KÖLN. IIn einem echten Spitzenspiel trennten sich der Mannheimer HC und RW Köln am Sonntag mit 3:3. Die Anfangsphase gehörte klar den Gastgebern, die durch einen Doppelschlag von Hartkopf und Vila nach einem Viertel 2:0 und dann sogar 3:0 führten, ehe Youngster Maximilian Siegburg noch vor der Pause den Anschlusstreffer für die Gäste markierte. In Halbzeit zwei verdiente sich Köln mit starker Leistung das Remis, das Prinz und Tom Grambusch sicherstellten.
RWK-Trainer André Henning: „Die Torfolge erzählt schon viel über das Match. Wir haben das erste Viertel total verschlafen, Mannheim oft nur Begleitschutz gegeben. Im zweiten Viertel machen wir es dann schon besser, bekommen aber trotzdem unglücklich das 0:3. Gut, dass uns noch vor der Pause der Anschluss gelungen ist – das war das Signal, dass da heute trotzdem was möglich war. Und dann machen die Jungs es schon richtig gut, zeigen Präsenz, finden den richtigen Modus mit gutem Teamplay. Die Art und Weise und die Mentalität, mit der die Mannschaft in Mannheim ein 0:3 noch dreht – das ist schon eine Top-Leistung gewesen!“
Michael McCann war mit dem Remis nicht unzufrieden: „Das Ergebnis geht am Ende völlig in Ordnung. Wir haben sehr stark begonnen und auch verdient geführt. In der zweiten Hälfte hatten wir auch unsere Chancen, aber Köln einfach zu viel Ballbesitz gelassen. Und wenn Rot-Weiss viel den Ball hat, sind sie einfach auch schwer zu verteidigen.“
Die Führung der Kurpfälzer besorgte der vor der Saison aus Düsseldorf gekommene Raphael Hartkopf mit einer schönen Eckenstecher-Variante nach gut zehn Minuten. Und dann zeigte Lucas Vila, warum er immer noch einer der besten Stürmer der Welt ist. Der Olympiasieger von 2016 nahm sich an der Mittellinie die Kugel, umkurvte zwei Kölner und zog im Vollsprint auf dem rechten Fuß ab – keine Chance für Victor Aly, das 0:2 zu verhindern.
Als die Gäste im zweiten Viertel besser ins Spiel zu kommen schienen und auch schon selbst ein, zwei vielversprechende Kreisszenen hatten, reichte eine leichte Unaufmerksamkeit in der Abwehr, dass Felix Schües auf und davon war und mit einem Lupfer das 3:0 (30.) beisteuern konnte. Doch Köln antwortete noch in derselben Minute. Eine 90-Grad-Eckenvariante brachte durch den 19-jährigen Maximilian Siegburg das 1:3.
Köln danach Spiel bestimmend. Thies Prinz zeigte seine ganze technische Klasse, als er sich über die Grundlinie dribbelte und aus der Drehung in 3-D-Technik auch noch den MHC-Keeper täuschte und zum 2:3 (33.) traf.
Beide Teams hatten danach Chancen, wobei Köln mehr Spielanteile behielt. Es dauerte aber bis Mitte des Schlussviertels, ehe Spezialist Tom Grambusch per Ecke das 3:3 (52.) erzielte. „Wir hätten, meiner Meinung nach, danach noch drei Ecken und Mannheim eine bekommen müssen“, so Henning, „insofern hätten wir auch noch mehr daraus machen können.“ Letztlich blieb es aber beim 3:3 bis zum Abpfiff.
Tore:
1:0 Raphael Hartkopf (11., KE)
2:0 Lucas Vila (13.)
—
3:0 Felix Schües (30.)
3:1 Maximilian Siegburg (KE, 30.)
——
3:2 Thies Prinz (33.)
—
3:3 Tom Grambusch (KE, 52.)
Strafecken:
MHC 2 (1 Tor) / RWK 5 (2 Tore)
Zuschauer: 500
Schiedsrichter:
A. Schultz / F. Lubrich
HERREN BAUEN SPITZENPOSITION IN STAFFEL B AUS
Die Herren von Rot-Weiss Köln konnten am Samstag durch einen 7:4-Sieg bei TSV Mannheim ihre Spitzenposition in Staffel B der 1. Bundesliga ausbauen, da im Verfolgerduell der Hamburger Polo Club gegen den bisherigen Zweiten Berliner HC gewann. Köln zeigte sich im Match beim starken Aufsteiger vor allem mit den Standards sehr stark. Einen ganz starken Tag erwischte Neuzugang Sven Alex, der seinen ersten Viererpack in der 1. Bundesliga schnüren konnte.
RWK-Trainer André Henning: „Sven ist eine echte Bereicherung für uns, nicht nur weil er uns mit seiner starken Ecke neben Tom Grambusch schwerer ausrechenbar macht. Heute darf er sich zweifellos den Spielball mitnehmen. Die Jungs haben heute sehr geduldig gespielt und den Ball laufen lassen. Es gab ein paar schläfrige Minuten hinten, als wir mit Deckungsfehlern den Mannheimern das Tor immer mal aufgemacht haben. Aber insgesamt hatten wir das Match gut im Griff. Und ganz toll finde ich, dass wir heute mit Lasse Mink einen A-Jugendlichen unter den Torschützen hatten!“
Alex Vörg haderte etwas mit einem nicht gegebenem Eckentreffer beim Stand von 2:4: „Wir haben es mit den Schiedsrichtern nach der Partie im Video angeschaut, und da sind diese auch zum Schluss gekommen, dass es ein regulärer Treffer war. Schade, dann wäre es vielleicht nochmal enger geworden – aber ein Garant dafür wäre das natürlich auch nicht gewesen. Letztlich fand ich es eine gute Leistung von uns. Köln war einfach cleverer. Die setzen Mats und Tom Grambusch und Timur Oruz immer sehr gut in Szene. Das macht dann schon den Unterschied.“
Der TSVMH konnte in dieser torreichen Begegnung in Führung gehen, als Maximilian Netzer nach Ecke traf (9.). Doch Köln hatte da auch einiges im Köcher. Sven Alex und Tom Grambusch drehten mit direkten Schlenzern die Partie bis Mitte zweites Viertel. Erneut Alex erhöhte vor der Pause noch auf 1:3.
Es war dann der von Henning gelobte Lasse Mink, der in der 41. Minute auf 1:4 erhöhte. Nach Hannes Heßlers 2:4 wurde Anfang des letzten Viertels der Eckentreffer für den TSVMH nicht anerkannt. Als Alex seinen Hattrick komplettiert hatte (48.), nahm Vörg seinen Keeper für einen elften Feldspieler vom Platz. Es wurde dadurch noch torreicher. Fabio Bernhardt und Philip Schlageter konnten noch zweimal für das Heimteam treffen, aber Köln setzten durch Tom Grambusch per Ecke und Sven Alex – diesmal als Feldtor – auch noch zwei Bälle ins torwartlose Mannheimer Gehäuse, so dass am Ende elf Tore zu Buche standen.
Tore:
1:0 Maximilian Netzer (9., KE)
1:1 Sven Alex (11., KE)
—
1:2 Tom Grambusch (23., KE)
1:3 Sven Alex (27., KE)
——
1:4 Lasse Mink (41.)
2:4 Hannes Heßler (44.)
—
2:5 Sven Alex (48., KE)
2:6 Tom Grambusch (53., KE)
3:6 Fabio Bernhardt (55.)
4:6 Philip Schlageter (56., KE)
4:7 Sven Alex (60.)
Strafecken:
TSVMH 3 (2 Tore) / RWK 6 (5 Tore)
Zuschauer: 180
Schiedsrichter:
A. Schultz / T. Lange