LEIPZIG / DORMAGEN. Tanja Spill hat bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig nach einem großen Kampf die Bronzemedaille gewonnen. Die Mittelstrecklerin des TSV Bayer Dormagen musste sich am Sonntag in einem engen Finish über 800 m in 2:07,90 Minuten nur der deutschen Meisterin Alina Ammann (2:07,55) und Christina Hering (2:07,87) geschlagen geben. Zur Goldmedaille fehlten Spill lediglich 35 Hundertstel.
Die Athletin der Trainer Wilhelm Jungbluth und Peter Kurowski legte körperlich angeschlagen einen bärenstarken Schlussspurt hin. Spill hatte sich am Vortag durch eine 2:09,38 Minuten als Siegerin ihres Vorlaufs souverän für den Endlauf qualifiziert, war dann jedoch geschwächt in das Finale gegangen.
„Nachdem Tanja gestern souverän ihren Vorlauf gewonnen hatte, haben wir gehofft, dass sie um eine Medaille mitlaufen kann. Allerdings kam der Dämpfer über Nacht in Form einer dicken Erkältung. Es spricht für ihre mentale Stärke, dass sie trotz dieses Handicaps sprichwörtlich ihr Herz in beide Hände nahm und sich eine Medaille erkämpfte“, sagte Jungbluth.
Viertes DM-Podium für Spill
Spill, die im Vorjahr sowohl bei den nationalen Titelkämpfen in der Halle sowie unter Freiluft durch teilweise großes Pech nur eine Nebenrolle spielen konnte, schaffte es zum insgesamt vierten Mal auf das Podest bei einer Deutschen Meisterschaft. 2021 hatte die heute 28-Jährige in der Halle triumphiert, im selben Jahr lief sie bei den Freiluftmeisterschaften zu Bronze, im Jahr zuvor war sie Zweite geworden.
Die EM-Teilnehmerin von München 2022 belohnte sich mit ihrem starken Rennen für ihren immensen Aufwand, den sie in diesem Winter einmal mehr betrieben hat. Die TSV-Starterin hatte nach einigen Cross-Auftritten in Südafrika die Grundlagen für die Hallen-Wettkämpfe und die damit verbundene Olympia-Saison gelegt.
Die zweite Dormagener Starterin Lilly Hoffmeister verpasste ihr großes Ziel. Die
Hürdensprinterin wurde über die 60 m in 8,53 Sekunden Fünfte ihres Halbfinals. Dies reichte nicht für das Finale – ärgerlich: Mit ihrer Bestzeit von 8,33 Sekunden hätte sie den Einzug in den Endlauf geschafft. „Die Meisterschaften haben eigene Regeln“, sagte Coach Kurowski.
Ergebnisliste aus Leipzig:
https://dateien.leichtathletik.de/dateien/24D15000000000001/Finale-Ergebnisliste.pdf