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Master EM

KREFELD. Rund 770 Spieler, vierzig Offizielle und Schiedsrichter und ein gutes Dutzend ehrenamtliche Helfer: Die Masters-EM vom 8. bis 17. August auf dem Gelände des Crefelder HTC ist, abgesehen von den Zuschauerzahlen, die größte Veranstaltung, die das mittlerweile großeventerprobte Gelände an der Hüttenallee je erlebt hat. „Organisatorisch ist es für uns allerdings dennoch einfacher, als das Final Four oder auch die Ausgabe im Jahr 2011“, sagt CHTC-Clubmanager Robert Haake. Seine Begründung: „Beim ersten Mal haben wir noch das ganze Turnier zu dritt organisiert. Heute wird das alles von der Turnierleitung gemacht.“

Die Masters sind heute, anders als vor acht Jahren, ein etabliertes Turnier. In fünf-Jahres-Schritten gibt es Altersklassen für über 35-Jährigen bis zu über-75-Jährigen. Und das bei Männern und Frauen. Deutschland zählt in den meisten Klassen durchaus zur Weltelite. Entsprechend wollen die DHB-Teams der Altersklassen 50 und 55 mit Medaillen die Heimfahrt antreten. Nicht so weit hat es dabei der Krefelder Thomas Pickert. Er will mit seiner Ü-50 den Titel holen. „Im Jahr 2015 haben wir Gold gewonnen. Vor zwei Jahren war es Silber. Da waren die Engländer im Finale etwas fitter und frischer. Diesmal gibt es im Turnierplan mehr Ruhetage. Wir wollen in jedem Fall wieder um den Titel mitspielen“, sagt er. Gleiches gilt für den CHTCVorsitzenden Dirk Wellen, der in der M55 ins Rennen geht.

Bei den Damen sind vor allem zwei Krefelderinnen dabei, auf die sich die Blicke richten. Barbara Eschler spielt für die Damen-55. „Wir sind eine relativ neuformierte Mannschaft. Darum ist es schwer, das Leistungsvermögen einzuschätzen. Wir wollen aber in jedem Fall unsere Leistung bringen“, sagt sie. In der Altersklasse darunter zählt eine weitere Krefelderin zu den absoluten Leistungsträgerinnen: Sonja Thüner. Die 50-Jährige ist selbst noch in der ersten Damenmannnschaft des CHTC in der zweiten Bundesliga aktiv und gehört als aktive Leistungssportlerin natürlich zu den absoluten Stützen ihres Teams. Insgesamt machte sie sich auch äußerst verdient um den Masterssport bei den Damen. „Sonja hat eigentlich viele Mannschaften erst möglich gemacht und nutzt ihr tolles Netzwerk, um immer mehr Damen zu begeistern“, erzählt Eschler.

Damit ist Krefeld nicht nur als Austragungsort der besagten Altersklassen, sondern auch unter den Aktiven gut vertreten. Dass die anderen Altersklassen nicht dabei sind liegt an der mittlerweile großen Zahl. „Beim Turnier in Barcelona waren rund 2500 Sportler dabei. Das war kaum zu organisieren. Jetzt hat die Altersklasse 35-45 ihr eigenes Turnier, das in Rotterdam stattfindet. Die Klassen 60-75 gingen Anfang Juni in Belgien aufs Feld.

Die Schiedsrichterlegende Hans-Werner Sartory wird ihren Ausstand geben. „Es ist mein letztes Turnier an der Pfeife. Durch meine Verpflichtungen im Verein ist es einfach zeitlich nicht mehr zu schaffen“, sagt der Mann, der insgesamt über 2.000 Spiele leitete. „Mein erstes Spiel war ein Jugend-B-Spiel Schwarz-Weiß Neuss gegen Blau-Weiß Köln“, erinnert er sich und fügt schmunzelnd hinzu: „In meiner Karriere kann ich wohl einen Schnitt von vier grüne Karten pro Spiel ansetzen. Mit anderen Farben komme ich damit sicher auf 10.000 Karten in meiner Karriere.“

Übrigens: Die Spieler bezahlen die Teilnahme komplett selbst. Startgebühr, An- und Abreise, Unterbringung und Verpflegung, alles wird von den Spielern getragen. „Das ist unser Jahresurlaub. Auch zeitlich. Wir haben jedes Jahr mindestens eine Großveranstaltung. Mit der Hallen-EM geht für mich zum Beispiel fast der ganze Jahresurlaub für Masters-Spiele drauf“, erzählt Wellen. Das aber bereuen die Spieler nicht. Im Gegenteil. „Wir wollen etwas gewinnen, der Ehrgeiz ist groß. Auch aufgrund des Investments“, sagt Pickert.

Der Besuch der Spiele ist übrigens für Zuschauer kostenlos. Die Tribüne wird vom Nebenplatz an das blaue Hauptfeld mit dem „Tokio-Rasen“ versetzt. Abends gibt es Programm für Aktive und Besucher. Heraus sticht dabei der Abend des 17. August, wenn das Turnier endet. Die Siegerehrung leitet dann ein großes Fest mit Livemusik der bekannten Krefelder Band „Planet 5“ ein. Auch zur Eröffnung wird es ein großes Event geben. Am 8. August ab 19 Uhr findet eine Einlaufzeremonie aller Nationen statt. „Das wird ein klein bisschen wie bei Olympia gehalten“, erzählt Wellen. Es gibt also viel zu sehen und dabei auch guten Sport geboten. „Das sind keine Feierabendspiele. Es geht richtig zur Sache“, versprechen die Aktiven unisono. Es lohnt sich also durchaus auch für neutrale Zuschauer, einmal vorbei zu schauen und vielleicht ja auch die ein oder andere deutsche Medaille zu bejubeln. Mit tatkräftiger Unterstützung des CHTC auf dem Feld

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