DÜSSELDORF. Man hätte sich ja schon irgendwie gewöhnen können an dieses Siegen in Serie. Aber für den Moment ist es für die Düsseldorfer EG mit der Herrlichkeit vorbei. Dabei wäre die heutige Niederlage gegen die Eisbären Berlin durchaus vermeidbar gewesen, hätten die Rot-Gelben aus ihren zahlreichen Chancen mehr gemacht und insbesondere ihre Überzahlspiele genutzt. Der Tabellenführer aus der Hauptstadt war beim 1:3 (0:2; 0:1; 1:0) die effektivere Mannschaft und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
Kaltschnäuzige Berliner
Der Blick auf den Videowürfel war nach den ersten 20 Minuten schon einigermaßen deprimierend. Die DEG hatte gerade vor 6.810 Zuschauenden im PSD BANK DOME ein recht überzeugendes erstes Drittel gegen den Tabellenführer auf Eis gelegt. Und doch stand da ein 0:2 für den Gast aus Berlin. Dabei hatte die Mannschaft von Thomas Dolak vom ersten Bully weg das Spiel gestaltet und nach vorne gespielt. Dem ersten Schuss von Brendan O’Donnell (2.) folgten in der Anfangsphase einige weitere. Das Spiel der DEG war schnell und von großer Lauffreudigkeit geprägt. Da war es schon eine Enttäuschung, dass Freddie Tiffels die erste gefährliche Aktion der Berliner, einen blitzsauberen Konter, zur Führung abschloss (4.). Adam Payerl kam danach bei einem Bauerntrickversuch nicht schnell genug ums Tor herum, um die Scheibe über die Linie zu drücken (8.). Das erste Powerplay der Partie kam für die DEG gerade recht, denn zuvor hatten die Eisbären ihre Führung ausgebaut. Ein Distanzschuss von Marcel Noebels fand den Weg ins Tor, als viel Verkehr vor Haukeland herrschte (9.). Doch die Überzahlgelegenheit verpuffte ohne große Gefahr. Besser lief es da schon bei der zweiten Gelegenheit, der Erfolg blieb freilich auch dieses Mal aus. In der dritten Überzahlsituation innerhalb weniger Minuten setzte Kyle Cumiskey die Scheibe ans Gestänge (18.) und kam Kohen Olischweski am Rand des Torraums gefährlich zum Abschluss (19.). Doch Jonas Stettmer ist Tor der Eisbären war nicht zu überwinden. Glück hatten die Rot-Gelben, als auf der anderen Seite der Puck Henrik Haukeland bei einem Alleingang von Zach Boychuk durch die Beine trudelte und ihn Nic Geitner von der Linie kratzte (19.). Das wäre nach diesen 20 Minuten dann aber auch zu viel des Guten gewesen.
Die Eisbären legen nach
Im Mittelabschnitt bekam Haukeland mehr zu tun. Gegen Clemens Sager war er gedankenschnell zur Stelle (23.). Die erste Überzahl der Hauptstädter an diesem Abend endete zwar ohne Gegentor, aber noch bevor sich die DEG geordnet hatte, war die Scheibe dann doch im Netz. Ex-DEG-Stürmer Tobi Eder stand genau richtig und spitzelte den Puck über Haukeland hinweg (26.). Zwischen zwei weiteren erfolglosen Überzahlspielen der Hausherren kombinierten sich Noebels und Boychuk gefährlich vor das Tor. Sekunden später klingelte es, aber zum Glück nicht im Tor, sondern nur am Gestänge (35.). Die DEG tat sich bei ihren Offensivbemühungen deutlich schwerer als noch im ersten Abschnitt. Das Bemühen war da, aber die Mannschaft von Serge Aubin hatte die Partie recht gut im Griff. Die beste Nachricht aus Düsseldorfer Sicht: Der Rückstand war noch nicht aussichtslos hoch.
DEG trifft zu spät
Damit es noch etwas hätte werden können, hätte es allerdings eines ordentlichen Sturmlaufs der Rot-Gelben bedurft. Es gelang ihnen aber im dritten Drittel nicht, die Berliner richtig und dauerhaft unter Druck zu setzen. Dafür agierten die Eisbären zu clever. Eine kurze Druckphase mit Chancen von Kevin Clark aus dem Slot und Philip Gogulla mit Zug zum Tor von der rechten Seite nach gewonnenem Bully (46.) waren letztlich zu wenig, um das Ruder noch rumzureißen. In Überzahl knallte Noebels den Puck an die Latte (50.). Als Sinan Akdags Schuss aus dem hohen Slot in den Fängen von Stettmer landete, hatte man schon eine Vorahnung, dass es heute nicht reichen könnte (54.). Mit O’Donnells eingearbeiteten Anschlusstreffer kehrte zwar ein Fünkchen Hoffnung auf Punkte zurück (59.). Aber in den verbleibenden 95 Sekunden änderte sich der Spielstand nicht mehr, auch nicht mit einem sechsten Feldspieler auf dem Eis.
Freitag kommt Schwenningen
Am Freitag schon geht es für die DEG weiter. Dann gastieren die Schwenninger Wild Wings im PSD BANK DOME. Spielbeginn ist um 19:30 Uhr. Zwei Tage später können die Jungs dann einmal durchschnaufen. Aufgrund des heutigen Dienstagsspiels hat die DEG dann spielfrei.