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KÖLNER LÖSEN TICKET FÜRS FINALE FOUR

Viertelfinale: Mannheimer HC – Rot-Weiss Köln 4:5 (3:3) - DHB \\ DHA

M.-GLADBACH. In einem hochklassigen Viertelfinale haben die Herren von Rot-Weiss Köln das Ticket fürs Final Four am kommenden Wochenende in Stuttgart gelöst. Beim Mannheimer HC siegte das Team von Trainer André Henning mit 5:4 (3:3). Bis weit in die zweite Halbzeit hinein konnte sich keine Mannschaft entscheidend absetzen, ehe Jonas Gomoll mit seinem zweiten Treffer die Domstädter erstmals mit zwei Toren in Führung brachte. Zehn Minuten Überzahl konnten die Mannheimer dann nur noch zum Anschluss nutzen, weil Köln bei eigenem Ballbesitz auch immer wieder geschickt Zeit von der Uhr nahm. Rot-Weiss trifft nun in der Stuttgarter SCHARRena am Samstag im ersten Halbfinale auf Titelverteidiger Club an der Alster.

Vor rund 500 Zuschauern in der ausverkauften Mannheimer Irma-Röchling-Halle begannen beide Mannschaften druckvoll, Köln kam schnell zu seiner ersten Ecke, die im Siebenmeter mündete: Jonas Gomoll machte kurzen Prozess und brachte die Gäste vom Punkt aus in Führung (2.). Mannheim zeigte sich nicht geschockt, Jossip Anzeneder egalisierte quasi im Gegenzug. In der Folge entwickelte sich ein hochklassiges Viertelfinale auf Augenhöhe mit Chancen auf beiden Seiten: Erst konnte Rot-Weiss zwei Ecken nicht zur erneuten Führung nutzen, dann hatten die Domstädter Glück, als der MHC seinen zweiten Standard liegenließ. Immer wieder waren die Defensivreihen gefordert, weil beide Teams auf Fehler des Gegners lauerten. Mannheims Patrick Harris profitierte als erster von einem solchen, als er einen Querpass tief in der Kölner Hälfte abfing und den Rebound, nachdem Victor Aly den ersten Schuss von halblinks noch gehalten hatte, zum 2:1 nutzte. Diesmal waren es aber die Kölner, die postwendend antworten: Der frischgebackene Europameister Thies Prinz stand auf einmal sträflich frei im Mannheimer Schusskreis und hatte nach einem Zieher kaum Mühe, auszugleichen. Dann war es wieder Harris, der vor dem Kölner an einen Querpass kam, in den Schusskreis zog und erneut die Hausherren in Führung brachte (28.). Es sollte nicht die letzte Aktion vor der Pause geblieben sein: Köln bekam quasi mit dem Pausenpfiff noch einmal eine Ecke zugesprochen. Diesmal machten es die Rot-Weißen besser als in den vier Versuchen zuvor: Florian Pelzner glich zum dritten Mal in der Partie aus.

Der zweite Durchgang begann ähnlich wie der erste: Köln kam zu einer schnellen Ecke, Mannheims Jean Danneberg hielt aber stark. Drei Minuten später hatte der MHC-Goalie gegen Johannes Große aber das Nachsehen, als der Kölner die siebte Ecke zur nächsten Gästeführung in den Winkel schweißte. Mannheim schien sich gerade wieder zu fangen, als zwei Verteidigern die Kugel unterm Schläger unterdurchrutschte, Gomoll im Mannheimer Schusskreis am schnellsten schaltete und freistehend vor Danneberg erstmals für eine komfortablen Kölner Zwei-Tore-Führung sorgte. Dann hatte Mannheim Glück, als die nächste Rot-Weiss-Ecke zwar reinging, aber nicht außerhalb gestoppt wurde. Mannheim leitete mit noch zehn Minuten auf der Uhr die Schlussphase ein, als Danneberg für einen sechsten Feldspieler wich. Raphael Hartkopf hatte dann aber zunächst dreimal gegen Aly das Nachsehen. Dann kam Mannheim zur dritten Ecke, diesmal eine sichere Sache für Paul Zmyslony: Der Lokalmatador setzte seinen Schlenzer ins linke Triangel zum 4:5-Anschluss (55.). Doch Köln machte es in den verbleibenden Minuten sehr clever, nahm immer wieder Zeit aus der Partie. 50 Sekunden vor Ende hätte Gomoll den Deckel draufmachen können, aber Linus Müller wehrte den Schuss aufs leere Mannheimer Tor im spektakulär im Fliegen ab. So kam der MHC zur letzten Spielszene, der verhoffte Eckenpfiff blieb aber Sekunden vor dem Ende aus, sodass sich die Kölner für das Final Four qualifizierten.

Rot-Weiss-Trainer André Henning sah zwei Gründe für den knappen Kölner Erfolg: „Wir haben in der Pause umgestellt, in der zweiten Halbzeit habe ich uns dann stärker gesehen, als noch im ersten Durchgang. Zudem war die starke Defense sicher ein Schlüssel zum Sieg. Die Jungs haben stabil gegengehalten und eine wahnsinnige Mentalität gezeigt: In so einem Hexenkessel zu bestehen und ruhig zu bleiben, ist nicht einfach.“

MHC-Coach Michael McCann sah eine Partie mit „hohem Tempo und Chancen auf beiden Seiten“: „Köln hatte in den ersten 20 Minuten der zweiten Hälfte eine starke Phase, in der sie mehr Zweikämpfe gewinnen und in der Defense ohne Ball griffiger sind. Für uns war natürlich mehr drin, es war eine gute Möglichkeit, in die Endrunde einzuziehen. Am Ende war Köln einfach konsequenter und uns fehlte leider mindestens ein Tor.

Tore:

0:1 Jonas Gomoll (7m, 2.)

1:1 Jossip Anzeneder (3.)

2:1 Patrick Harris (22.)

2:2 Thies Prinz (22.)

3:2 Patrick Harris (28.)

3:3 Florian Pelzner (KE, 30.)

——

3:4 Johannes Große (KE, 34.)

3:5 Jonas Gomoll (42.)

4:5 Paul Zmyslony (KE, 55.)

Strafecken:

MHC 3 (1 Tor) / RWK 9 (2 Tor)

Siebenmeter:

MHC 0 (kein Tor) / RWK 1 (1 Tor)

Karten:

— / —

Zuschauer:

500

Schiedsrichter:

T. Otto / R. Pleißner

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