GUMMERSBACH. Nachdem es der VfL Gummersbach in den vergangenen Wochen ausschließlich mit den Bundesliga-Schwergewichten aus Berlin, Magdeburg, Leipzig, Kiel und Mannheim zu tun hatte, steht am kommenden Sonntag, den 23. April, um 16:05 Uhr ein Kräftemessen mit einem Team aus der unteren Tabellenhälfte an. Am 27. Spieltag der LIQUI MOLY HBL empfangen die Blau-Weißen die HSG Wetzlar in einer jetzt schon so gut wie ausverkauften SCHWALBE arena. „Es geht doch nichts über ein Spiel vor einer vollen SCHWALBE arena und ich freue mich deshalb sehr auf Sonntag“, zeigt sich VfL-Torhüter Fabian Norsten begeistert und appelliert: „Wir müssen auf unserem höchsten Niveau spielen, um die zwei Punkte hier in Gummersbach zu behalten!“
Die HSG Wetzlar startete anlässlich ihres 25-jährigen Bundesligajubiläums euphorisch in die Spielzeit 2022/23. Dennoch kamen die Grün-Weißen zu Beginn der Saison noch nicht in Tritt. Aus den ersten fünf Ligaspielen konnten die Wetzlarer lediglich einen Punkt gegen FRISCH AUF! Göppingen verbuchen. Darunter war zudem auch die Heimniederlage gegen den VfL, als die Gummersbacher am vierten Spieltag nach einer Begegnung auf Augenhöhe dank der besseren Nerven mit 30:29 in der Buderus Arena gewannen. Auch im weiteren Saisonverlauf lief es bei den Hessen nicht nach Plan, was gleich zwei Trainerentlassungen nach sich zog. Nachdem bereits im November Chefcoach Benjamin Matschke freigestellt wurde, unterschrieb der kroatische Nationaltrainer Hrvoje Horvat einen Vertrag bis zum Saisonende. Anfang April wurde auch Horvat mit sofortiger Wirkung entlassen, sodass nun der Sportliche Leiter Jasmin Camdzic und Co-Trainer Filip Mirkulovski das Traineramt innehaben. Zwar findet sich die HSG mittlerweile mit 13:39 Punkten und einem Abstand von nur zwei Zählern zum ersten Abstiegsplatz im Tabellenkeller wieder, dennoch haben sie in den vergangenen Spielen gezeigt, was in ihnen steckt, aber auch, dass die Nerven blank liegen. Aus den letzten drei Partien fuhren die Wetzlarer neben einer bitteren Heimniederlage gegen Minden (25:27) zwei wichtige Auswärtssiege in Stuttgart (30:28) und in Göppingen (28:26) ein. „Wetzlar ist eine Mannschaft, die nicht die Saison hat, die sie sich gewünscht haben, aber trotzdem eine wirklich gute Mannschaft, die wir überhaupt nicht unterschätzen dürfen“, weiß auch der 22-jährige Keeper.
Während die HSG akut um den Klassenerhalt kämpft, konnte der VfL beim vergangenen Auswärtsauftritt bei den Rhein-Neckar Löwen am Ostersonntag seinen elften Saisonsieg und damit zwei unerwartete Punkte feiern. Vor dem Duell mit den Hessen weisen die Oberbergischen 24:28 Punkte auf und stehen auf dem zehnten Tabellenrang. „Im letzten Spiel gegen die Löwen haben wir einzeln und als Team richtig gut gespielt, aber jetzt müssen wir auch beweisen, dass wir konstant auf diesem hohen Niveau spielen können“, bilanziert Norsten.