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KROMER: „WIR MÜSSEN UNS NICHT VERSTECKEN“

DHB-Sportvorstand und Co-Trainer Alexander Koke blicken auf die EM-Hauptrunde voraus – Auftakt am Samstag gegen Ungarn

Co-Trainer Alexander Koke. - Foto: Stanko Gruden / kolektiffimages

KOLDING / DK. (BP) Alle Spielerinnen sind fit, alle sind fokussiert – und die vier Trainingstage wurden und werden intensiv genutzt: Mit viel Optimismus gehen die deutschen Handballerinnen in die EM-Hauptrunde im dänischen Kolding, die mit der Partie gegen Ungarn am Samstag (16 Uhr) beginnt. Weitere Gegner sind Weltmeister Niederlande am Montag, 14. November um 18.15 Uhr und abschließend am Dienstag, 15. Dezember (ebenfalls 18.15 Uhr) dem finalen Duell gegen Kroatien. sportdeutschland.tv zeigt auch weiterhin alle Spiele als Livestream.

In den ersten Hauptrundenspielen der Gruppe II am Donnerstag hatten Norwegen (mit dem 32:25 über die Niederlande) und Kroatien durch das 25:20 gegen Rumänien ihre Siegesserien fortgesetzt. Beide führen die Hauptrundentabelle mit 6:0 Punkten an. Die DHB-Auswahl startet mit 2:2 Punkten (Sieg gegen Rumänien, Niederlage gegen Norwegen) in die Hauptrunde. Gruppensieger und Gruppenzweiter ziehen ins Halbfinale am 18. Dezember in Herning ein, der Drittplatzierte trifft im Spiel um Platz fünf am gleichen Tag und gleichem Ort auf den Dritten der Gruppe I.

Am Freitag äußerten sich DHB-Sportvorstand Axel Kromer und Co-Trainer Alexander Koke im nächsten virtuellen DHB-Medientermin zur Ausgangslage und zur Vorbereitung auf die Hauptrunde.

DHB-Sportvorstand Axel Kromer:

Zur Ausgangslage:

Glücklicherweise haben wir zwei Punkte aus unserem besten Turnierspiel gegen Rumänien mitgenommen. Was die Niederlage gegen Norwegen betrifft, haben auch die Niederlande als Weltmeister erlebt, dass die momentan unantastbar sind. Norwegen ist definitiv eine Leistungsklasse über uns. Unsere Spielerinnen sind sehr fokussiert und haben die Ergebnisse der Vorrunde richtig eingeschätzt. Dass wir mehr leisten können, haben alle erkannt.

Zu den Hauptrundengegnern:

Ich denke nicht, dass wir uns vor irgendjemandem in der Hauptrunde verstecken müssen. Wir müssen eben nur mehr Konstanz reinlegen, das ist uns bis jetzt nicht so gelungen. Es ist gut, dass wir seit Montag intensiv trainieren konnten, wir werden top-vorbereitet in die Partie gegen Ungarn gehen. Auch gegen den Weltmeister Niederlande haben wir zuletzt ein Testspiel gewonnen. Die Kroatinnen spielen mit viel Energie, Dynamik und Kraft, handballerisch sind sie uns nicht überlegen. Mit drei guten Leistungen können wir also alle drei Spiele gewinnen.

Zum Spielplan:

Wir hatten die EHF angeschrieben, um kurzfristig eine Spielplanänderung zu erwirken und den letzten Spieltag zu verschieben. Das war nicht umsetzbar. Also müssen wir den Tag Pause nach dem Ungarn-Spiel nutzen, um uns so auf die Niederlande vorzubereiten, dass wir auch dieses Spiel erfolgreich gestalten. Und dann sind wir im flow drin, um das letzte Duell mit den Kroaten voller Energie zu bestreiten.

Zur besonderen Situation des Turniers allgemein:

Das Leben spielt sich ausschließlich in der Halle und im Hotel ab, das ist schon sehr außergewöhnlich. Die Spielerinnen können sich nicht einfach so draußen die Füße vertreten oder mal in ein Cafe gehen. Die Abwechslung fehlt, aber wir sind froh, dass wir auch dank der Organisation von Teammanagerin Maren Baumbach eine Super-Stimmung in der Gruppe haben. Es droht kein Lagerkoller, auch daher ein Lob, wie die Mädels das durchziehen. Die Bubble funktioniert sehr gut in Dänemark.  Und wir als DHB sind der EHF und dem dänischen Verband unglaublich dankbar, dass das Turnier umgesetzt wurde, das ist eine unglaublich wichtige Geschichte. Das zeigt auch das Medieninteresse mit Ausschnitten in der Tagesschau, und die Vorbildfunktion für den Breitensport und den Nachwuchs, die derzeit so Handball erleben können, auch wenn sie selbst nicht spielen können.

Co-Trainer Alexander Koke:

Über die bisherigen Partien:

Die Vorrunde ist nicht mehr in den Köpfen unserer Spielerinnen, sie haben alle gute Erkenntnisse daraus gezogen und gehen mit frischem Mut in die Hauptrunde. Zwei Punkte waren unser Ziel, und dass wir besser Handballspiel können, ist allen klar. Jetzt wollen wir mit Vollgas erstes Spiel angehen

Die Vorbereitung auf das Spiel gegen Ungarn:

Die Schwerpunkte lagen an den ersten drei Trainingstagen weniger auf Ungarn, sondern wir haben uns um unser Spiel gekümmert, das Spiel gegen Polen aufgearbeitet und am Feintuning und der Abstimmung unserer Abläufe gearbeitet. Wir müssen unsere Automatismen reinbringen und unsere Absprachen verbessern. Gegen Ungarn wird es unser Ziel sein, sie im Angriff in schwierige Situationen zu bringen und Ballverlust zu erzwingen. Insgesamt habe ich einen guten Eindruck von der Mannschaft, sie ist guter Dinge und sehr konzentriert im Training. Auch der lange Spaziergang an der frischen Luft hat ihr gutgetan. Wir werden gut vorbereitet sowie mit Selbstvertrauen und positivem Gefühl in die Partie gehen.

Die taktischen Aufgaben:

Das Hauptaugenmerk gilt wie in allen Spielen der Defensive, Im ungarischen Angriff müssen wir vor allem auf Spielmacherin Aniko Kovacsics richten, sie ist die zentrale Figur. Wir müssen selbst agieren und antizipieren und nicht nur reagieren. Ungarn ist eine gute Mannschaft, aber schlagbar.

Die beiden weiteren Hauptrundenspiele:

Ich befasse mich derzeit nur mit Ungarn, darüber hinaus haben ich noch nichts im Blick.  Ich bin mir aber sicher, dass wir die insgesamt hohe Belastung meistern können.

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