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ALEXANDRA NDOLO SCHRAMMT HAUCHDÜNN AM OLYMPIA-TICKET VORBEI

+ + + Deutschlands beste Degenfechterin vergibt den Qualifikationsplatz im Finalgefecht denkbar knapp an Olena Kryvytska aus der Ukraine. + + + Alexandra Ndolo holt Platz zwei beim Kontinentalausscheid in Madrid + + + \\ DFB

Foto: Alexandra Ndolo (l) Copyright by DFB / ©Eva Pavia – Team BIZZI

BONN / MADRID. Alexandra Ndolo (TSV Bayer 04 Leverkusen) hatte einen starken Start in den Wettkampf. Zuvor von den Vorrunden befreit und an Platz zwei gesetzt, kann sie sich im ersten Gefecht der Direktausscheidung gegen Vikte Azukaite aus Litauen mit 15:10 durchsetzen. Ihre nächste Gegnerin, die Ungarin Anna Kun, besiegt sie gefahrlos mit 15:9 und zieht damit ins Halbfinale ein.

Ihre Gegnerin dort ist die Weißrussin Katsiaryna Pasharneva. Ihr Stil liegt Ndolo heute, auch wenn sie sich auf Weltcups noch nicht begegnet sind. Sie gewinnt erneut 15:9 und hat damit ihr erstes Ziel, das Finale, erreicht.

60 Treffer müssen es insgesamt werden, sagte Coach Dominik Csobo schon vor dem Wettkampf. Doch gegen die an eins gesetzte Ukrainerin Olena Kryvytska stehen am Ende nur 57 Punkte auf Ndolos Konto – sie verliert nach einem verspäteten Start trotz starker Aufholjagd mit 12:15. Unter normalen Wettkampfbedingungen ein mehr als respektables Ergebnis, da in Madrid nur die besten Athletinnen Europas aufeinandertreffen. „Ausgerechnet hier, wo sich nur die Erstplatzierte für die Olympischen Spiele qualifiziert, ist ein zweiter Platz besonders bitter“, versteht DFB-Sportdirektor Sven Ressel die Enttäuschung seiner Athletin. „Aber sie hat einen erstklassigen Wettkampf gezeigt, hat stabil und konzentriert gefochten und ihre Gegnerinnen mit deutlichem Abstand bezwungen. Der erste Treffer der Weißrussin hat vielleicht ihr Konzept für dieses Gefecht etwas durcheinandergebracht. Jetzt hoffe ich, dass sie dieses Ergebnis nach einer Erholungspause abschütteln kann.“

Ndolo macht nach dem Gefecht einen sehr gefassten Eindruck: „Ich bin natürlich gekommen, um dieses Turnier zu gewinnen. Das war das Ziel. Ich muss aber sagen, dass ich mit der Art, wie ich mich heute präsentiert habe, wie ich heute gefochten habe, wie ich auch mental „da“ war definitiv zufrieden bin.“ Das bestätigt auch Bundestrainer Dominik Csobo: „Alex hat heute sehr gut gefochten. Sie war von Beginn an voll da, hat direkt in das erste KO-Gefecht gefunden, obwohl sie von der Vorrunde befreit war. Wir hatten uns im Vorfeld mental sehr gut auf diese Situation vorbereitet. In jedem ihrer Gefechte wurde sie dann stärker. Auch für das Finale hatten wir einen Plan, aber da hat nicht alles, was wir uns vorgenommen hatten, immer genauso geklappt.“ Beide werden morgen zurück nach Deutschland reisen und sich etwas Zeit geben, das Ergebnis zu verarbeiten. „Am Ende war Kryvytska heute die Bessere. Gegen die Zehnte der Weltrangliste zu verlieren, ist aber keine Schande“, sagt der Bundestrainer. Und auch Ndolo zeigt sich schon wieder kämpferisch: „Klar wäre ich gern schon in Tokio dabei gewesen, ich werde aber bis 2024 weitermachen – ich bin immer noch hungrig.“

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