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MIT RÜCKENWIND INS EM-JAHR

Umjubelter Sieg für DHB-Männer \\ Quelle: SID

Jubelschreie bei Torhüter David Späth - Foto: Wolf

MÜNCHEN. Das DHB-Team geht mit einem Erfolgserlebnis ins EM-Jahr. Das Team von Bundestrainer Alfred Gislason gewinnt beim Tag des Handballs in München mit 28:27 gegen Ägypten, macht es aber unnötig spannend.

Die Schlusssirene ging im Jubel des Münchner Publikums unter, nach ihrem erfolgreichen Jahresabschluss klatschten die deutschen Handballer wegen des unnötigen Nervenkitzels erleichtert ab. Die Mannschaft von Trainer Alfred Gislason gewann beim letzten Kader-Casting vor der Heim-EM gegen Afrikameister Ägypten mit 28:27 (17:12), hätte den Erfolg im letzten Länderspiel des Jahres aber beinahe noch verspielt.

„Der Sieg ist wichtig, weil wir uns jetzt zwei Monate nicht sehen“, sagte Kapitän Johannes Golla am „Tag des Handballs“ in der ausverkauften Olympiahalle im ZDF. „Ich bin mit der ersten Halbzeit sehr zufrieden. In der zweiten kommen wir ein bisschen ins Stocken.“ Auch Gislason gefiel das Auftreten nach der Pause nicht. „Ich war schon ein bisschen enttäuscht von unserer Abwehrleistung“, sagte der Isländer, „in dieser Phase verwerfen wir auch zu viel vorne.“

Der herausragende Spielmacher Juri Knorr (7 Tore) und Timo Kastening (8) waren in einem temporeichen Spiel die besten Werfer der deutschen Mannschaft. Torhüter Andreas Wolff kam nach dem 31:31 gegen Ägypten am Freitag in Neu-Ulm diesmal nicht zum Einsatz. Mitte der ersten Halbzeit setzte sich die DHB-Auswahl ab, lag zur Pause klar in Führung, wurde dann aber zunehmend fahrlässig. Am Ende wurde es sehr knapp. In der kritischen Phase zeigte Torhüter David Späth starke Paraden.

Für Gislason bleibt vor der EHF EURO 24 (10. bis 28. Januar 2024) viel zu tun. So war nach der Pause zeitweise viel zu wenig Bewegung im Angriff zu erkennen, hinzu kamen Fehlwürfe. Die Ägypter konnten den zeitweiligen Sechs-Tore-Rückstand sechseinhalb Minuten vor dem Ende ausgleichen. Vor dem Jahresende ruft der Bundestrainer seinen Kader deshalb noch zu einem Kurzlehrgang (27. bis 29. Dezember) zusammen, im Januar gibt es noch zwei Testspiele gegen Portugal.

Beim zweiten Härtetest gegen Ägypten machte die DHB-Auswahl allerdings viele Dinge schon wesentlich besser als beim ersten: Im Angriff lief vieles gut

zusammen, die Ägypter hatten erkennbar Probleme mit dem Tempo der Deutschen. Dazu zeigte sich die Abwehr sehr beweglich und verteidigte die offensiven Aktionen der Ägypter gut weg.

Zuvor hatten in München die DHB-Frauen mit einem 29:25 (14:9) gegen Ungarn Selbstvertrauen für die WM ab Ende November getankt. Die Mannschaft von Bundestrainer Markus Gaugisch besiegte den EM-Zehnten Ungarn vor ungewohnt großer Kulisse mit 29:25 (14:9) und schraubte damit ihre makellose Länderspiel-Bilanz in 2023 auf sechs Siege.

Gaugisch sah ein „paar Fehlwürfe zu viel“, betonte aber, dass „uns die Serie mit gewonnen Spielen ohne Ende für unser Selbstverständnis hilft“. Beim WM-Turnier in Norwegen, Schweden und Dänemark (29. November bis 17. Dezember) will sich Deutschland vor allem einen Platz für ein Olympia-Qualifikationsturnier erkämpfen.

Für die deutschen Männer ist nach Ansicht von Deutschlands Handball-Ikone Stefan Kretzschmar das „große Ziel Halbfinale möglich“, er warnte aber im ZDF-Sportstudio zugleich vor zu hohen Erwartungen „Wir sind nicht in der Position, in der wir das ausrufen sollten als Ziel. Das wäre etwas vermessen.“

Bei der EM trifft Deutschland in der Gruppe A auf die Schweiz, Nordmazedonien und Olympiasieger Frankreich. Der Eröffnungsspiel gegen die Eidgenossen am 10. Januar findet vor der Weltrekordkulisse von 50.000 Fans im Düsseldorfer Fußball-Stadion statt.

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