LEVERKUSEN. (FG) Auf der Suche nach einer Verstärkung für die Rechtsaußenposition sind die Verantwortlichen des Frauenhandball-Bundesligisten TSV Bayer 04 Leverkusen fündig geworden. Und man fand nicht irgendwen, sondern die ehemalige Nationalspielerin Svenja Huber wird nach dieser Saison vom Ligakonkurrenten Borussia Dortmund zu den Werkselfen wechseln. Mit der Verpflichtung Hubers, da ist man sich in Leverkusen einig, ist ein echter Transfer-Coup gelungen. “Das ist großartig, dass sich Svenja für uns entschieden hat. Ich freue mich sehr, eine solch herausragende Spielerin bei uns begrüßen zu dürfen.
Von ihrer enormen Erfahrung werden unsere jungen Spielerinnen ganz sicherlich sehr profitieren”, erklärt stellvertretend Bayers Geschäftsführerin Renate Wolf. 54 A-Länderspiele (171 Tore) hat Svenja Huber bestritten, hinzu kommen weit mehr als 200 Erstligaspiele sowie etliche Einsätze in europäischen Wettbewerben. Das darf man in der Summe durchaus Erfahrung nennen. Sie gilt weiterhin als eine der besten Siebenmeterschützinnen seit Gründung der Bundesliga. Die 33-Jährige gebürtige Mannheimerin hat zuletzt seit 2016 beim BVB 09 in Dortmund gespielt. Zuvor trug sie das Trikot der TSG Ketsch, der DJK/MJC Trier, des TuS Weibern und des Thüringer HC. Da Dortmund die Option zur vorzeitigen Beendigung des Vertrages zog und sich dies ab Mitte Januar schnell herumgesprochen hatte, stellte kurzerhand Jenny Karolius, die Svenja Huber aus Nationalmannschaftszeiten her gut kennt, den Kontakt zu den Verantwortlichen der Werkselfen her. “Das war Ende Januar und gerade die Zeit, als ich mir Gedanken machte, wie und ob es überhaupt weitergehen soll. Darüber habe ich mit Jenny Karolius geredet, und so nahm alles seinen Lauf”, berichtet die 168 cm große Linkshänderin, “Kurz darauf hat sich Jutta Ehrmann-Wolf offiziell gemeldet und nachgefragt, ob Interesse an einem Wechsel zu den Elfen bestünde.” Und Interesse bestand sofort. “Es ergaben sich schnell tolle Gespräche, sehr ehrlich und respektvoll, ich spürte eine große Wertschätzung. Solche Gespräche sind heutzutage in dieser Form nicht mehr selbstverständlich. Wir waren uns jedenfalls schnell einig, nach dem ersten Treffen war mehr oder weniger alles unter Dach und Fach”, erklärt Svenja, die derzeit in Dortmund wohnt, dann aber nach Leverkusen umziehen wird.
”Ich freue mich sehr auf diese neue Herausforderung und werde noch mal richtig Gas geben. Gerade die Arbeit mit dieser sehr jungen Mannschaft interessiert mich sehr, zumal ich gerne meine Erfahrungen weitergebe. Ich denke, dass beide Seiten von diesem Wechsel profitieren werden. Außerdem fehlt in meiner Titelsammlung zum Beispiel noch ein Pokalsieg. Den könnte ich ja mit Leverkusen holen”, meint Huber augenzwinkernd. Neben dem Handball spielen natürlich auch berufliche Dinge eine Rolle. Die studierte Soziologin ist schon seit längerem auch im sportjournalistischen Bereich tätig, wird im Sommer ein Volontariat beginnen. Auch in weitere sportliche Betätigungen investiert sie wenn immer möglich Zeit. “Ich laufe gerne Ski und spiele gerne draußen auf Asche Tennis”, verrät sie. Zudem schaut sie immer wieder auch in Bücher oder beschäftigt sich mit ihren beiden Katzen Lilly und Louis. Das alles also demnächst in Leverkusen…