GÖPPINGEN. Die Eulen Ludwigshafen waren nah dran am Bonuspunkt, verlieren dann doch das Auswärtsspiel bei Frisch Auf Göppingen mit 22:24 Toren, zu Halbzeit stand es 12:15.
Eine großartige Leistung bei den Eulen zeigte Hendrik Wagner auf Halbrechts, von zwölf Würfen erzielte er zehn Tore. So viele Tore hat der 23-jährige Wagner noch nie in einem Bundesligaspiel geworfen. Zweitbester Eulen-Werfer war Azat ValiullinDer Mann des Spiels bei Göppingen war Linksaußen Marcel Schiller, der zehn Tore erzielte, davon vier Siebenmeter. „Das war unsere beste Angriffsleistung“, sagt der Nationalspieler nach dem Sieg. Den Erfolg tütet er eine knappe Minute vor Schluss mit einem umstrittenen Siebenmeter zum 24:22 ein. Nach Jan Remmlinger‘s Anschlusstreffer zum 22:23 sind die Eulen noch mal dran, aber es reicht nicht. „Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht“, sagt ein enttäuschter Hendrik Wagner nach seiner Gala, dass die Heimfahrt mit leeren Händen angetreten werden muss. Wagner: „Wir haben in der ersten Halbzeit sehr viele Tore über Kozina vom Kreis bekommen. Wir haben auch gute Kreisläufer, haben es aber nicht geschafft Klimek und Haider entsprechend einzusetzen.“
„Göppingen ist gut“, sagt Eulen-Coach Ben Matschke vor dem Anpfiff in der „Hölle Süd“ – Corona-bedingt sind die Ränge leer. Die Sehnsucht nach Handball mit Fans ist groß, auch bei Ben Matschke. Frisch Auf Göppingen muss beim Bundesliga-Re-Start ohne Spielmacher Janus Smarason und Rechtsaußen Marco Rentschler auskommen. Für Smarason führt Tim Kneule gut Regie, Rentschler wird vom jungen Axel Goller gut ersetzt. Bei den Eulen sind Christian Klimek, Jannek Klein und Jan Remmlinger zurück im Kader, die in den letzten Spielen im Dezember verletzt pausieren mussten.
Bis zur Pause sind die Eulen gut im Spiel. Acht Sekunden vor dem Halbzeitpfiff verkürzt der gut aufgelegte Azat Valiullin auf 12:14 aus Eulen-Sicht. Den folgenden Siebenmeter, Kategorie Geschenk, aber nutzt Marcel Schiller zur 15:12-Halbzeitführung. An der Pausenführung hat der National-Linksaußen mit sieben Treffern großen Anteil. In der 24. Minute scheitert er mit einem Siebenmeter an Gorazd Škof. Mit technischen Fehlern – fünf in den ersten 30 Minuten – eröffnen die Eulen Schiller die linke Bahn zum Tempogegenstoß. Vier Paraden verbucht Martin Tomovski bis zur Pause, Daniel Rebmann im Tor der Göppinger hat nur drei. Aber Frisch Auf bleibt 30 Minuten ohne technischen Fehler, hat in Jacob Bagersted einen erstklassigen Abwehr-Organisator. Dass die Eulen dran bleiben ist auch Hendrik Wagner zu verdanken. Der Rechtshänder hilft mal wieder Halbrechts aus – und trifft fünfmal. Das ist eine hundertprozentige Quote für die von Dominik Mappes klug dirigierte Sieben.
Zur zweiten Halbzeit kommt Gorazd Škof ins Eulen-Tor und verbucht fünf Paraden. Die Eulen holen auf und sind gut im Spiel, in der 53. Minute gelingt Azat Valiullin erstmals im Spiel der Ausgleich zum 21:21. Danach haben die Eulen die Chance zur Führung beim Gegenstoß, Valiullin startet alleine, aber Torwart-Urh Kastelic, der nach 45 Minuten für Daniel Rebmann kam, verhindert die mögliche Eulen-Führung. Mit vier weiteren Paraden ist er der Matchwinner für Göppingen. Nach Sebastian Heymanns 22:21 hat es Christian Klimek in der Hand, doch Kastelic ist da. Dann scheitert Azat Valiullin nochmals an dem Teufelskerl. Jan Remmlinger lässt nochmals hoffen, aber es reicht nicht. Vielleicht auch, weil Frisch Auf Göppingen fünf Siebenmeter bekommt, die Eulen nur einen. Bereits am Donnerstag geht es für Matschke‘s Mannschaft auswärts beim TVB Stuttgart weiter. „Wir sind da nicht chancenlos“, sagt Hendrik Wagner.
Spiel-Statistik :
Frisch Auf Göppingen: Rebmann (45. Kastelic) – Zelenovic, Kneule (2), Heymann (4) – Goller (3), Schiller (10/4) – Kozina (3) – Bagersted (1), Ellebaek (1), Theilinger
Eulen Ludwigshafen: Tomovski, Škof (bei Siebenmetern 24., 30., ab 31.) – Wagner (10), Mappes (2), Dietrich – Durak (1/1), Scholz – Haider (1) – Valiullin (5), Klimek (1), Remmlinger (2), Falk, Neuhaus
Spielverlauf: 2:0 (3 .Minute), 2:1 (4.), 4:4 (9.), 6:4 (12.), 10:8 (20.), 12:10 (27.), 14:12 (30.), 15:12 (Halbzeit), 15:13 (34.), 16:14 (35.), 17:15 (37.), 18:17 (42.), 19:18 (44.), 20:18 (45.), 21:19 (50.), 21:21 (53.), 23:21 (57.), 23:22 (58.), 24:22 (Endstand) – Siebenmeter: 5/4- 1/1 – Zeitstrafen: 4/2 – Zuschauer: keine – Schiedsrichter: Grobe/Kinzel