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NELE KURZKE ÜBERRAGT BEIM SIEG IN OLDENBURG

LEVERKUSEN. (FG) Es war gewiss kein schönes Spiel, das die Zuschauer am Sonntagnachmittag in Oldenburg zu sehen bekamen, so ehrlich hat es Robert Nijdam schon analysiert. Allerdings ist der Trainer der Bundesliga-Handballerinnen des TSV Bayer 04 Leverkusen einer derjenigen gewesen, der mit diesem geringfügigen Makel problemlos leben konnte. Immerhin setzte sich seine Mannschaft in einer, über weite Strecken hektischen und kampfbetonten Partie mit 27:24 (14:13) beim VfL Oldenburg durch und wahrte damit den Anschluss zu Platz vier. „Es war ein harter Fight, bei dem wir aber in den entscheidenden Phasen die Ruhe bewahrt und deshalb auch verdient gewonnen haben“, konstatierte Nijdam zufrieden.

Im ersten Durchgang agierten die Elfen insbesondere in der Defensive für den Geschmack ihres Coaches deutlich zu passiv, weshalb sie auch kaum einmal zu Ballgewinnen und daraus resultierenden Tempogegenstößen kamen. Eine herausragende Leistung zeigte Torhüterin Nele Kurzke, die mit insgesamt 18 Paraden zu überzeugen vermochte. „Sie hat uns im Spiel gehalten“, lobte Nijdam, der nach dem Seitenwechsel eine Leistungssteigerung seiner Mannschaft begutachtete. Zunächst gingen die Leverkusener Damen mit 23:20 in Führung, bevor sie den VfL noch einmal zum 23:23-Ausgleich kommen ließen. Einen weiteren 4:0-Zwischenspurt der Werkselfen konnten die Rivalinnen aus Niedersachsen allerdings nicht

mehr kontern – auch, „weil ihnen ein wenig Kräfte ausgegangen sind“, wie Nijdam bemerkte. Neben Torhüterin Nele Kurzke bot Elaine Rode mit acht Treffern als beste Werferin eine starke Partie, doch eine besondere Erwähnung war Nijdam das erste Bundesligator der aus dem Junioren-Team beförderten Kim Lara Hinkelmann wert: „Das freut mich sehr für sie.” Dies ist vor allem deshalb nur allzu gut nachvollziehbar, weil das Erfolgserlebnis des Talents im Kontext eines massiven Verletzungspechs steht. Nach Jenny Karolius, Anna Seidel, Annefleur Bruggeman und Jennifer Kämpf ist Hinkelmann bereits die fünfte Spielerin, die auf der Position am Kreis zum Einsatz kommt. „Wir haben zuletzt viele Verletzungen und Krankheiten überstehen müssen“, so Nijdam. „Deshalb ist es umso schöner, dass wir gewonnen haben.“

Juniorelfen schlagen Drittligaprimus Solingen-Gräfrath deutlich

Nicht wenige der Zuschauer in der voll besetzten Fritz-Jacobi-Halle rieben sich zwischendurch verwundert die Augen. Das Spitzenspiel der 3. Liga West zwischen den A-Junioren-Handballerinnen des TSV Bayer 04 Leverkusen und dem Klassenprimus HSV Solingen-Gräfrath geriet zu einer überraschend deutlichen Angelegenheit für die Gastgeberinnen. Am Ende stand ein 29:20 (13 : 10)-Erfolg der Juniorelfen zu Buche, der auch in dieser Deutlichkeit sicherlich verdient war. Aimée von Pereira und Dana Gruner trafen für den Bayer-Nachwuchs jeweils sechs Mal. Für Gräfrath, das ohne Mandy Reinarz antrat, waren Sandra Münch und Franziska Penz jeweils fünf Mal erfolgreich.

Auch ohne die erkrankten Stammkräfte Alexandra Humpert und Jule Polsz ließen die jungen Leverkusenerinnen von Beginn an keinen Zweifel daran aufkommen, wer diese Partie gewinnen würde. Nervosität kam auch nicht auf, als die Gäste zwischenzeitlich von 12:7 auf 12:10 verkürzten (29. Minute). Zur Vorentscheidung gerieten dann die Minuten 38 bis 47, als die Juniorelfen mit einem beeindruckenden 7:0-Lauf von 16:12 auf 23:12 davon zogen. Dabei hatte deren Coach Jörg Hermes schon früh angefangen, munter durch zu wechseln. Zudem wurden die Erstligaspielerinnen Xenia Hodel und Aimée von Pereira nur dosiert eingesetzt. Der Schlüssel zum Erfolg war sicherlich die exzellente Deckungsarbeit vor einer starken Torhüterin Lisa Fahnenbruck, die noch einiges von dem wegfischte, was durch die Mauer kam. Die Juniorelfen waren durchgehend spielerisch dominant und erweckten nie den Eindruck, es könnte tatsächlich mal eng werden. Es war ein rundum gelungener Auftritt als Vorbereitung auf das Wesentliche, denn nochmals sei der Hinweis erlaubt: Im DM-Viertelfinale werden die Juniorelfen zuerst am 6. April in Blomberg antreten. Das Rückspiel findet dann am Samstag, den 13. April (16 Uhr), in Leverkusen in der Fritz-Jacobi-Halle statt.

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