DÜSSELDORF. Das letzte rheinische Derby zwischen der Düsseldorfer EG und den Kölner Haien im PSD BANK DOME war ein rauschendes Fest. Das kann man von der heutigen Partie zwar nicht sagen. Auch hochklassig war sie nicht wirklich. Aber dafür spannend bis zum Schluss. Die DEG kämpfte sich zurück ins Spiel, sicherte sich einen Punkt und hatte dann beim 2:3 (0:1; 2:1; 0:0: 0:0; 0:1) im Penaltyschießen das Nachsehen.
Köln legt vor
Das 242. rheinische Derby ließ sich für die DEG zunächst gut an. Luis Üffing hätte früh im Spiel für beste Laune auf den Rängen sorgen können, doch sein Schuss aus dem Slot verfehlte sein Ziel (2.). Danach waren die Gäste aus der Domstadt die spielbestimmende Mannschaft, die sich mehr Chancen erarbeitete und den Druck auf das DEG-Tor hochhielt. Die Führung für die Haie fiel aber trotzdem zu leicht. Justin Schütz verwandelte einen Abpraller unbedrängt zum 0:1 (8.). Es dauerte eine Weile, dann kamen auch die Rot-Gelben besser ins Spiel. Die beste Chance zum Ausgleich hatte Brenden O’Donnell mit einem Schuss aus de Slot, als in der Kölner Hintermannschaft ein wenig Unordnung herrschte. KEC-Goalie Tobias Ancicka musste aber nicht eingreifen, weil der Schuss am Tor vorbei ging (14.). Danach hieß es für die DEG hinten zusammenzustehen. In kurzer Folge setzte es Strafen für Oliver Mebeus und Henrik Haukeland. Letzterer klärte die Scheibe regelwidrig über eine hohe Bande. 50 Sekunden mit zwei Mann weniger und die restliche Überzahl der Haie überstand die DEG unbeschadet. In der Schlussphase konnten sich die Hausherren noch einmal ein wenig im Drittel der Haie Festspielen. Die letzte Chance des Drittels hatte Mebus mit einem Distanzschuss.
Kyle Cumiskey im Zweikampf – Alle Bilder: Birgit Häfner.
Schock und Comeback
Der Mittelabschnitt hätte für die Mannschaft von Thomas Dolak schlechter nicht beginnen können. Nach gerade einmal 35 Sekunden jubelten die Kölner nämlich erneut, nachdem Maxi Kammerer vor dem Tor mit seinem Schläger dem Puck die entscheidende Richtungsänderung gab. Die DEG ließ sich davon aber nicht unterkriegen, suchte weiter den Weg nach vorne und konnte sich dort auch zunehmend besser in Szene setzen. Alec McCrea hätte eigentlich schon den Anschluss erzielen müssen, kam aber aus kürzester Distanz nicht an Ancicka vorbei (24.). Das erste DEG-Überzahlspiel des Nachmittags ließ sich dann zwar wenig erfolgversprechend an, mündete aber schließlich doch in ein Tor. Zu verdanken war das einem Geistesblitz von Verteidiger Kyle Cumiskey, der sich in den Angriff mit einschaltete, von halblinks einen Schuss antäuschte und den Puck dann doch noch quer zu O’Donnell legte, der aus spitzem Winkel wenig Mühe hatte, zu vollenden. Anickca war da aus der Position (29.). Die DEG blieb danach im Vorwärtsgang. Die Haie taten sich durch Moritz Müller hervor, der mit seinem feinen Bauerntrick Haukeland nicht zu überwinden vermochte (35.). Eine weitere rot-gelbe Überzahl verstrich ohne erwähnenswerte Highlights. Das Drittel war aber noch nicht zu Ende, denn Alex Blank zog danach noch einmal frech aus dem linken Bullykreis ab und schickte die Scheibe präzise in den rechten Winkel. Ausgleich 44 Sekunden vor der zweiten Pause! Der bittere Start ins Drittel war da vergessen.
Alex Blank mit dem 2:2-Ausgleich.
Kein Sieger nach 60 Minuten
Zum letzten Drittel kam die Mannschaft von Uwe Krupp druckvoller aus der Kabine, aber die DEG mischte dann recht schnell auch wieder mit. Nach einem Schuss von Cumiskey verpassten erst Blank und dann O’Donnell den Abpraller. Das Spiel war nun offen, beide Mannschaften hatten ihre Phasen und Momente. Adam Payerl hätte die DEG-Fans unter den 13.102 Eishockey-Begeisterten im PSD BANK DOME in Entzücken versetzen können, hätte er den Puck im Tor untergebracht, nachdem er sich einen Abpraller nach einem McCrea-Schuss gekonnt vor dem Tor zurecht gelegt hatte (50.). Kunstvoll war auch Kenny Agostino unterwegs, als er mit dem Rücken zum Geschehen und hinter dem Tor stehend den Puck mit der Rückhand vor den Kasten zu O’Donnell legte, der aber von dort auch nicht traf (57.). Ein verdeckter Schuss von Agostino von der linken Seite brachte die Entscheidung auch nicht. Aber auch ein Punkt sicherer Punkt war mal wieder sehr wohltuend!
Nick Bailen prüft Henrik Haukeland.
Köln mit den besseren Penalties
Auch nach einer von beiden Seiten schwungvoll geführte Verlängerung stand noch kein Sieger fest. Und so musste das Penaltyschießen entscheiden. In dem – das muss man neidlos anerkennen – waren die Kölner Schützen einfach besser. Kammerer und Schütz trafen, beide Male sehenswert. Für die DEG scheiterte O’Donnell am Pfosten. Auch Blank vergab.
Brendan O’Donnell scheiterte mit seinem Penalty.
Freitag in Nürnberg
Nach dem heutigen Spieltag liegen die Düsseldorfer sieben Punkte hinter Platz 10. Der Vorsprung auf den Letztplatzierten Augsburg beträgt sechs Punkte. Die Panther haben allerdings noch ein Spiel in der Hinterhand. Das findet am Mittwoch gegen Mannheim statt. Für die DEG geht es am Freitag in Nürnberg weiter. Spielbeginn ist um 19:30 Uhr.