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DHB-DAMEN VERPASSEN DAS FINALE

AM ENDE NUR VIERTE - DHB / DHA

M.-GLADBACH. Die deutschen Damen können ihren Titel bei der Hallen-Europameisterschaft in Minsk nicht verteidigen. Sie unterlagen in einem dramatischen Halbfinale am Samstagabend den Gastgeberinnen und WM-Dritten von Berlin 2018 mit 2:5. Weißrussland hatte insgesamt nur ganz wenig Torchancen, nutzte diese aber sehr effizient. So führten die Ost-Europäerinnen ganz schnell 2:0, was die DHB-Auswahl bis zur Halbzeitpause ausglich. In eine sehr dominante deutsche Phase hinein fiel das 2:3 und als die Hallen-Danas am Ende aufmachten und die Torhüterin für eine sechste Feldspielerin vom Platz nahmen, gelangen den Weißrussinnen noch zwei Kontertore ins leere deutsche Gehäuse. Am morgigen Sonntag um 11 Uhr spielt das Team damit nun um Bronze gegen den Verlierer des zweiten Halbfinals zwischen den Niederlanden und Tschechien.

Bundestrainer Akim Bouchouchi: „Nachdem die Weißrussinnen uns am Anfang gut ausgeguckt und kalt erwischt haben, haben wir es eigentlich ganz gut gemacht, sind immer besser ins Spiel gekommen und haben mit einer coolen Mentalität den Ausgleich erkämpft. Bis zum 2:3 hatte Weißrussland gar keine richtige Chance mehr, doch wir verpassen es, aus unseren Chancen die Führung zu machen. Letztlich sind es zwei kleine Unkonzentriertheiten, die uns die Gegentore bescheren. Und dann beißt man sich an diesen eingespielten Teams die Zähne aus. Letztlich muss man Weißrussland gratulieren. Die haben das sehr gut gemacht gegen uns.“

Teresa Martin Pelegrina: „Wir haben uns eigentlich gut zurückgekämpft, waren auch gut im Spiel, aber machen zu wenig aus unseren Chancen. Weißrussland hat die paar einfachen Fehler, die wir gemacht haben, sofort bestraft. Solche Fehler darf man in einem Halbfinale nicht machen. Zudem stimmt die Eckenquote auch nicht, und deshalb reichte es am Ende einfach nicht. Wir wollen uns jetzt zusammensetzen, uns zusammenreißen und morgen dann Bronze holen.“

Die Deutschen fingen selbstbewusst an, Lea Stöckel kreierte eine erste Chance und dann hätten sie im Konter in Führung gehen müssen, aber der letzte Querpass nach links war zu ungenau. Stattdessen machte Weißrussland mit der ersten Chance das 0:1, als Maryna Nikitsina im Rücken der Abwehr an den Ball kam und mit der Rückhand vollendete (2.). Und dann konnten die Gastgeberinnen mit ihrer ersten Ecke sogar schnell erhöhen (4.), als Yauheniya Filipovich per Schlenzer direkt traf.

Pech für Alisa Vivot, die in der 7. Minute aus etwa fünf Metern nur den linken Pfosten traf. Das DHB-Team nun besser im Spiel, suchte die Lücken in der aggressiven Abwehr. Mit dem Viertelpfiff holte das DHB-Team die erste Ecke, doch Keeperin Maryna Navitskaya lief den Schlenzer ab. Das DHB-Team mit viel Druck zu Beginn des zweiten Viertel. Lea Stöckel holte die zweite Ecke (15.), die aber wieder abgewehrt wurde. Stöckel erarbeitete jedoch schnell die nächste Ecke (16.), die Stine Kurz im Nachschuss zum 1:2 verwandelte.

Das DHB-Team blieb bestimmend, aber die Weißrussinnen verteidigten mit allem, was sie hatten. Stöckel holte erneut eine Ecke, die von Filipovich auf der Torlinie gerettet wurde. Dann im Konter die erste Chance für die Gastgeberinnen des zweiten Viertels, doch der Ball ging am Tor vorbei. Und im nächsten starken Rechtsangriff über drei Stationen, war es Alisa Vivot, die zum 2:2 (20.).

Außenpfostentreffer dann für Teresa Martin Pelegrina kurz nach der Halbzeitpause. Nach einem Foul an Hanna Valentin gab es die nächste Ecke, die aber wieder nur in die Keeperin ging. Ein Stecher von Gerstenhöfer ging nur knapp am Pfosten vorbei (26.). Das DHB-Team war überlegen, aber der Spielstand sagte das nicht aus. Dann schlief man in der Abwehr bei einem schnell ausgeführten Freischlag rechts am Kreis, als Yuliya Kurhanskaya im Rückraum völlig freistand und zum 2:3 (28.) einschlenzen konnte. Es war erst die vierte Chance im Spiel und schon das dritte Tor für die Gastgeber.

Die Deutschen begannen das letzte Viertel in Überzahl, weil Kurhanskaya für ein Foul Grün gesehen hatte. Doch in Unterzahl hätte Weißrussland fast das 2:4 gemacht, nur Keeperin Selina Müller stand im Weg. Auf der anderen Seite war die allerletzte Aktion in den Kreis meist zu ungenau. Bouchouchi nahm schon sieben Minuten vor Ende Selina Müller vom Feld für eine sechste Feldspielerin. Die Weißrussinnen versuchten jetzt oft, den Ball an der Bande einzuklemmen und Zeit runterzuspielen.

Doch im Konter gelang dann der enteilten Krestsina Papkova das 2:4. Ein langer Ball durch die gesamte Halle nach links vorne reichte. Und das gelang drei Minuten vor Ende erneut auf der rechten Seite, als wieder Papkova ins leere Tor vollenden durfte. Hanna Valentin sah dann für Durchs-Brett-Spielen auch noch Gelb. Teresa Martin Pelegrina scheiterte eine Minute vor Ende zweimal an der Keeperin.

Tore:

0:1 Maryna Nikitsina (2.)

0:2 Yuaheniya Filipovich (KE, 4.)

1:2 Stine Kurz (KE, 16.)

2:2 Alisa Vivot (20.)

——

2:3 Yuliya Kurhanskaya (28.)

2:4 Krestsina Papkova (36.)

2:5 Krestsina Papkova (37.)

Ecken:

GER 5 (1 Tor) / BLR 1 (1 Tor)

Schiedsrichterinnen:

Vilma Bagdanskiene (LTU) / Cathy Wright (WAL)

Der EM-Kader in Minsk:

Name

Verein

Alter

Lsp.

Tore

TW

Kilian, Anna

Berliner HC

20

0

0

TW

Müller, Selina

Münchner SC

21

0

0

1.

Aring, Nele Sophie

Club an der Alster

23

0

0

2.

Davidsmeyer, Emma

Club an der Alster

20

0

0

3.

Gerstenhöfer, Charlotte

Mannheimer HC

20

0

0

4.

Kurz, Stine

Mannheimer HC

19

0

0

5.

Martin Pelegrina, Marisa

Harvestehuder THC

20

0

0

6.

Martin Pelegrina, Teresa

UHC Hamburg

22

10

1

7.

Stöckel, Lea

Rot-Weiss Köln

25

0

0

8.

Valentin, Hanna

Club an der Alster

25

0

0

9.

Vivot, Alisa

Düsseldorfer HC

23

5

3

10.

Wenzel, Benedetta

Club an der Alster

22

0

0

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