GUMMERSBACH. (NK) Der VfL Gummersbach reist am späten Sonntagnachmittag mit einer herben Niederlage aus Leipzig zurück ins Oberbergische. In der mit 4.630 Zuschauern ausverkauften Arena Leipzig verloren die Blau-Weißen am 23. Spieltag der Handball-Bundesliga mit 18:28 (8:13) gegen den SC DHfK Leipzig und befinden sich damit weiter mitten im Abstiegskampf. Zum vierten Mal in Folge blieb es auf der Anzeigentafel nach 30 gespielten Minuten auf Gummersbacher Seite einstellig. Nach einer kurzen Gegenwehr zu Beginn des zweiten Durchgangs war der VfL dem Druck gegen den Tabellennachbarn am Ende nicht gewachsen.
In die ersten Minuten der Partie fanden die Oberbergischen gut hinein. Pouya Norouzi sorgte in der zweiten Minute für das 1:0 der Gäste, nachdem Carsten Lichtlein im Gummersbacher Tor zuvor die erste Parade für sich verbunden konnte (1. Minute). Beiden Teams war die Nervosität sichtlich anzumerken, weshalb gerade die Offensivreihen ihre Schwächen im Abspiel und Abschluss offenbarten. Auf VfL-Seiten gab es zudem nach dem zweiten Treffer durch Stanislav Zhukov zum 2:3 (7. Minute) wie häufig in den vergangenen Partien einen Bruch zu spüren. Vorne häuften sich die Fehler, während die Leipziger besser ins Spiel fanden und richtig Fahrt aufnahmen. Symptomatisch ist der Wurf aufs freie Tor in der zwölften Minute zu nennen, als Marvin Sommer der Ball aus der Hand glitt und dieser somit weit über dem Ziel landete. Den Hausherren wiederum gelang innerhalb von sieben Minuten ein 4:0-Lauf (2:7, 14. Minute).
Erst danach schafften es die Gummersbacher ihre Abwehr zu stabilisieren und ihre Fehlerquote im Angriff etwas besser in den Griff zu bekommen. Ein Gewaltwurf aus zehn Metern von Florian Baumgärtner landete in Minute 19 zum 4:9 im Leipziger Netz. Jedoch erst als der VfL eine Minute später das 4:11 kassierte und erstmals mit sieben Toren in Rückstand ging, zeigte sich ein zartes Aufbäumen der Gummersbacher Mannschaft. Eirik Köpp und Sommer per Gegenstoß verkürzten wieder auf fünf Treffer (6:11, 23. Minute). Bis zum Halbzeitpfiff blieb es bei dieser Differenz. In doppelter Unterzahl erzielte Baumgärtner in Minute 30 den letzten Treffer des ersten Durchgangs (8:13).
Den besseren Start in die zweite Halbzeit erwischte der SC DHfK mit zwei Toren hintereinander, ehe Moritz Preuß per Siebenmeter das 9:15 erzielte (33. Minute) und sich der VfL auch nach einem verstolperten Gegenstoß nicht davon abbringen ließ einen Gang zuzulegen und in Person von Baumgärtner doppelt nachlegte (11:15, 37. Minute). Der VfL, der sich auf diese vier Tore regelrecht herangekämpft hatte, blieb nun hartnäcktig. Bis zum 15:19 durch Ivan Martinovic in der 45. Minute trafen beide Teams im Gleichschritt.
In der folgenden, sicherlich entscheidenden Phase der Partie kamen die Oberbergischen jedoch nicht noch näher an Leipzig ran, sondern mussten erneut einen 0:4-Lauf einstecken. Unter anderem der versuchte Dreher von Stanislav Zhukov in Minute 47 blieb am Leipziger Keeper Milos Putera hängen und wurde prompt im Gegenangriff von Patrick Wiesmach bestraft (15:22, 48. Minute), ehe der Rückstand gar auf acht Tore anwuchs (15:23, 50. Minute). Für die letzten zehn Minuten blieb dem VfL nur noch Schadensbegrenzung übrig. Vorne scheiterten die Gummersbacher ein ums andere Mal am Torhüter der Hausherren und gingen so schlussendlich in den letzten Minuten in Leipzig unter und mussten sich mit 18:28 geschlagen geben.
Durch den Sieg über die Oberbergischen verabschiedet sich der SC DHfK Leipzig vorerst aus dem Abstiegskampf, während der VfL der Gefahrenzone näher denn je ist. Nur ein Punkt trennt die Gummersbacher nunmehr von der SG BBM Bietigheim. Stand heute werden diese beiden Teams wohl den 16. Platz und damit das rettende Ufer unter sich ausmachen. Neben der Niederlage an sich sticht sicherlich die große Differenz von zehn Toren gegen den Tabellennachbarn und die erneut geringe Torausbeute heraus. Es gilt für den VfL den Schalter zu finden, um den eigenen Angriff wieder zu kontrollieren und damit die so wichtigen nächsten Punkte einzufahren.