FRANKFURT. (BP) Im vorletzten Qualifikationsspiel zur EHF EURO 2022 gastiert die deutsche Männer-Mannschaft am Donnerstag (Anwurf, 16.10 Uhr, live in der ARD) in Bosnien-Herzegowina. Wie schon angekündigt, wird der Trip nach Bugojno eine Tagesreise mit dem Charterflugzeug werden. Nach dem 25:21 im Hinspiel, der Premiere von Alfred Gislason als Bundestrainer Ende Oktober 2020, geht es für die deutsche Mannschaft darum, eine lange Serie fortzusetzen – denn die DHB-Auswahl hat die vergangenen 18 EM-Qualifikationsspiele gewonnen. „In Bosnien und dann am Sonntag in Stuttgart gegen Estland wollen wir das natürlich auf 20 Partien ausweiten“, sagte Axel Kromer beim virtuellen DHB-Medientermin am Dienstag: „Aber im Hinspiel haben wir uns schwer getan mit den Bosniern.“
Der DHB-Sportvorstand kann sich noch gut an die letzte Niederlage in einem EM-Qualifikationsspiele erinnern, im April 2015 in Spanien gab es ein 20:26 in Leon. „Da war ich noch CO-Trainer der Nationalmannschaft“, sagte Kromer: „18 Siege danach sind schon eine beeindruckende Statistik.“
Seit Montag befindet sich das DHB-Team zur Vorbereitung in Frankfurt, in den ersten beiden Trainingseinheiten lag der taktische Fokus auf dem Angriff. „Ich freue mich sehr, dass die Mannschaft angesichts des Saisonzeitpunkts sehr frisch wirkt. Man merkt den Spieler die Freude am gemeinsamen Arbeiten an. Das Engagement stimmt, das war ich sehr zufrieden. Unser Ziel ist, die eigene Spielphilosophie weiterzuentwickeln und unsere eigenen Qualitäten zu stärken – egal wer der Gegner ist.“
Auch wenn die deutsche Mannschaft bereits für die EM qualifiziert ist, geht es für die Spieler um mehr als nur die beiden angepeilten Siege – denn in wenigen Wochen steht Olympia in Tokio auf dem Programm. „Unter den Spieler wird allerdings nicht thematisiert, wie die jeweiligen Chancen auf eine Olympiateilnahme stehen. Jeder will mit Blick auf Tokio alles zeigen, was in ihm steckt. Jeder Spieler muss Alfred Gislason und das Trainerteam überzeugen. Aber dieser Leistungsdruck ist alltäglich für diese Spieler, im Verein und im Nationalteam. Sie werden diese Woche alles geben, mit Blick auf EM-Quali oder mit dem Fokus auf Olympia.“
Wie bereits im Vorfeld angekündigt, werden gerade die Spieler, die im Verein zuletzt stark gefordert waren, nicht beide Spiele bestreiten. Mit Blick auf die Pandemie und das Hygienekonzept wird am Donnerstag die Zeit in Bosnien-Herzegowina sehr kurz gehalten: „Wir haben nur Kontakt mit dem Gegner in der Halle, wir sind in keinem Hotel, werden nicht verpflegt. Wir werden alle Voraussetzungen erfüllen und alles für die Sicherheit der Spieler machen“, sagte Kromer.
Mit Blick auf die Situation in Tokio herrsche „selbstverständlich Vorfreude auf Olympia“, betont der DHB-Sportvorstand: „Wir haben es bei der Weltmeisterschaft in Ägypten gezeigt, dass es möglich ist, sich zu schützen. Die Situation wird in Japan noch besser, weil viele geimpft sein werden. Generell werden die Olympischen Spiele nicht geringer eingeschätzt, weil sie unteren anderen Bedingungen stattfinden. Wir wollen den Fans in der Heimat am Fernseher tolle Spiele zeigen.“ Zunächst aber will das DHB-Team Sieg Nummer 19 einfahren, am Donnerstag in Bugojno.