KÖLN. Mit gleich drei Silbermedaillen kehrten die Leichtathleten des ASV Köln von den Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften aus dem Sindelfinger Glaspalast zurück. Die beiden Nachwuchssprinterinnen Beauty Somuah (60m) und Cynthia Kwofie (200m) belegten ebenso den Silbergang wie die 3x800m-Frauenstaffel, die traditionell immer im Rahmen dieser Jugendmeisterschaften ausgetragen werden.
Somuah war nach ihrem furiosen Saisonstart Ende Januar in 7,48s vor der Meisterschaft auf Platz drei der Deutschen Bestenliste platziert. U20-Staffelweltmeisterin Denise Uphoff (Sprintteam Wetzlar) hatte letzte Woche in Leipzig die Deutsche Jahresbestzeit auf starke 7,43s verbessert, gefolgt von Cheyenne Kuhn (7,45s, SC Neubrandenburg) mit der die ASV-Sprinterin letzten Sommer noch bei den U18-Europameisterschaften in Ungarn war.
In den Vorläufen konnten es die drei Favoritinnen noch recht locker angehen lassen, ehe Somuah dann im Halbfinale eine erste Duftmarke setzte. Nach einem technisch perfekten Rennen stellte sie in 7,43s die Deutsche Jahresbestzeit ein und unterstrich, dass sie bei der Titelvergabe ein Wort mitreden will. Kuhn ließ sich ein wenig aus dem Konzept bringen und wurde im zweiten Halbfinale mit einem Fehlstart disqualifiziert, so dass alle Beachtung in Hinblick auf das Finale Denise Uphoff galt, die ihr Halbfinale mit 7,46s abschloss.
Die Spannung vor dem Finale war dann in der ganzen Halle zu spüren und man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Uphoff kam deutlich besser aus den Blöcken und Somuah kam auf den letzten 20m immer näher ran. Dennoch reichte es für die ASV-Athletin nicht ganz. In 7,40s stellte Uphoff eine weitere Bestmarke auf und auch Somuah konnte sich über eine neue Bestzeit von 7,41s freuen. Dritte wurde die U18-Weltmeisterin über 200m aus dem Jahr 2017, Talea Prepens (TV Cloppenburg), die in 7,49s ebenfalls eine neue Bestmarke aufstellte.
ASV-Trainer Tobias Rüttgers war dann nach dem Rennen auch voll des Lobes über Somuah: „In solch einem spannenden DM-Finale darf man auch einmal zweite werden. Wir freuen uns super über Beautys neue Bestzeit. Sie hat hier tolle Rennen abgeliefert und das Publikum begeistert. Denise gönnen wir ihren ersten Deutschen Meistertitel von Herzen.“
Einen Tag später sollte sich dann im 200m-Finale rausstellen, dass Uphoff ihrem ersten Titel direkt den zweiten folgen ließ. ASV-Sprinterin Cynthia Kwofie war mit einer Bestzeit von 24,16s als zweite der Bestenliste angereist. Uphoff war vor er Meisterschaft noch in Lauerstellung mit 24,29s auf Rang drei. Die Vorläufe schloss Kwofie in 24,23s mit der schnellsten Zeit ab. Uphoff konnte sich aber in 24,49s auch die wertvolle Bahn drei für das Finale sichern und konnte dann 90min später hinter Kwofie laufend sich auf den ersten 120m immer mehr „ransaugen“ und die Kölnerin dann auch überholen. Die ASV-Athletin versuchte auf der Zielgerade alles um noch einmal ranzukommen, jedoch war auch hier Uphoff in neuer Deutscher Jahresbestzeit von 23,95s nicht zu bezwingen.
Kwofie folgte ebenfalls mit persönlicher Bestzeit in 24,01s und war mit der Silbermedaille sehr zufrieden. Entsprechend zufrieden äußerte sich dann auch Trainer Rüttgers: „Cynthia hat letzte Woche in Leipzig bei den Frauen mit 24,16s auf einer bekannt schnellen Bahn schon überzeugt. Dass sie jetzt zum Saisonhöhepunkt diese Zeit weiter steigert freut uns sehr. Wir haben hier ein Duo beim ASV Köln auf das mittlerweile ganz Deutschland schaut. Die Mädels waren beeindruckend an diesem Wochenende.“
Aber auch die 3x800m-Staffel der Frauen wusste zum Ende des Meisterschaftswochenende absolut zu überzeugen. Im Vorfeld hatte man sich schon kleinere Hoffnungen auf eine Medaille gemacht, wusste aber auch um die gewohnt starke Konkurrenz aus Leverkusen und auch Schorndorf mit der WM-Teilnehmerin und Wahl-Kölnerin Hannah Klein, so dass man zunächst einmal schauen musste, was in Sindelfingen möglich sein wird.
Schorndorf zog seinen Start dann doch zurück und Leverkusen trat ohne Konstanze Klosterhalfen an, so dass im ASV-Lager doch die Erwartungen stiegen. Kim Uhlendorf begann das Rennen dann auch souverän und übergab das Staffelholz im vorderen Feld laufend an Vera Hoffmann. Hoffmann nutzte die Staffel-DM als letzten Test vor der Hallen-EM bei der sie nächste Woche für Luxemburg über 1500m an den Start geht und drückte mächtig auf das Tempo. In Führung liegend übergab sie das Holz an Schlussläuferin Christina Zwirner, die sich allerdings der bekannt starken Rebekka Ackers erwehren musste. Einer Tempoverschärfung im Mittelteil konnte Zwirner leider nichts gegensetzen, lief aber ein absolut überzeugendes Rennen nach Hause. In 6:33,94min konnten die ASV-Frauen mit einer sehr starken Zeit überzeugen und freuten sich über eine weitere Silbermedaille.