SIGULDA. (pst) Zweiter BMW IBSF Weltcup im Skeleton, zweites Mal im lettischen Sigulda: Für die drei Starter des Nordrhein-Westfälischen Bob- und Schlittensportverbandes (NWBSV) ging es darum, die Leistung der Vorwoche entweder zu bestätigen oder noch eine Schüppe draufzulegen.
Vor allem Alexander Gassner (BSC Winterberg) überzeugte vor einer Woche mit seinem starken zweiten Durchgang, der ihm zusammen mit Teamkollege Felix Keisinger (WSV Königssee) Platz 2 hinter der Skeleton-Legende Martins Dukurs bescherte. Der Lette dominierte auch den zweiten Weltcup des Winters auf seiner Heimbahn. Mit Bahnrekord in beiden Läufen verwies er seinen Bruder Tomass Dukurs und den Briten Marcus Wyatt auf die Plätze zwei und drei. Gassner war als Fünfter hinter dem Russen Nikita Tregubov bester Deutscher direkt vor Keisinger und dem dritten BSD-Starter Christopher Grotheer. Ein Schlag zwischen Kurve drei und vier im ersten Lauf kostete Gassner eine bessere Platzierung. Der zweite Lauf war ein wilder Ritt des Winterbergers, der deshalb direkt nach der Zielankunft gefragt wurde: „Ist noch alles dran?“
Auch bei den Damen feierte die Österreicherin Janine Flock ihren zweiten Erfolg im zweiten Weltcup des jungen Winters, ebenfalls erneut mit Bahnrekord. Die erfahrene Tirolerin kam erneut mit den Widrigkeiten der Bahn in Sigulda am besten zu Recht. Hinter der zweitplatzierten Russin Elena Nikitina sorgte Tina Hermann (WSV Königssee) als Dritte für das beste Ergebnis aus deutscher Sicht – zeitgleich mit der Niederländerin Kimberley Bos.
Die beiden NWBSV-Starterinnen fuhren der absoluten Spitze schon im ersten Lauf etwas hinterher. Jacqueline Lölling (RSG Hochsauerland) hatte bei ihrem 40. Weltcup-Start als Sechste 58 Hundertstel Rückstand. Hannah Neise (BSC Winterberg) war bei ihrem zweiten Auftritt auf der Weltcupbühne als Neunte 73 Hundertstel im ersten Lauf hinter Flock.
Jacqueline Lölling büßte im zweiten Lauf noch einen Rang ein und wurde Siebte (+ 1,30). In der Endabrechnung war das zwar ein Platz besser als vor einer Woche, doch zufrieden war die Weltcupgesamtsiegerin des Vorwinters nicht. Sie meinte: „Es war teils besser als vergangene Woche, aber teils ähnlich schlecht. Die Passage elf, zwölf, dreizehn bekomme ich einfach nicht sauber hin. Das ärgert mich sehr, weil es mir zeigt, dass viel mehr drin gewesen wäre.“
Weltcupneuling Hannah Neise muss sich an die anspruchsvolle Bahn in Sigulda noch gewöhnen. Am Ende wurde sie 14. mit über zwei Sekunden Rückstand. Große Probleme hatte sie in jedem Lauf mit der Kurve zehn. „Da lieferte ich einmal mehr eine ärgerliche Flugshow ab“, sagte Neise, die sich genau wie Lölling in Innsbruck-Igls in gut zwei Wochen beim nächsten Weltcup besser präsentieren möchte.