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VIERTELFINAL-PLAYOFF

Spiel 1 Feldhockey Bundesliga 23/24 1.Damen KTHC * * * Samstag, 27.4.2024: Großflottbeker THGC (3.Staffel A) – Rot-Weiss Köln (2.Staffel B) 0:2 (0:1) * * * Köln führt in der Best of Three Serie damit 1:0 \\ \\ Von Markus Lehnen

Rot-Weiss Köln

KÖLN. Nach einer langen Saison startete am Samstag endlich der entscheidende Teil der Saison, die Playoffs. In der ,,besten Zeit des Jahres“ zählt ab sofort jedes Spiel, um bestenfalls am Pfingstsonntag in Bonn die (hoffentlich wiedergefundene) Meisterschale in den Himmel zu heben.

Für die KTHC-Damen begann dieser Weg in der Hansestadt Hamburg, wo sie im Westen der Stadt auf die 1.Damen des Großflottbeker THGC trafen. Das Team von Cheftrainer Dawid Zimnicki gewann zuletzt drei Spiele in Folge und qualifizierte sich damit nicht nur, zum 1.Mal überhaupt im aktuellen Modus, für die Playoffs, sondern kletterte sogar noch auf den 3.Platz der Staffel A. Zu beachten sind bei den Hanseatinnen vor allem Topscorerin und Nationalspielerin Jette Fleschütz (6 Saisontore) sowie Mittelstürmerin Greta Schabaker (5). Aber auch auf die Importspielerinnen wie die Argentinierin Agostina Lovagnini, die Engländerin Lorna MacKenzie und die Spanierin Claudia Rodriguez Navarro gilt es in dieser Best of Three Serie zu achten.

Bei den KTHC-Damen kehrte Nationaltorhüterin Julia Sonntag ins Team zurück, Anna Küskes fiel dagegen mit ihrer beim letzten Saisonspiel bei Raffelberg erlittenen Handverletzung aus. Für sie rückte Youngster Eva Koy in den Kader.

Vor vollem Haus begann das Spiel auf der Anlage des GTHGC für die Gäste nach Maß. KTHC-Nationalspielerin Nike Lorenz schlenzte den Ball nach wenigen Sekunden in den Schusskreis zu Stürmerin Emma Boermans, die eine Ecke herausholte, welche allerdings nach Ansicht der Wiederholung eher zu Unrecht gegeben wurde. Da es den Videobeweis aber erst wieder beim Final 4 gibt, blieb es bei der Entscheidung. Die also folgende kurze Ecke legte Lorenz auf Kapitänin Paula Brux ab, deren Schlag zwar noch von GTHGC-Goalie Marta Kucharska pariert wurde, der Rebound aber gelangte zu Felicia Wiedermann, die zum 1:0 für die Gäste aus der Domstadt abstaubte.

In der Folge übernahmen die Gastgeberinnen die Spielkontrolle, Köln schaffte es aber mit einer guten Staffelung defensiv nichts zuzulassen. Und so dauerte es bis zur 15.Minute und bedurfte einer Überzahl für Großflottbek (Grüne Karte Eva Koy), bis es wieder vor einem der beiden Tore gefährlich wurde. Lorenz` und Sonntags Danas-Kollegin Jette Fleschütz holte zwei Sekunden vor Viertelpause eine erneut zweifelhafte Strafecke heraus. Diese wurde per Variante gespielt, Zoe Korff kam dabei zentral zum Stecher, dieser war aber kein Problem für Sonntag. Auch im 2.Viertel neutralisierten sich beide Teams bei optischen Vorteilen für die Hanseatinnen. Diese hatten auch in der 24.Minute den nächsten Abschluss, als Greta Nauck das Tor allerdings rechts verfehlte. In der gleichen Minute holte der GTHGC anschließend die 2.Strafecke heraus: Diese wurde verstoppt, doch der folgende Schuss von Janne Raimund ins lange Eck wurde brandgefährlich, denn Kaja Hansen und Greta Nauck verpassten den Ball und damit das sichere 1:1 nur um Zentimeter, der Ball selbst flog knapp am linken Pfosten vorbei ins Toraus. Drei Minuten später hatten auf der Gegenseite die Kölnerinnen ihrerseits die große Chance auf das 2:0, als Boermans den Ball gewann, sich gut in Schusskreis durchsetzte und Sturmkollegin Helena Würker ihre Hereingabe, und das sichere Tor, knapp verpasste. Daher blieb es beim 1:1, mit dem beide Teams dann auch in die Halbzeitpause gingen.

Die 2.Halbzeit begann erneut mit optischen Vorteilen für Großflottbek, die in der 34.Minute zur 3.Strafecke für die Gastgeberinnen führten. Die Engländerin Lorna McKenzie spielte den Ball hierbei vor das Tor auf Hereingeberin Hansen, die aber an Sonntag scheiterte. Vier Minute später holten die Kölnerinnen ihre 2.Strafe heraus, die Wiedermann per Schlag nach links schoss, allerdings so, dass Kucharska keine Probleme hatte den etwas unplatzierten Schuss zu entschärfen. In der 41.Minute kamen die Gäste in Unterzahl durch die jüngst 25 Jahre jung gewordene Emma Boermans gefährlich in den gegnerischen Kreis, wo die GTHGC-Defensive aber im Verbund klärte. In der 48.Minute kam es zu einer Schrecksekunde für die Domstädterinnen, und sicher auch Nationaltrainer Valentin Altenburg, als Nike Lorenz bei einem Klärungsversuch mit Kaja Hansen kollidierte und verletzt liegen blieb. Kurze Zeit später gab es aber Entwarnung, als die Nationalspielerin nach einer Zeitstrafe, die aus dieser Situation resultierte, wieder auf das Spielfeld zurückkehrte. In der 52.und 53.Minute hatten beide Teams je eine Strafecke, die beide aber jeweils nicht zu einem Tor verwerten konnten. So gingen die Domstädterinnen in einem ausgeglichenen Spiel mit dem 1:0 aus den ersten Sekunden des Spiels in die Crunchtime der Partie. 3:29 Minuten vor Schluss nahm GTHGC-Cheftrainer Zimnicki seine Torfrau Kucharska für eine 11.Feldspielerin vom Feld und als Würker in der 59.Minute dazu noch die nächste Gelbe Karte sah, hatten die Hanseatinnen mit elf gegen neun Felspielerinnen die große Chance doch noch ein Shoot-Out zu erzwingen. Die 5.Strafecke, zustande gekommen nach einer guten Chance von Tatarczuk (gehalten von Sonntag), verstoppten sie allerdings, bevor sie in der Schlussminute noch zwei weitere Gelegenheiten zum Ausgleich hatten: Zunächst parierte Julia Sonntag gegen McKenzie, doch der Rebound landete bei Jette Fleschütz, die sich im Kreis in Position brachte, abzog, mit ihrer klasse Schusstechnik aber eine brachiale Agi knapp über das Tor schoss. Anschließend schlenzte Lorenz den Ball auf der Gegenseite nochmal in den Kreis, wo Katharina Reuten keine Probleme mehr hatte den Ball ins verwaiste Heimtor zum 2:0 zu schießen. 

Damit gewannen die 1.Damen von Rot-Weiss Köln in einem ausgeglichenen, hart umkämpften Spiel mit 2:0 und sichern sich die Chance, bereits in Spiel zwei in genau 14 Tagen im heimischen Rewe-Sportpark das Final 4-Ticket zu sichern.
U.a. auf die Frage, ob es der Plan war, sich nach der frühen Führung etwas tiefer fallen zu lassen, antwortete KTHC-Cheftrainer Markus Lonnes in seinem Spielfazit:,,Nein, das war nicht nicht der Plan. Das muss ich auch noch ansprechen, wir gerieten da in so einen Verwaltungsmodus. Daher hat uns die Führung von der Spielweise her sicher nicht so in die Karten gespielt. Insgesamt muss man sagen, dass das von allen Beteiligten heute kein gutes Hockeyspiel war. Ich denke auch nicht, dass das Spiel so viele Karten hergegeben hat, das sieht Großflottbek ebenfalls so. Wir spielen gefühlte 20 Minuten in Unterzahl, der Platz ist sehr schwer zu bespielen, von daher steht der Sieg im Vordergrund. 
Coach Lonnes möchte nun direkt mit dem nächsten Spiel das Ticket für das Finalturnier in Bonn klarmachen:,,Wir haben den Plan in das Final 4 einzuziehen, idealerweise in zwei Spielen. Die eine Woche Pause ist nicht ideal, wir wissen das aber seit langem. Dazu haben wir ein, zwei angeschlagene Spielerinnen, von daher ist sie diesmal sogar ganz gut für uns.“ 

Tore:
0:1 Felicia Wiedermann (E, 1., 2.Saisontor, 1.Playofftor)
0:2 Katharina Reuten (60., 7.Saisontor, 1.Playofftor)
Karten: 2:5 (darunter zwei Gelbe Karten)
Schiedsrichter: Eike Münkewarf, Michael Pietzsch 

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