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VfL UND TUSEM ESSEN TRENNEN SICH UNENTSCHIEDEN ZUM LIGAAUFTAKT

VfL GM

GUMMERSBACH. Mit einem dramatischen Unentschieden ist der VfL Gummersbach am ersten Spieltag in die Saison 2019/20 der 2. Handball-Bundesliga gestartet. In der SCHWALBE arena trennten sich der VfL und die Gäste von TUSEM Essen vor 3.211 Zuschauern mit 25:25 (12:10). Der Sieg war für die Gummersbacher, die beinahe über die gesamte Spieldauer vorne lagen, zum Greifen nah, ehe sich TUSEM in den letzten zwei Minuten den Ausgleich erkämpfte. Dem VfL fehlte in den letzten Minuten einzig die Cleverness nach einem zielstrebigen Auftreten und einer ordentlichen Torverwertung den knappen Vorsprung über die Zeit zu bringen. Die vergebene Doppelchance der Gummersbacher in den Schlusssekunden tat der Dramatik des Spiels ihr Übriges dazu.

Direkt zu Beginn standen sich zwei motivierte und engagierte Mannschaften gegenüber. Nach dem ersten Tor der Essener glich Tin Kontrec in der vierten Minute mit dem ersten Gummersbacher Saisontreffer zum 1:1 aus. Nur eine Minute später parierte zunächst Filip Ivić einen Siebenmeter der Gäste, ehe Janko Božović zur ersten VfL-Führung einnetzte (2:1, 6. Minute). Anders als in vielen Anfangsphasen der Vorbereitungsspiele agierten die Oberbergischen nicht nur in der Abwehr sondern auch im Angriff wach. Über Lukas Blohme (5:3, 11. Minute) und erneut Božović (7:5, 17. Minute) gingen die Gummersbacher jeweils mit zwei Toren in Führung.

Auch wenn die Hausherren die Essener spielerisch im Griff hatten, schlichen sich Mitte der ersten Halbzeit auch immer wieder unnötige Fehlwürfe ins Offensivspiel der Gummersbacher. So kam TUSEM mit dem 8:8 (23. Minute) und dem 10:10 (27. Minute) zwei Mal wieder an die Blau-Weißen heran. Beide Treffer aufseiten der Gäste erzielte mit Dennis Szczesny der auffälligste Essener, den die VfL-Abwehr nicht zu packen bekam. Aus einer couragierten Leistung heraus konterte Alexander Hermann mit dem 11:10 (27. Minute), ehe eine Parade des eingewechselten Matthias Puhle eine Minute später den Weg für die erneute Zwei-Tore-Führung zum 12:10 ebnete, die sich bis zum Halbzeitpfiff nicht mehr veränderte.

Nach dem Seitenwechsel kamen die Gummersbacher sicherlich auch dank der eigenen Führung mit gesteigertem Selbstbewusstsein aus der Kabine. In der Defensive präsentierte sich der VfL aufmerksam. So nutzte Marvin Sommer einen Abpraller der Gummersbacher Abwehrreihe per Gegenstoß zum 14:10 in der 33. Minute. Auch einen weiten Pass der Essener fing Hermann in Minute 35 erfolgreich ab und sorgte damit für gute Stimmung auf den Zuschauerrängen. In der Folge ging es im Angriff beider Teams Schlag auf Schlag, wobei die Gummersbacher ihre Vier-Tore-Führung wieder zum Teil einbüßen mussten, da nun auch die Essener wieder ins Spiel fanden. Der VfL ließ jedoch nicht nach und blieb durch das 16:13 durch Hermann (39. Minute) und das 18:15 durch Kapitän Alexander Becker (44. Minute) weiterhin in Front.

TUSEM Essen ließ sich auch in der Schlussviertelstunde nicht abschütteln. Gleich zwei Mal vergaben die Gäste aus der Ruhrpottschmiede die Chance per Siebenmeter beim Spielstand von 18:16 den Anschlusstreffer zu erzielen. Beide Würfe in der 47. und 48. Minute hielt Gummersbachs Keeper Ivić. Da die Essener weiterhin Engagement bewiesen, blieb es dennoch bis zum Schluss spannend. In Minute 53 schafften die Gäste schließlich doch den erhofften Anschluss (21:20). Der VfL bewahrte im eigenen Angriff jedoch weiterhin Ruhe und erhöhte immer wieder den Vorsprung um zwei Tore. Vor allem Hermann erwies sich als treffsicher, als er in der 57. Minute mit seinem achten von insgesamt neun Treffern das 24:22 erzielte.

Richtig dramatisch wurde es 70 Sekunden vor Spielende, als die Essener dank ihres Aufbäumens erstmals im zweiten Durchgang ausglichen (24:24). Auch auf den Gegentreffer durch Hermann (60. Minute, 25:24) fanden die Essener nach der Auszeit die Antwort. Auf der Uhr waren noch knapp fünf Sekunden angezeigt, als sich Fynn Herzig aus zehn Metern Entfernung ein Herz nahm. Der Ball traf die Latte, der Abpraller landete bei Hermann, der jedoch an Sebastian Bliss im Essener Tor scheiterte. Damit war die erste Punkteteilung im ersten Spiel in der 2. Handball-Bundesliga für den VfL Gummersbach besiegelt, der sich aufgrund des Spielverlaufs sicherlich mehr als verlorener Punkt anfühlt.

Trainerstimmen:

Torge Greve (VfL Gummersbach): Ich möchte erst einmal ein ganz großes Lob an die Leute heute hier im Publikum loswerden. Was hier heute los war, das war Stimmung pur. Daher möchte ich ein großes Dankeschön von meiner Seite aussprechen. Ich bin nicht unzufrieden mit dem Punkt, obwohl wir hier – außer am Anfang – nicht einmal zurückgelegen haben, aber ich glaube man hat heute gesehen, welches Potential die zweite Liga hat. Ich fand meine Mannschaft auch in vielen Phasen sehr gut. Was uns gefehlt hat, war in einigen Phasen die Ruhe und Abgeklärtheit. Wir verlieren den Ball zu schnell, bekommen einen Gegenangriff nicht gestoppt und dann kommt sofort das Gegentor. Und wenn man dann wie wir zeitweise gegen eine 5:1-Abwehr spielt, muss man auch mehr durchbrechen als wir es getan haben. Und wenn ich sehe, dass Essen sieben und wir nicht einen einzigen Siebenmeter hatten, liegt das daran, dass wir in manchen Situationen nicht genug Zug zum Tor hatten. Wir werden im Laufe der Saison sehen, wie das Spiel heute eingeordnet werden muss. Das war einfach ein typisches erstes Saisonspiel.

Jaron Siewert (TUSEM Essen): Ich glaube, das war so ein typisches Eröffnungsspiel. Beide Mannschaften waren nervös und wir waren eindeutig ein wenig nervöser. Natürlich waren wir auch sehr beeindruckt von der Kulisse. Die Stimmung war überragend. Zum Spielerischen muss ich sagen, dass wir das ganze Spiel über nicht zu unserem Tempo- und Angriffsspiel gefunden haben, wie wir es in der Vorbereitung und auch in der letzten Saison noch hatten. In der Abwehr hatten wir große Probleme mit Hermann und Božović, die wir gar nicht in den Griff bekommen haben. Am Ende sind wir sehr zufrieden mit dem einen Punkt, den wir geholt haben. Ich bin gespannt, wie vielen es noch gelingen wird hier in Gummersbach auch nur einen einzigen Punkt mitzunehmen.

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