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„TRAININGSEINSTIEG FÜR GESUNDHEIT UND SPORTLER WICHTIG !“

\\ DHB / DHA

MÖNCHENGLADBACH. Länderspiele oder auch nur Trainingslehrgänge in Teamstärke sind in der Coronakrise unter den aktuellen Maßnahmen auch im Hockeysport undenkbar. Dennoch denkt man im DHB-Leistungssport gerade sehr intensiv darüber nach, wie man die Sportlerinnen und Sportler langsam wieder an ihre Trainingsumfänge heranführt. Sportdirektor Heino Knuf erklärt im Interview, wie der DHB den Spagat zwischen gesellschaftlich verantwortlichem Handeln und der Verantwortung seinen Athletinnen und Athleten gegenüber hinbekommen möchte, wenn die zuständigen Stellen dies wieder erlauben.

Herr Knuf, warum feilen Sie gerade mit den Bundestrainern und den Olympiastützpunkten an diesem Konzept?

Heino Knuf: „Es ist wichtig, dass unsere Athletinnen und Athleten wieder ins Training einsteigen können. Das sind Menschen, die bis vor Kurzem zwei- bis dreimal pro Tag trainiert haben. Und plötzlich ist diese Intensität, sind diese Umfänge weggebrochen. Das birgt gesundheitliche, aber auch mentale Risiken für die Sportler.“

Setzt man sich damit nicht dem Vorwurf aus, dass der Sport in dieser Situation eine Ausnahme fordert?

Heino Knuf: „Selbstverständlich halten wir alles in den Grenzen, die in der aktuellen, gesamtgesellschaftlichen Situation vertretbar sind. Auch wir wollen hier unseren Beitrag leisten. Wir halten die Ansteckungsrisiken dabei so gering wie möglich. Zum Beispiel würden wir die Trainingsgruppen nicht größer machen als mit vier Athleten und einem Trainer. Und wir würden die Gruppen in ihrer Besetzung konstant halten. So können wir im Notfall kleine Gruppen in Quarantäne schicken. Natürlich würden wir auch die Abstandsregelung während der Trainingsübungen, aber auch in Pausen einhalten. Es würden zum Beispiel keine Übungen gemacht, in denen Körperkontakt notwendig wäre.“

Es geht also nicht um einen Alleingang des Hockeysports?

Heino Knuf: „Nein! Es geht um verantwortungsvolles Handeln der Gesellschaft UND unseren Athleten gegenüber. Wir orientieren uns dabei klar an den Empfehlungen der offiziellen Stellen und des DOSB, der uns mit Handlungsempfehlungen für den Trainingseinstieg versorgt hat. Zudem ist alles mit den Bundesstützpunktleitern und den Bundesstützpunkttrainern abgestimmt.“

Welche Sportlerinnen und Sportler sollen denn diesen Trainingseinstieg zuerst wahrnehmen?

Heino Knuf: „Es geht um unsere Olympiakader und nachrangig auch um die Perspektiv-, U21- und U18-Kader. Die wollen und müssen wir ans Training wieder heranführen. Alle würden dafür einen vom DOSB entwickelten Kontaktrisiko-Evaluationsbogen ausfüllen, der aus elf Fragen besteht. Wenn nur eine Frage mit Ja zu beantworten ist, dürfte der Sportler nicht am dezentralen Training teilnehmen, sondern müsste sofort den Arzt des Olympiastützpunktes aufsuchen. Und wer den Fragebogen nicht dabeihat, würde nicht zum Training zugelassen.“

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