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GUMMERSBACH FEIERT LAST-MINUTE-HEIMSIEG GEGEN LEIPZIG

Teamfoto VfL Gummersbach

GUMMERSBACH. Rund zwei Monate nach seinem letzten Heimspiel in der SCHWALBE arena hat der VfL Gummersbach am Montagabend die nächsten beiden Punkte in der LIQUI MOLY HBL eingefahren. Gegen den SC DHfK Leipzig gewann die Mannschaft von Cheftrainer Gudjon Valur Sigurdsson am 22. Spieltag vor mit 4.132 Zuschauern ausverkauftem Haus mit 30:29 (15:15). In der ersten Halbzeit liefen die Oberbergischen zeitweise einem Rückstand von bis zu drei Toren hinterher und fanden erst spät in die Partie. In der zweiten Spielhälfte bot sich eine unterhaltsame und umkämpfte Begegnung, ehe sich die Gummersbacher ihrerseits einen Vorsprung erarbeiteten. Doch auch die Leipziger gaben sich bis zum Schluss nicht auf, so dass die Partie in den letzten Minuten noch einmal zum Thriller wurde und sich der VfL schließlich als abgezocktes Team erwies. Für die Oberbergischen war es der zehnte Saisonsieg in der laufenden Spielzeit in der höchsten deutschen Spielklasse. Mit 22:20 Punkten stehen die Blau-Weißen aktuell auf dem siebten Tabellenrang.

Auf einen starken Auftakt mit der ersten Führung der Gastgeber zum 1:0 durch Julian Köster (1. Minute) und der ersten Parade von VfL-Keeper Daniel Rebmann (2. Minute) folgte eine – insbesondere im Angriff – eher verhaltene Anfangsphase der Gummersbacher. So gerieten die offensiv glücklosen Hausherren schnell mit 1:2 (5. Minute) und 2:5 (6. Minute) in Rückstand. Mit einem beherzten Wurf aus der Hüfte erzielte Neuzugang Arnór Óskarsson in Minute acht seinen ersten VfL-Treffer und leitete die ersten Ansätze einer Aufholjagd seiner Mannschaft ein (3:5). Mehrfach in Folge kamen die Oberbergischen nun bis auf einen Treffer heran, so beispielsweise beim 8:9-Anschlusstreffer in der 13. Minute. In der Abwehr ließen sich die Gummersbacher jedoch zu leicht ausspielen, so dass nach zwei erneut erfolglosen Angriffen der Drei-Tore-Rückstand wiederhergestellt war (8:11, 15. Minute).

Der VfL ließ sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen und zwang nun ihrerseits die Gäste aus Leipzig zu Fehlern. So biss sich das Sigurdsson-Team in der Folge trotz Unterzahl durch und egalisierte in Person von Óskarsson in der 19. Minute den Spielstand auf 11:11. Die Blau-Weißen nahmen nun sichtlich Fahrt auf und drehten die Partie – erneut durch den isländischen Neuzugang – in der 23. Minute zu ihren Gunsten zum 14:13. Doch auch der SC DHfK blieb weiterhin am Drücker, wodurch sich eine enge Partie entwickelte. So folgte auf die hauchdünne Führung ein ebenso knapper 14:15-Rückstand (26. Minute), ehe Tibor Ivanišević zwei Mal für die Gummersbacher parierte und Miro Schluroff in der letzten Minute des ersten Durchgangs den 15:15-Ausgleich warf.

In der zweiten Halbzeit blieb es eine Begegnung auf Augenhöhe. So marschierten beide Teams bis zum 20:20 in der 38. Minute durch Köster im Gleichschritt. Dabei legten die Gäste vor, während die Hausherren nachziehen mussten. Eine Parade von Ivanišević und das anschließende 21:20 durch Tom Kiesler in Minute 39 heizten das Publikum richtig ein. Nachdem ein erneuter Ballgewinn von Kiesler noch ohne zählbare Folge blieb, antworteten die Oberbergischen auf den anschließenden Pfostentreffer der Sachsen mit ihrem ersten Zwei-Tore-Vorsprung der Partie durch das Tor von Dominik Mappes (22:20, 41. Minute). Auch Ivanišević wurde immer mehr zum Faktor und ermöglichte es Miloš Vujović durch eine weitere Parade auf eine Drei-Tore-Führung zu erhöhen (24:21, 44. Minute).

Die Gastgeber drehten nun weiter auf und schafften es aus einer stabilen Defensive heraus ihren Vorsprung weiter auszubauen, als Óskarsson mit dem dritten VfL-Tor hintereinander zum 25:21 einnetzte (45. Minute). Die Gummersbacher entwickelten sich zur taktgebenden Mannschaft und gingen durch Köster in der 50. Minute erstmals mit fünf Treffern in Front (27:22). In der Schlussphase gelang es den Blau-Weißen die Leipziger weitgehend auf Abstand zu halten. Beim Stand von 27:25 wurde es in der 56. Minute noch einmal knapp, ehe der SC DHfK gar noch einmal den Anschlusstreffer erzielte und der Vorsprung der Oberbergischen auf 29:28 schmolz (58. Minute). Ein Ballverlust im Angriff sorgte für die finale Spannung, die sich noch einmal erhöhte, als die Leipziger 30 Sekunden vor dem Ende zum 29:29-Ausgleich kamen. Nach der Auszeit von Sigurdsson bewies VfL-Kapitän Köster Nervenstärke und antwortete zehn Sekunden vor dem Abpfiff mit dem 30:29 für die Oberbergischen. Ein letzter Wurf der Leipziger verfehlte das Ziel, so dass es beim knappen Heimsieg für die Heimmannschaft blieb.

Seine nächste Partie in der LIQUI MOLY HBL bestreitet der VfL Gummersbach am kommenden Freitag, den 23. Februar, beim TBV Lemgo Lippe. Die Begegnung wird um 20 Uhr angepfiffen.

Trainerstimmen:

Gudjon Valur Sigurdsson (VfL Gummersbach): Ich bin glücklich, dass wir gewonnen haben. Man konnte heute sehen, welche Qualität Leipzig hat. Wir haben uns in unserem Angriff schwergetan. Wenn wir Chancen kreiert haben, dann haben wir verworfen. Leipzig hat uns brutal bestraft und Tempo gemacht, so dass wir sie nicht stoppen konnten. Dann haben wir uns gefangen und den Innenblock umgestellt, um Julian zu entlasten. Es war ein ausgeglichenes und spannendes Spiel, auch wenn auf beiden Seiten nicht alles top war. Wir haben riesigen Respekt vor Leipzig und vor dem, was Domenico Ebner gehalten hat. Ab Mitte der zweiten Hälfte setzen wir uns dann mit fünf Toren ab, kommen dann aber gar nicht mehr durch die Abwehr, haben drei Zeitspiele, drei Mal fünf Pässe und verwerfen zwei Siebenmeter. Leipzig macht das aber auch gut und machen hohen Druck auf den Innenblock. Am Ende haben dann die Kräfte bei uns nachgelassen. Wir müssen es natürlich besser machen, wenn man mit fünf Toren führt. Leipzig hat dann viele richtige Entscheidungen getroffen und wir nicht. Am Ende gehört natürlich auch eine Portion Glück dazu, als Leipzig das Tor nicht trifft, aber das nehmen wir auch so an.

Rúnar Sigtryggsson (SC DHfK Leipzig): Glückwunsch an Gummersbach zum Sieg. Ich bin nach so einem Spiel erst einmal sprachlos. Wir haben unser Spiel nur zum Teil durchsetzen können, was gegen so einen Gegner natürlich auch schwer ist. Ich habe die Konzentration in unseren Reihen vermisst, in kleinen Phasen auch die Disziplin, aber das waren eben auch die entscheidenden Phasen. Wir fangen mit Tempo an, lassen dann aber nach und kommen erst wieder ins Tempospiel, als Gummersbach vorne ist. Was in der letzten halben Minute passiert ist, ist enttäuschend. Erst verlieren wir das Eins-gegen-eins-Duell ohne Körperberührung und dann haben wir sicherlich noch fünf Sekunden übrig und schließen so schwach ab. Für uns ist es ein enttäuschender Auftakt ins Jahr, aber so ist der Sport

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