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DEUTSCHE DAMEN HOLEN BRONZE BEI TEAM-WM

Helen Briem teilt sich Platz eins der inoffiziellen Einzelwertung mit der Weltelite \\ DGV

Bronze für Team Deutschland bei der Team-WM: Celina Sattelau (Bildmitte), Alexandra Försterling und Helen Briem, unterstützt von Bundestrainer Stephan Morales und Kapitänin Pia Gassner (von links). (Foto: DGV/Stebl)

WIESBADEN. Bei der Mannschaftsweltmeisterschaft der Damen in Paris gewinnen die deutschen Damen mit nur einem Schlag Rückstand auf die siegreichen Schwedinnen und US-Amerikanerinnen (beide total 559 Schläge, -13) Bronze. Vom 24. bis 27. August spielten insgesamt Teams aus 56 Nationen auf den Plätzen von Le Golf National (Albatros Course) sowie auf dem wenige Kilometer entfernten Red Course von Golf de Saint-Nom-La-Brèteche um den wichtigsten Titel im Amateurbereich.

Helen Briem (Stuttgarter GC), Alexandra Försterling (G&LC Berlin-Wannsee) und Celina Sattelkau (GC St. Leon-Rot) benötigten nur einen Schlag mehr und erzielten – schlaggleich mit den Japanerinnen – das drittbeste je erzielte Ergebnis eines deutschen Damenteams in der langen WM-Geschichte. Großer Erfolg auch für Helen Briem, die sich den inoffiziellen Sieg der Einzelwertung mit der Nummer eins des World Amateur Golf Ranking, Rose Zhang (USA), und Meja Örtengren (Schweden) teilte.

Es war ein Drama bis zum letzten Schlag bei der Espirito Santo Trophy. Erst mit dem letzten Putt des letzten Flights auf dem letzten Grün nach insgesamt 72 Löchern entschieden sich die Medaillenränge. Das glückliche Ende hatten die Schwedinnen, die dank des besseren Streichergebnisses den Gesamtsieg einfahren konnten. Marcus Neumann, Vorstand Sport im DGV und ehemaliger Bundestrainer, hatte es über Tag kaum ertragen können, wie sich alles zugespitzt hatte. Am Ende war er aber doch mit dem Endergebnis mehr als zufrieden: „Wir haben Bronze gewonnen, nicht Gold verloren! Ich freue mich riesig für das Team, das eine phantastische Woche erlebt hat. Ich hoffe, dass die Athletinnen das nie vergessen werden.“

Bundestrainer Stephan Morales wusste es schon vorher, dass es extrem eng werden würde und „dass wir bis zum Schluss um den Titel mitspielen können. Natürlich hätte ich vor dem Turnier gesagt, dass ich Bronze sofort nehme. Wenn man jetzt sieht, dass nur ein Schlag auf die Schweden und die Amerikaner fehlt, dann schmerzt das aber doch. Ich muss dieses Ergebnis für mich erstmal noch sortieren, damit die Freude über die gewonnene Medaille überwiegt. Jetzt aktuell bin ich von meiner Gefühlslage noch between. Es fühlt sich für uns sehr gut an, dass wir über die gesamte Woche mit den zwei besten Mannschaften der Welt auf einem Niveau performt haben“, fasst Morales seine Gefühlslage zusammen.

Die erst 17-jährige Helen Briem, die mit sieben unter Par am Ende den gleichen Score wie die Weltranglisten-Erste Rose Zhang und die neue Weltmeisterin Meja Örtengren hatte, konnte mit ihrem Debüt auf der Weltbühne sehr glücklich sein: „Es ist unglaublich cool, mit der Mannschaft auf dem Podest zu stehen und auch in der Einzelwertung vorne zu sein. Das ist bei einem so stark besetzten Teilnehmerfeld, bei dem sehr viele Spielerinnen aus der Spitze der Weltrangliste dabei waren, nicht so schlecht. Es macht mich stolz, obwohl ich weiß, dass noch sehr viel Potenzial drin ist.“

Kapitänin Pia Gassner war von der Spannung vor allem des Finaltages angetan: „Wir waren bislang noch nie in der Situation, ganz vorne mitzuspielen. Ich kann mich an keine WM erinnern, die so knapp ausgegangen ist und wo so viele Teams so eng beisammen lagen. Zwischenzeitlich lagen sechs Teams innerhalb von nur zwei Schlägen. Da kann alles passieren. Wir hatten heute einfach nicht den Zwang zum Birdie und dann wird es echt schwer. Die Mädels haben großartig gekämpft und alles gegeben.

Die deutschen Damen waren als Führende mit vier Schlägen Vorsprung in den Finaltag gestartet – zusammen mit den US-Amerikanerinnen und dem Team aus Taiwan, das abschließend den sechsten Platz belegte. Für die teilnehmenden Nationen war die Team-WM in Paris eine gute Gelegenheit, olympische Luft zu schnuppern, denn 2024 finden die Sommerspiele in Paris und die Golfwettkämpfe auf Le National statt

Fotos unten – in gallery – anklicken –


Bild l: Gold für Schweden vor den USA – Platz drei für Deutschland und Japan. (Foto: DGV/Stebl)
Bild r: Helen Briem war zusammen mit zwei anderen Weltklassegolferinnen die beste Spielerin in der inoffiziellen Einzelwertung. (Foto: DGV/Stebl)

 Das erst seit 2013 bestehende Golf Team Germany umfasst die besten Golfspieler Deutschlands. Als Teil der Vision Gold, das Leitbild und Leistungssportprogramm des DGV, kämpfen Amateure und Tourspieler erstmals gemeinsam für ein Ziel: Sie wollen eine Medaille bei den Olympischen Spielen gewinnen. Das Golf Team Germany setzt sich aus dem Elite Team, dem National Team und dem Junior Team zusammen und wird von der PGA of Germany unterstützt. Jeweils zwei Damen und zwei Herren werden vom DGV dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) zur Nominierung für die Olympischen Spiele vorgeschlagen. Das Elite Team Germany umfasst Spieler mit einer kurzfristigen Olympiaperspektive. Das National Team Germany stellt Amateure bis maximal 23 Jahre mit aktueller EM- und WM-Perspektive sowie Tourspieler mit mittelfristiger Perspektive auf eine Teilnahme bei den Olympischen Spielen. Für das Junior Team werden Amateure bis 18 Jahre nominiert, die eine langfristige Olympiaperspektive und eine kurz- bis mittelfristige EM- und WM-Perspektive besitzen.

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