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1. FC PRÄSENTIERT: HENNES IX.

Wechsel des Vereinstiers

KÖLN. Aus gesundheitlichen Gründen wird das aktuelle Vereinstier des 1. FC Köln, Hennes VIII., am Sonntag auf der großen Saisoneröffnung verabschiedet. Er wird auch als Maskottchen a. D. im Kölner Zoo leben. Sein Nachfolger lebt ebenfalls bereits im Zoo.

Von Aalen bis Arsenal, Bundesliga, 2. Liga, Pokal und Europapokal – seit August 2008 hat Hennes VIII. als Vereinstier des 1. FC Köln viel erlebt. Doch seit dem Sommer ist für die Verantwortlichen des Zoos und beim FC klar: Der 12-jährige Hennes wird aus gesundheitlichen Gründen in den verdienten Ruhestand gehen. „Hennes leidet unter altersbedingter Arthrose. Wie beim Menschen mit Arthrose kann das je nach Wetterlage mal mehr, mal weniger schmerzhaft sein. Aber es schränkt ihn auf jeden Fall ein“, sagt Zoodirektor Theo Pagel.

FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle betont: „Wir möchten nicht, dass unser Vereinstier irgendwann einmal mit Schmerzen im Stadion stehen muss. Nach dem Aufstieg und zum Saisonwechsel ist es nun der perfekte Abschluss und der Zeitpunkt für Hennes VIII., seinen Lebensabend zu genießen.“

Durch seinen Umzug in den Kölner Zoo im August 2014 lebt Hennes VIII. nicht nur artgerecht, sondern er hat eine Popularität erreicht wie wohl kein anderer Geißbock in der FC-Geschichte. Und er wird als Maskottchen a. D. weiter auf dem Clemenshof im Kölner Zoo leben und für alle Kölner, insbesondere natürlich die Kinder, weiter zu besuchen sein.

Teenager mit langen Hörnern

Vereinfacht wurde die Entscheidung für den Wechsel durch die Tatsache, dass ein geeigneter Nachfolger bereitsteht. Hennes IX. wurde am 24. Februar 2018 auf dem Biolandhof Dörmann in Petershagen-Ilse (bei Minden) geboren und lebt seit dem 10. August 2018 im Kölner Zoo. Entsprechend verfügt er über alle nötigen Impfungen und tiermedizinischen Voraussetzungen, die ihm ermöglichen, den Zoo für seine Auftritte zu verlassen und ohne Quarantäne-Maßnahmen auch wieder dorthin zurückkehren zu können. Hennes IX. ist ein noch unkastrierter Bock der Rasse „Bunte Deutsche Edelziege“, einer traditionsreichen aber inzwischen bedrohten Haustierrasse.

Optisch erinnert Hennes IX. mit seinen im Vergleich längeren Hörnern wieder mehr an Hennes I., jenen Bock, den der 1. FC Köln am 13. Februar 1950 vom Circus Williams geschenkt bekam. Er wird insgesamt erkennbar größer werden als sein Vorgänger Hennes VIII. „Da er sich quasi im Teenager-Alter befindet, wird Hennes IX. noch wachsen und kräftiger werden“, sagt Theo Pagel.

Die Übergabe von Hennes VIII. zu Hennes IX. wird bei der Saisoneröffnung des 1. FC Köln am Sonntag, 4. August, auf den Stadionvorwiesen stattfinden.

Fragen und Antworten zum Hennes-Wechsel

Kann Hennes VIII. sein Amt nicht mehr ausüben?
Doch, er könnte das. Jedoch möchten alle Seiten vermeiden, dass aufgrund der voranschreitenden Arthrose irgendwann einmal in der Saison das Wohl des Tieres gegen den Wunsch abgewogen werden muss, Hennes VIII. ins Stadion zu bringen. Daher haben wir uns lieber frühzeitig für einen Wechsel entschieden.

Hat der „Jobverlust“ für Hennes VIII. negative Auswirkungen?
Nein, er wird weiter im Zoo leben und hat es auf dem Clemenshof sehr gut. Die Einsätze an den Spieltagen ist er zwar gewöhnt, sie werden ihm aber zum Glücklichsein nicht fehlen.

Warum wurde Hennes IX. nicht per Mitgliederwahl o.ä. bestimmt, sondern von Zoo und FC vorgegeben?
Neben den ästhetischen Ansprüchen, die an ein FC-Vereinstier in Bezug auf Größe, Fellfarbe, Hörner etc. gestellt wird, steht vor allem der tiergesundheitliche Aspekt im Vordergrund. Nicht jedes Tier ist geeignet. Da Hennes IX. im Zoo lebt, muss er nicht nur selbst absolut fit sein, sondern darf auch keine Krankheiten oder Ansteckungsgefahren in sich tragen, die andere Tiere im Zoo betreffen könnten. All dies kann bei einem externen Bock nicht ohne Weiteres gewährleistet werden. Es ist ein glücklicher Zufall, dass der nach den genannten Kriterien perfekte Nachfolge-Bock bereits im Zoo lebt. Hennes IX. ist ein junger, edler und absolut gesunder Bock.

Muss Hennes IX. kastriert werden?
Grundsätzlich wird dies nötig sein, denn nicht-kastrierte Ziegenböcke sind ab einem gewissen Alter zu wild und geruchsintensiv, um sie bei öffentlichen Veranstaltungen mit Kindern einzusetzen. Zunächst soll Hennes IX. aber die Gelegenheit bekommen, Junge zu zeugen, so dass der FC in Zukunft möglicherweise über einen Hennes-Stammbaum verfügen könnte, aus dem die jeweiligen Nachfolger ausgewählt werden könnten.

Ist ein lebendes Tier als Maskottchen überhaupt zeitgemäß?
Der lebende Ziegenbock als Wappentier macht den 1. FC Köln weltweit unverwechselbar. Hennes ist eine Identifikationsfigur der ganzen Stadt. Insbesondere Kinder lieben Hennes und erfahren über ihn sehr viel über eine Gattung von Haustieren, die gerade in Deutschland vielen kaum noch präsent ist. Dabei gehören Ziegen zu den ersten Nutztieren der Menschheit, sie werden seit mehr als 10.000 Jahren von Menschen gezüchtet und sind an das Leben mit und bei Menschen angepasst. Entsprechend sind Ziegenböcke für die Einsätze, die Hennes absolviert, absolut geeignet und leiden nicht darunter. Zudem ist Hennes IX. durch sein Leben im Zoo Menschenmassen gewöhnt. „Der Wechsel von Hennes VIII. zu Hennes IX. zeigt, dass der FC auch im Umgang mit seinem lebenden Wappentier professionell und zeitgemäß handelt“, sagt Zoodirektor Theo Pagel.

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