GUMMERSBACH. Der VfL Gummersbach ist mit einem Erfolg ins Kalenderjahr 2021 gestartet. Gegen den EHV Aue gewannen die Oberbergischen am Freitagabend in der SCHWALBE arena knapp mit 28:25 (12:12). Nach einmonatiger Pause macht die Mannschaft von Trainer Gudjon Valur Sigurdsson damit in der eigenen Halle dort weiter, wo sie 2020 aufgehört hat. Durch den achten Sieg im achten Heimspiel der Saison wahren die Gummersbacher nach einem kraftraubenden Spiel weiterhin ihre weiße Weste in der Heimat. Nachdem der VfL insbesondere in Durchgang eins zu viele freie Würfe nicht im gegnerischen Tor platzieren konnte und sich über die gesamte Spieldauer sehr schwertat, war es in der Schlussphase der pure Kampfgeist, der den Hausherren die beiden Punkte sicherte. Als bester Gummersbacher Schütze zeichnete sich Janko Božović aus, der bei acht Versuchen sieben Bälle im Tor des Gegners unterbrachte.
Die Gummersbacher starteten mit sichtlich voll aufgeladener Energie in die Partie. Bereits nach wenigen Sekunden netzte Božović im ersten schnellen Angriff der Gastgeber zum 1:0 ein und auch Matthias Puhle konnte noch in der ersten Spielminute seine erste Parade verzeichnen. Der VfL spielte zügig nach vorne und setzte mit dem 3:0 durch Alexander Hermann in Minute vier das nächste Zeichen. Aus einer geordneten Abwehr heraus mit dem sicheren Rückhalt durch Keeper Puhle, der direkt an seine starken Leistungen aus dem Vorjahr anknüpfte, spielten die Blau-Weißen ihre Angriffe gut aus führten nach zehn Minuten mit 6:2. Nach einer Auszeit des EHV Aue fanden jedoch die Gäste besser ins Spiel und nutzten die aufkeimenden Ungenauigkeiten in den Offensivbemühungen der Gummersbacher aus, um den Spielstand wieder auszugleichen (8:8, 16. Minute).
Es folgte eine hektische Phase mit vielen Fehlwürfen auf beiden Seiten. Sinnbildlich dafür war eine Doppelchance in der 18. Minute, als erst Hermann aus der Distanz vergab und der Abpraller bei Ellidi Vidarsson landete, dessen Wurf frei vom Kreis dann aber durch Sveinbjörn Petursson abgewehrt werden konnte. Der Keeper des EHV zog dem VfL nun ein ums andere Mal den Zahn. So entwickelte sich das Spiel zu einem richtigen Kraftakt. Nachdem innerhalb von zehn Minuten nur jeweils ein Tor auf jeder Seite gefallen war, sorgte Raul Santos in der 26. Minute für den 10:9-Führungstreffer der Gummersbacher. Božović erhöhte in Minute 29 noch einmal auf 12:10, doch wieder schaffte es der VfL nicht seine Führung zu behaupten und kassierte in der Schlusssekunde des ersten Durchgangs den 12:12-Ausgleich.
Die zweite Halbzeit begann ausgeglichen mit leichten Vorteilen für die Heimmannschaft, die nach einem Hüftwurf von Kapitän Timm Schneider ins linke obere Eck in der 34. Minute mit 15:14 in Führung ging. Insbesondere im Hinblick auf die eigene Torausbeute blieben die Blau-Weißen jedoch weiterhin hinter den Erwartungen zurück. Immer wieder machten sich die Gummersbacher nach guten Ballgewinnen in der Abwehr das Leben selbst schwer, indem sie ihre zahlreichen Chancen vorne liegen ließen. Erst als Santos nach einem Steal selbst den Tempogegenstoß zum 19:17 verwandelte, brachte der VfL erstmals in der zweiten Hälfte zwei Tore zwischen sich und den EHV Aue (42. Minute). Doch auch diesen Rückstand holten die Gäste aus Sachsen wieder auf (20:20, 47. Minute).
Nach der folgenden Auszeit durch VfL-Coach Sigurdsson bemühten sich die Oberbergischen etwas Ruhe ins Spiel zu bringen, was ihnen dank zweier Tore in Folge durch Vidarsson zum 22:20 gelang (50. Minute). Nach einer Parade des nach 40 Minuten eingewechselten Diogo Valério legte Lukas Blohme in Minute 51 zum 23:20 für sein Team nach. Auch wenn die Gastgeber ihre sonst gewohnte Leichtigkeit vermissen ließen, zeigten sie sich kämpferisch und willensstark. Mit genau dieser Mentalität nahm sich Blohme in der 55. Minute ein Herz und schloss aus dem Rückraum zum 25:23 ab (55. Minute). Die anschließende Parade von Valério in der 56. Minute verschaffte den Blau-Weißen erneut ein kleines Polster. Doch erst Schneider sorgte mit seiner Balleroberung und dem Treffer zum 27:23 in Minute 58 für die Vorentscheidung. Der EHV hatte den Gummersbachern schließlich nichts mehr entgegenzusetzen und so setzte sich der VfL nach 60 Minuten mit 28:25 durch.
Nach dem Spiel der Marke „Arbeitssieg“ muss sich der VfL Gummersbach am kommenden Freitag auch in seinem ersten Auswärtsspiel des Jahres beweisen. Um 20 Uhr treten die Oberbergischen bei der HSG Konstanz an und wollen die nächsten beiden Punkte im Aufstiegsrennen einfahren.
Trainerstimmen:
Gudjon Valur Sigurdsson (VfL Gummersbach): Es war heute ein sehr schweres Spiel. Wir haben uns im Angriff richtig schwergetan. Meine Mannschaft hat heute meinen Fehler wieder gut machen müssen. Ich hatte mich dagegen entschieden Testspiele zu machen und wollte mit meiner Mannschaft allein trainieren. Heute hat man gemerkt, dass das ein Fehler war. Die Abstimmung, die im November und Dezember noch gut war, hat heute nicht gepasst. Ich bin sehr zufrieden mit der Einstellung meiner Mannschaft und mit den zwei Punkten, obwohl wir einiges hätten besser machen können. Es war nicht einfach gegen die gute Abwehr von Aue, deswegen freue ich mich einfach über den Sieg.
Runar Sigtryggson (EHV Aue): Glückwunsch an Gummersbach. Wir haben ein ordentliches Spiel gemacht, aber gegen so einen starken Gegner wie den VfL reicht ein starker Rückraumspieler nicht aus. Wir hatten auf unserer rechten Seite viele Fehlwürfe und haben nicht von allen Positionen aus Gefahr ausgestrahlt. Am Ende hat auch unsere Abwehr nachgelassen und die bessere Mannschaft hat gewonnen. Es war nicht alles schlecht, aber wir müssen jetzt nach vorne schauen.