NÜRBURGRING. Patrick Assenheimer hat sich seinen Platz in den VLN-Geschichtsbüchern gesichert. Zusammen mit Manuel Metzger fuhr der 27-Jährige im Mercedes-AMG GT3 von BLACK FALCON Team AutoArena Motorsport zu seinem dritten Sieg in Folge. Dieses Kunststück gelang zuletzt Christian Mamerow und Dirk Werner, die 2008 die letzten drei Saisonläufe für sich entschieden. Das Podium beim 42. RCM DMV Grenzlandrennen komplettierten Pierre Kaffer und Frank Stippler im Audi R8 LMS von Car Collection Motorsport sowie Philip Ellis und Dominik Baumann im Mercedes-AMG GT3 von GetSpeed Performance. Der sechste VLN-Lauf geriet ob der Wetterbedingungen zu einer Pokerpartie. Starke Regenfälle und die abtrocknende Strecke verlangten nicht nur den Fahrern alles ab. Vor allem die Strategen der Teams mussten bei der Reifenwahl ein glückliches Händchen beweisen.
„Als ich 2011 in der VLN meine ersten Rennen in der Klasse V4 gefahren bin, ist ROWE-Racing zu Mercedes-AMG gewechselt. Von dem SLS war ich damals absolut fasziniert und es war ein großer Traum von mir, irgendwann mit einem GT3-Boliden auf der Nordschleife zu fahren“, sagte Assenheimer. „Aber der Traum schien unerreichbar weit weg und kaum realisierbar. Heute feiere ich meinen vierten VLN-Sieg, den dritten in Folge und bin einfach nur glücklich. Das ist der Wahnsinn.“ Das sechste Saisonrennen war nicht nur für Assenheimer eine große Herausforderung. „Ich glaube, das war für alle Piloten nicht einfach, heute heile durchzukommen“, sagte er. „Black Falcon wählte eine perfekte Strategie. Wir haben vermutet, dass es in der Anfangsphase relativ schnell abtrocknen würde. Daher haben wir den Luftdruck darauf angepasst. Am Anfang hatte ich noch das Nachsehen, aber nach eineinhalb Runden war ich dann in der Lage, voll anzugreifen. Nur den Speed von Kevin Estre im Manthey-Porsche konnte ich nicht mitgehen.“
Die Pole-Position sicherte sich Doppelstarter Frank Stippler im Audi R8 LMS von Phoenix-Racing. In der Anfangsphase lieferte sich der Routinier aus Bad Münstereifel ein packendes Duell mit Estre im Porsche 911 GT3 R von Manthey-Racing. Der Franzose übernahm in Runde zwei die Führung und setzte sich an der Spitze des Feldes ab. In Runde 14 schied er nach einem Unfall im Kesselchen vorzeitig aus. Für den Phoenix-Audi war das Rennen nach 17 Runden vorzeitig beendet. „Sowohl auf dem Phoenix-Audi zu Beginn des Rennens als auch im Car Collection-Wagen – wir lagen bei meinen drei Stints immer mit den Reifen knapp daneben“, räumte Stippler ein. „Daher hat es am Ende nur zu Platz zwei gereicht.“ Kaffer ergänzte: „Das Ergebnis geht unter diesen schwierigen Bedingungen aber vollkommen in Ordnung. Es war teilweise oberstes Gebot, das Auto auf der Strecke zu halten.“
GetSpeed-Pilot Ellis war mit seinem zweiten Podestrang in der Saison 2019 ebenfalls zufrieden: „Das war ein sehr anstrengendes Rennen. Nicht körperlich, aber mental. Ich bin beide Stints im Regen gefahren und hatte – außer auf dem GP-Kurs – eigentlich keine trockene Strecke. Da musste ich höllisch aufpassen, die Regenreifen nicht zu Beginn meines Stints schon kaputt zu machen. Das Wetter hat es schwierig gemacht richtig zu pushen, es regnete mal mehr, mal weniger. Wir konnten gegen Rennende noch einiges an Zeit gut machen, trotz teilweise heftigen Aquaplanings.“
Hinter dem Spitzentrio belegten die beiden Fahrzeuge von Falken Motorsports, der Porsche 911 GT3 R mit Klaus Bachler und Martin Ragginger sowie der BMW M6 GT3 mit Peter Dumbreck und Alexandre Imperatori die Plätze vier und fünf. Bestes Pro-Am-Team war Walkenhorst Motorsport mit den Piloten Rudi Adams, Jörn Schmidt-Staade und Jordan Tresson im BMW M6 GT3 auf Rang acht. Das schnellste GT3-Am-Fahrzeug – ebenfalls von CarCollection – pilotierten Oliver Bender, Klaus Koch und Peter Schmidt auf Gesamtrang 36. Einen großen Erfolg feierten Moritz Kranz, Thorsten Jung und Nico Menzel für Mühlner Motorsport. Im Trophy-Cayman GT4 CS belegte das Trio Rang neun und ließ dabei eine Reihe von stärker motorisierten Fahrzeugen hinter sich. Schnellstes TCR-Fahrzeug war der VW Golf von Max Kruse Racing mit den Fahrern Andreas Gülden und Benjamin Leuchter.
Keine Veränderungen an der Tabellenspitze
In der Meisterschaft verteidigten Yannick Fübrich und David Griessner (Team Pixum Adrenalin Motorsport) mit Platz zwei in der BMW M240i Racing Cup-Klasse ihre Führung. Rang zwei behalten die Adrenalin-Teamkollegen Norbert Fischer, Oskar Sandberg und Daniel Zils, die mit dem Porsche Cayman die KlasseV5 gewannen.
Torsten Kratz, Oliver Frisse und Moran Gott präsentierten sich in der Saison 2019 bislang stark. Das Trio des AVIA Team Sorg Rennsport holte bei den ersten fünf Rennen zwei Klassensiege in der stark besetzten V4 und führte zeitweise die Tabelle an. Allerdings mussten sie auch bereits einen Ausfall verbuchen, so dass sie aktuell an der Tabellenspitze keine Rolle spielen. Das Blatt könnte sich wenden, wenn zum Saisonende die Streichergebnisse zum Tragen kommen. Beim sechsten Lauf folgte nach einer starken Schlussphase, in der Gott die Titelverteidiger Rink, Brink und Leisen niederrang, der dritte Klassensieg bei insgesamt 27 Fahrzeugen in der V4. Allerdings dürfen sich Kratz, Frisse und Gott keinen Ausrutscher mehr erlauben. Zwei weitere Siege für Sorg Rennsport holten Sindre Setsaas, Inge Hansesaetre und Moritz Oberheim in der Cup 5 sowie Heiko Eichenberg und Erik Johansson in der GT4-Klasse SP10.
Der siebte Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring findet am 28. September statt. Das 59. ADAC Reinoldus-Langstreckenrennen läutet das letzte Saisondrittel ein und führt über die gewohnte Distanz von vier Stunden.
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Foto links: VLN Langstreckenmeisterschaft Nuerburgring 2019, 42. RCM DMV Grenzlandrennen (2019-09-07): #6 – Patrick Assenheimer, Manuel Metzger (Mercedes-AMG GT3) – SP9 Pro
Foto Mitte: VLN Langstreckenmeisterschaft Nuerburgring 2019, 42. RCM DMV Grenzlandrennen (2019-09-07): #6 – Manuel Metzger, Patrick Assenheimer (Mercedes-AMG GT3) – SP9 Pro
Foto rechts: VLN Langstreckenmeisterschaft Nuerburgring 2019, 42. RCM DMV Grenzlandrennen (2019-09-07): Start zum Rennen