rausgepfiffen wurde. Die Deutschen auch danach das Team mit mehr Ballbesitz, doch die Anspiele und Aktionen in den Kreis waren teilweise noch zu ungenau. Kapitän Tobias Hauke musste kurz vor der Viertelpause wegen Unterbrechens eines Konters mit Grün auf die Strafbank und die Honamas damit Anfang des zweiten Viertels in Unterzahl. Die wurde sicher überstanden, aber die eigenen Aktionen blieben nun erstmal Mangelware. Indien presste und ließ wenig Konter zu.

Mit Geduld holten sich die Deutschen aber wieder mehr Spielanteile zurück. Christopher Rühr hatte auf Vorarbeit von Benedikt Fürk die erste Chance nach langer Zeit, als ein Ball aus der Drehung fast im langen Toreck gelandet wäre (24.).

Das DHB-Team nun mit guten frühen Ballgewinnen. Marco Miltkau holte die zweite deutsche Ecke heraus (28.), die aber in der Ausführung misslang. Doch Mats Grambusch holte schon bald die nächste (29.) und die verwandelte Martin Häner flach und hart ins untere linke Toreck zum inzwischen verdienten 1:1. Die Deutschen machten so weiter und hatten Sekunden vor der Pause noch eine gute Chance nach Linksflanke, die aber vom indischen Keeper entschärft wurde. Die Deutschen blieben auch im dritten Viertel griffig dran und erarbeiteten sich ein Übergewicht sowie ein, zwei gute Kreisszenen für Rühr und Justus Weigand, die aber beide nicht von Erfolg gekrönt waren. Dennoch das DHB-Team nun mit deutlich mehr Spielanteilen, weiterhin blieben nur vorn oft die Laufwege noch nicht auf die Passwege zugeschnitten. Indien in der letzten Phase des dritten Viertels dann mal wieder mit mehr Druck, aber die Gäste fanden keine Lücke in der aggressiven Deckung des DHB-Teams. Malte Hellwig Sekunden vor der letzten Viertelpause mit einem Rückhandschuss aus zentraler Position, der aber über die Latte gelenkt wurde. Und es ging so weiter: Marco Miltkau hatte die Riesenchance am linken Pfosten, doch konnte den Ball aus spitzem Winkel nicht im Tor unterbringen (46.). Die Deutschen erhöhten das Tempo im letzten Viertel, zeigten, dass sie den Sieg in dieser Partie – auch wenn das Trainerteam Entwicklung vor Ergebnis gestellt hatte – unbedingt wollten. Und so holten sie in der 57. Minute nach schönem Run über die rechte Grundlinie die vierte Ecke der Partie, die von einem Verteidiger vorm Tor mit dem Körper gestoppt wurde. Es gab „nur“ die fünfte Ecke, statt eines vielleicht auch möglichen Siebenmeters, und die wurde stark abgelaufen. So stand am Ende das Remis.

Tore:
0:1    Harmanpreet Singh (KE, 4.)

1:1    Martin Häner (KE, 29.)
——


Ecken:
GER 5 (1 Tor) / IND 1 (1 Tor)

Schiedsrichter:
Stanislav Sachenko / Henrik Völker (beide GER)

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