KÖLN. Die Feldhinrunde der 2. Hockey-Bundesliga ist nun beendet. Nach zwei starken Heimspielen am vergangenen Wochenende holten sich die MSCer drei weitere und wertvolle Punkte, bevor sie sich in die Hallensaison begeben.
Am vergangenen Samstag lief alles rund. Das Heimspiel der 1. Hockeyherren gegen die Männer vom Düsseldorfer HC war vom Anpfiff an ein schön anzusehendes Hockeyspiel. Bei bestem Herbstwetter zeigten unsere Jungs starken Einsatz und die Kugel konnte von Tor zu Tor schnell rollen. Dass sich so ein schnelles Spiel entwickeln konnte, war auch den beiden Schiris zu verdanken, die das Spiel ohne unnötige Unterbrechungen in geeigneten Momenten laufen ließen.
Denn bei dieser Partie kam ein erfahrenes Schiedsrichter-Gespann zum Einsatz: Neben Fabian Jung stand Christian Blasch, der erfahrenste Hockey-Schiri Deutschlands, auf dem Feld. »Der großgewachsene Schiedsrichter vom HTC Uhlenhorst«, so die Deutsche Hockey Zeitung am 27.03.2023, hatte mit fünf EM-Beteiligungen, drei Weltmeisterschaften und vier Olympischen Spielen über 190 Länderspiele unter seiner Leitung. Auf der Bundesligaebene hat der Rekordschiedsrichter über 620 Spiele zu verantworten, alleine an diesem Wochenende kamen noch zwei weitere im Kölner Süden hinzu. Den Unterschied konnte man im Spiel auf dem Feld deutlich merken.
Nach dem Seitenwechsel kamen die Spieler mit neuen Anweisungen und neuer Taktik aufs Feld zurück. Demzufolge kassierten die MSCer in der 38. Minute ein Gegentor. Mit einem 0:1-Rückstand mussten sie alles im letzten Viertel investieren. Davon waren keine zwei Minuten vergangen, da ergatterten sich die MSCer eine kurze Ecke. Keine MSC-Spezialität. Doch die Jungs schienen die Hausaufgaben gemacht zu haben – Caspar Berbuer hatte doch den Schwung im Schläger und diesmal fand sein Ball das Düsseldorfer Tor. Nach weiteren zwei Minuten kamen die Gegner noch einmal durch und erhöhten auf 2:1. Und zwei Minuten später holten sich die Gelb-Schwarzen wieder eine kurze Ecke. Und auch diesmal schleuderte Caspar seine Murmel ins Netz. Gute Bilanz. Abpfiff. 2:2.
Es kam zum Penalty-Schießen. Bisher war der MSC dabei ungeschlagen. Ein gutes Omen? Auch Lukas Hunold machte seinem Torwartkollegen Benedict Falter Platz im Tor. Eine gute Entscheidung, denn nachdem Philipp Baedecker und MSC-Kapitän Moritz »Momo« Wierlemann unerklärlich patzten, hielt er drei Penaltys. Malte Hirtz, Caspar Berbuer und Leopold von Nathusius trafen und verhalfen so der Mannschaft zu dem Extrapunkt.
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Am Tag daraufkam es zu einem reinen Kölner Nord-Süd-Derby, unsere Hockeyherren empfingen die Herren vom Schwarz-Weiss Köln. Am Vortag hatten die Gäste eine Niederlage kassiert, die sie von der Tabellenspitze schubste. Sie kamen in den Kölner Süden entschlossen, drei weitere Punkte zum Hinrundenabschluss zu holen. Das erfahrene Schirigespann, das am Vortag so souverän das Spiel geleitet hatte, kam hier wieder zum Einsatz, hatte diesmal aber mehr zu tun. Das Spiel wurde zäh umkämpft, die Schwarz-Weissen zeigten Ambitionen, die Tabellenspitze wieder zu erobern.
Und sie waren auf einem guten Weg: Nach 20 Spielminuten übernahmen sie die Führung, nach weiteren 10 Minuten erhöhten sie zum 2:0. Inzwischen räumten auch die Regenwolken den Himmel und machten der Sonne Platz, den Herbstlaub des Botanischen Gartens zu erstrahlen. Das schien den MSCern zu gefallen, wohl möglich, dass der Anblick sie bewegte, ihre Anstrengungen in der Offensive zu erhöhen. Das taten sie und wurden dafür tatsächlich belohnt. In der 34. Spielminute verkürzte Leopold von Nathusius auf 1:2. Doch damit gaben sie sich noch nicht zufrieden. Drei Minuten später holten sich unsere Jungs die zweite kurze Ecke, wie gesagt, keine MSC-Spezialität. »Fertigmachen zum Jubeln!«, ertönte eine kräftige Stimme auf der Tribüne, doch den wiederholten Aufruf nahm hier keiner mehr so wirklich wahr. Doch der Jubel kam tatsächlich, als Marvin Linnartz mit einem satten Schuss die Kugel im gegnerischen Tor versenkte. 2:2.
Das Inferno, das sich hinterher auf dem Feld entfaltete, bescherte den Zuschauern ein fabelhaftes Hockeyspektakel der Superlative. Jetzt bloß keinen weiteren Gegentreffer kassieren, es war noch eine weite Zeitstrecke bis zum Penalty-Schießen für die MSCer zu gehen. Unsere Spezialität.
So kam es auch. Dreimal hatten die MSCer die Shootouts erfolgreich bestanden. Eine schöne Serie, die sich jetzt wiederholen könnte. Doch der Ball von Lennard Schulte-Huermann traf nur den Torwart und nicht das Tor. Moritz Wierlemann, trotz seines Misserfolgs am Vortag, blieb cool und versenkte in der siebten Sekunde seine Kugel im Düsseldorfer Tor. Benedict Falter musste leider die ersten drei Penaltys durchlassen. Zu gut, zu sicher, zu schnell. Eins musste er aber wirklich halten, wenn wir noch eine Chance haben wollten. Als jedoch sowohl Malte Hirtz als auch Caspar Berbuer patzten, war das Spiel in der »Cologne Smiles Arena« vorbei. Es blieb bei einem Punkt. Immerhin.
»Zufrieden, mega …«, so die Worte vom Hockeyvorstand für die Erwachsenen. Er ist stolz auf die Leistung der Männer, drei wertvolle Punkte zum Abschluss der Hinrunde mitzunehmen. Auch Co-Trainer Konrad Bremer zeigt sich zufrieden: »Penalty-Schießen ist ein Fifty-Fifty-Ding: Am Tag zuvor waren wir dabei erfolgreich, am Sonntag ging es daneben, so ist es halt …«. Der Ball ist rund.
Nach dem Doppelspieltag-Wochenende verbessern sich die MSCer ein wenig und klettern auf Position sechs der 2. Bundesligatabelle. Für sie geht es demnächst in die Halle, dort spielen sie nach wie vor in der 2. Regionalliga, nachdem sie im letzten Hallenspiel der vergangenen Saison den Aufstieg in die 1. Regionalliga knapper als knapp verpasst haben. Die Hallensaison startet für die 1. Hockeymannschaft der Herren mit dem Auswärtsspiel am Sonntag, 3. Dezember. Um 18 Uhr treffen sie dort auf die 2. Mannschaft vom Düsseldorfer HC.
Noch vier Wochen Vorbereitung und dann startet die Hockeyhallensaison
Bis dahin müssen sich auch die Herren der 2. Hockeymannschaft gedulden und die Zeit für Vorbereitungen gut nutzen. Am gleichen Tag, dem 3. Dezember, begeben sie sich nach Bonn. Um 12 Uhr ist der Anpfiff ihres Auftaktspiels in der Hallensaison 2023/24 und sie werden versuchen, an der frischen 1. Verbandsligatabelle mächtig zu rütteln.
Einen Tag zuvor geben die Hockeydamen ihr Debütspiel in der Oberliga, ihre Belohnung für die gut gespielte vergangene Hallensaison. Am 2. Dezember starten sie um 15 Uhr in der Halle der Damen vom SW Bonn.