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POSITIVE ERKENNTNISSE, VOLLE HALLEN UND ZWEI DEBÜTANTINNEN

von Björn Pazen

Handball, Frauen: Länderspiel, Deutschland - Polen - (c) Marco Wolf

LUDWIGSBURG. Die insgesamt fast 6000 Zuschauer in Ludwigsburg und Heidelberg standen noch Minuten nach den Schlusspfiffen auf ihren Plätzen und feierten die deutsche Nationalmannschaft. Die Spielerinnen genossen nach langer Heimspielabsenz den Jubel und die beiden Siege gegen Ungarn (26:20) und Polen (32:30). Überall gab es nur zufriedene Gesichter nach den ersten Länderspielen des Jahres 2023.

Markus Gaugisch, der in Ludwigsburg seine Heimspielpremiere als Bundestrainer gefeiert hatte, war voll des Lobes: „Das waren zwei tolle Veranstaltungen, super-organisiert. Die Hallen waren zweimal ausverkauft. Das war eine tolle Werbung für den Frauenhandball. Und wenn man dann noch gewinnt, ist das super.“

Die Siege geben natürlich Selbstvertrauen für die WM-Play-offs gegen Griechenland in Hamm/Westfalen am Ostersonntag (17.15 Uhr, Karten unter www.dhb.de/tickets) und vier Tage später in Chalkida – in denen die deutsche Mannschaft haushoher Favorit ist. Deswegen geht beim ganzen Team der Blick auch schon in Richtung WM in Dänemark, Schweden und Norwegen im Dezember. „Wir wissen, dass die WM und eigentlich auch die vergangene EM unheimlich wichtig sind für eine mögliche Olympia-Qualifikation. Das haben wir auf jeden Fall im Kopf.  Dementsprechend gehen wir mit dem Ziel rein, dass wir ein Superturnier spielen wollen und uns da noch einmal weiterentwickeln wollen. Auch mit Blick auf Olympia und einen Platz in der Qualifikation“, sagte Kapitänin Emily Bölk.

Die entscheidende Erkenntnis für Bundestrainer Markus Gaugisch und seinen Stab ist, dass die Mannschaft deutlich an Breite und Optionen gewonnen hat, vor allem im Rückraum. Mia Zschocke musste die Länderspiele wegen eines im Training verletzt absagen, Alina Grijsels zog sich gegen Ungarn eine Blessur zu – aber beide Ausfälle wurde durch neue Kräfte kompensiert: Annika Lott vom Thüringer HC zeigte zwei ganz starke Partien, war gegen Polen beste Werferin. Marie Michalczik konnte sich zudem in neuer Spielmacherrolle einbringen, Julia Maidhof war deutlich treffsicherer und präsenter als bei der EM im November, und die erst 18-jährige Viola Leuchter, die wie Kreisläuferin Maxi Mühlner ihre Länderspielpremiere feierte, zeigte ihr unglaubliches Talent. Zudem kehrten auch die gegen Polen stark Amelie Berger, Antje Döll und Alicia Stolle wieder ins Nationalteam zurück.

Die Neuen und die Rückkehrerinnen haben einfach eine andere Qualität aus dem Rückraum gebracht. Es tut uns gut, dass wir das noch variabler aufgestellt sind. Wir werden es weiter forcieren, dass wir da weniger ausrechenbar werden und uns breiter aufstellen können. Das macht es am Ende schwerer für jeden Gegner“, sagt Kapitänin Bölk.

Das sieht DHB-Sportvorstand Axel Kromer ähnlich: „Alle Spielerinnen konnten überzeugen, sie strahlten Torgefahr aus und haben unser Team verstärkt. Das ist wichtig, denn um den nächsten Schritt zu gehen, müssen wir die Verantwortung mehr verteilen können.“ Generell war Kromer begeistert von der Resonanz auf die zwei Länderspiele: „Wir sind echt froh, dass wir hier im Süden eine so tolle Handballgemeinde hinter uns haben. Die Mädels haben zweimal alles gegeben, um Erfolge einzufahren. Das Turnier war ein guter erster Schritt nach der EM.“

Nun gehen die Spielerinnen für rund fünf Wochen zurück in ihre Vereine, treffen sich in der Woche vor Ostern in der Sportschule Kaiserau zum Vorbereitungslehrgang auf die WM-Play-offs gegen Griechenland. „Wir nutzen jedes Länderspiel, um uns weiterzuentwickeln. Und wir haben deutlich mehr Lust auf Länderspiele als auf noch eine Trainingseinheit. Dementsprechend freuen wir uns drauf und gehen als Favorit in die Spiele gegen Griechenland. Also wir wollen uns ganz klar für die WM qualifizieren. Das steht außer Frage.“

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