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TSV-ATHLETEN GEWINNEN ZEHN MEDAILLEN

Caroline Klein erfolgreichste Teilnehmerin vom TSV

LEVERKUSEN. Bei den deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig konnten die Athleten des TSV Bayer 04 insgesamt zehnmal Edelmetall gewinnen. Mit fünf Goldmedaillen, eine Silberne und vier Bronzemedaillen traten die TSV-Athleten die Heimreise an. Erfolgreichste Teilnehmerin aus Leverkusener Sicht war Caroline Klein, die mit zwei DM-Siegen überraschte.

Caroline Klein ist ein schönes Beispiel für dafür, dass sich das Kämpfen oftmals irgendwann auszahlt. Die 6.000-Punkte-Mehrkämpferin quälte sich immer wieder mit schweren Verletzungen – aufgegeben hat die 23-Jährige aber nie. Und jetzt ist sie deutsche Hallenmeisterin über 60 Meter Hürden! Schon im Vorlauf, in dem sie ihren Hausrekord auf 8,17 Sekunden drückte, konnte sie ihr Glück kaum glauben. Als Vorlaufschnellste zog die Athletin von Erik Schneider ins Finale ein – und behielt die Nerven. Vor der favorisierten Mannheimerin Ricarda Lobe lief sie in 8,15 Sekunden als Erste durchs Ziel. „Die Zeiten sind einfach mega. Ich hätte nie gedacht, dass ich so eine Zeit laufen und den Deutschen Meistertitel gewinnen kann. Es ist ungewohnt, jetzt so im Mittelpunkt zu stehen. Die Ehrenrunde, die Kulisse, das war alles der Wahnsinn“, resümierte Caroline Klein nach ihrem Überraschungscoup.

Zugunsten der 4×200-Meter-Staffel verzichtete Caroline Klein auf ihren Weitsprung-Start. Das sollte sich auszahlen und Caroline Klein feierte ihr zweites Gold. Jennifer Montag schickte das Quartett als Startläuferin auf den Weg. Louisa Grauvogel und Mareike Arndt folgten an den Positionen zwei und drei und hielten ihr Team weiterhin auf Goldkurs. Caroline Klein trug das Staffelholz dann als Siegerin vor den Mannheimerinnen (1:35,66 Minuten) in 1:35,40 Minuten über die Ziellinie. Die zweite Leverkusener Staffel mit Linda Buschke, Karen Rückert, Fabiana Pütz und Judith Franzen belegte in 1:40,84 Minuten den siebten Platz.

Nur fünf Minuten nach dem Titelgewinn ihrer Clubkolleginnen, legte auch die Männer-Staffel einen Husarenritt hin und verteidigte ihren Vorjahres-Sieg. Aleixo Platini Menga, Daniel Hoffmann, Sven Bulik und Fabian Bürckel wehrten zahlreiche Angriffe des TV Wattenscheid 01 erfolgreich ab und feierten in 1:24,33 Minuten den Sieg. Noah Wilker, Timo Lange, Jonas Klein und Tim Eikermann sprinteten die vier Hallenrunden in 1:28,74 Minuten und liefen damit auf Rang sieben.

Zum erwarteten Duell zwischen den Trainingskollegen Torben Blech und Bo Kanda Lita Baehre kam es nicht. Torben Blech verzichtete wegen einer Knöchelprellung auf einen Start, um die Vorbereitung auf die Olympiasaison nicht zu gefährden. Der Weg zu seinem insgesamt vierten DM-Titel war für Bo Kanda Lita Baehre also frei – und das nutzte der Athlet von Christine Adams eindrucksvoll. Im zweiten Durchgang schraubte sich der erst 20-Jährige über 5,70 Meter, was die Einstellung seines Hausrekordes bedeutete. Anschließend versuchte sich der WM-Vierte des vergangenen Jahres noch an der Olympia-Norm (5,80 Meter), scheiterte aber dreimal knapp. „Ich wäre natürlich gerne die 5,80 Meter gesprungen. Aber trotzdem habe ich heute gute Sprünge gezeigt, das gibt mir Motivation für den Sommer“, erklärte Bo Kanda Lita Baehre nach seinem Wettkampf.

Philip Kass – ebenfalls Schützling von Christine Adams – beeindruckte mit einer neuen persönlichen Bestleistung (5,40 Meter) und wurde dafür mit Bronze belohnt. Exakt dieselbe Anzahl an Fehlversuchen leistete sich Routinier Karsten Dilla. Auch er meisterte 5,40 Meter und bekam die Bronzemedaille überreicht.

Goldmedaille Nummer fünf sicherte Hochsprung-Ass Mateusz Przybylko dem TSV und machte dabei einen großen Schritt zurück zu alter Stärke. Mentale Probleme bremsten ihn lange Zeit nach seinem Titelgewinn bei den Europameisterschaften 2018 aus. In dieser Hallensaison war er bisher nur einmal am Start und auch in Leipzig konnte der 27-Jährige nicht befreit springen. Beim Einspringen verletzte er sich am Knöchel und hielt nach seinem Wettkampf einen blauen und geschwollenen Fuß in die Kamera. Seine Saisonbestleistung steigerte er dennoch um sieben Zentimeter auf 2,23 Meter und kann nun optimistisch in die Olympia-Vorbereitung gehen. „Ich hatte heute richtig Lust zu springen, der Fuß hat aber ordentlich gezwickt. Deshalb habe ich auch eine Höhe ausgelassen. Ich hatte die Hoffnung, dass sich der Fuß in der Zeit etwas erholt. Trotzdem war das ein toller Wettkampf, der mir Spaß gemacht hat“, sagte der Schützling von Hans-Jörg Thomaskamp. Der erst 19-jährige Florian Hornig, der sich in diesem Jahr auf 2,12 Meter steigern konnte, übersprang 2,05 Meter und belegte Platz sechs.

Lange sah es auch bei Hochspringerin Katarina Mögenburg nach Gold aus. Sie behielt bis einschließlich 1,83 Meter eine weiße Weste und stellte damit ihre Saisonbestleistung ein. Erst bei 1,86 Meter riss die in Norwegen lebende Athletin dreimal. Laura Gröll von der LG Stadtwerke München sprang diese Höhe überraschend, so dass die Leverkusenerin die Vizemeisterschaft gewann. Ihre Disziplin- und Vereinskollegin Jana Kulessa belegte in der Endabrechnung Platz acht. Die 22-jährige Medizinstudentin floppte im zweiten Versuch über 1,75 Meter und blieb damit nur fünf Zentimeter unter ihrer persönlichen Bestleistung.

Gerade einmal 20 Jahre alt und schon ist er Bronzemedaillengewinner bei den deutschen Hallenmeisterschaften! Tim Eikermann liebäugelte schon im Vorfeld mit Edelmetall über 60 Meter Hürden. Und dabei zeigte der Athlet von Markus Irrgang zwei blitzsaubere Läufe. Im Vorlauf blieb er in 7,90 Sekunden nur eine Hundertstel über seinem Hausrekord. Im Finale stoppte die Uhr für ihn nach 7,96 Sekunden. Damit musste er nur Gregor Traber (7,59 Sekunden; LAV Stadtwerke Tübingen) und Stefan Volzer (7,93 Sekunden; VfL Sindelfingen) den Vortritt lassen. „Beide Läufe waren wieder rund, so wie die ganze Saison. Die Bronzemedaille im ersten Jahr bei den Männern ist überwältigend“, freute sich Tim Eikermann im Anschluss.

Ein Fragezeichen stand hinter dem ersten Start seit langer Zeit von Siebenkämpferin Louisa Grauvogel. Das komplette letzte Jahr wurde die 23-Jährige von Verletzungen ausgebremst. Davon merkte man in Leipzig über 200 Meter allerdings nichts. Schon in der Vorrunde stellte sie in 23,70 Sekunden eine neue Bestleistung unter dem Hallendach auf und zog als Vorlaufsiegerin in die Endrunde der schnellsten sechs Läuferinnen ein. Dort ließ sie noch einmal 23,77 Sekunden folgen und durfte sich über den Bronzerang und über eine gute Form mit Hinblick auf den Olympia-Sommer freuen.

Nicht so richtig belohnt wurde Rebekka Ackers über 800 Meter für ein sehr couragiertes Rennen. Die 29-Jährige lag dreieinhalb Runden auf dem Bronzerang, bevor Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler) noch an ihr vorbeilief und sich Rang drei sicherte. Rebekka Ackers blieb in 2:06,62 Minuten nur zwei Zehntel über ihrer besten Saisonleistung. Am Ende bedeutete ihre Zeit Platz vier.

Im Stabhochsprung der Frauen hielt Ria Möllers die Vereinsfarben des TSV Bayer 04 aufrecht und machte es von Anfang bis Ende spannend. Für ihre Einstiegshöhe (4,00 Meter) benötigte die 23-Jährige drei Anläufe. Und auch bei 4,10 Meter und 4,20 Meter musste sie in den zweiten, beziehungsweise dritten Versuch. Am Ende blieb Ria Möllers mit übersprungenen 4,20 Meter nur fünf Zentimeter unter ihrer persönlichen Bestleistung und belegte damit Rang fünf.

Einen ähnlich spannenden Wettkampf zeigte Dreispringerin Imke Daalmann. Sie wartete mit ihrem besten Versuch bis zum sechsten und damit abschließenden Durchgang. Mit 12,82 Meter verpasste sie ihre Saisonbestleistung nur um zehn Zentimeter und wurde damit gute Siebte. Mit identischem Ausgang beendete Benjamin Weßling seinen Dreisprung-Wettkampf. Im dritten Versuch flog der 23-jährige Student auf 14,61 Meter und belegte damit Rang sieben.

Für einen weiteren siebten Rang sorgte Jonathan Dahlke über 3.000 Meter und präsentierte sich damit auf den Punkt topfit. In 8:09,85 Minuten über die 15 Hallenrunden war er knapp zehn Sekunden schneller als in der bisherigen Hallensaison.

Überraschend das Finale erreichte über 60 Meter Beauty Somuah. Im Halbfinale steigerte sie sich auf 7,46 Sekunden und zog als eine der beiden Zeitschnellsten in den Endlauf ein. Dort bestätigte sie in 7,48 Sekunden ihre gute Form und wurde als jüngste Final-Teilnehmerin Achte.

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