GÖTEBORG. Die deutsche U20-Nationalmannschaft wird bei der Eishockey-U20-WM im Spiel gegen Titelverteidiger Kanada nicht für ihr starkes Spiel belohnt und verliert ihr letztes Gruppenspiel mit 3:6. Die Gruppenphase beendet das DEB-Team auf Platz 5 und muss in die Relegation. Torschützen für das Team von U20-Bundestrainer Tobias Abstreiter waren Julian Lutz, Roman Kechter und Julius Sumpf. Matthias Bittner begann im Tor.
Bereits nach elf Sekunden musste Samuel Schindler einen harten Check gegen den Kopf einstecken. Der Kanadier Conor Geekie wurde dafür mit einer Spieldisziplinarstrafe belegt, so dass das DEB-Team fünf Minuten in Unterzahl spielen konnte. Dabei gelang Julian Lutz der frühe Führungstreffer zum 1:0 (3. Minute). Die Kanadier kamen, jetzt wieder zu fünft, zu ersten Chancen, die Matthias Bittner parieren konnte. In der siebten Minute flog der Puck aber an ihm vorbei: Macklin Celebrini schoss ansatzlos durch zwei deutsche Verteidiger hindurch den 1:1-Ausgleich. Danach rettete Bittner mit zwei Weltklasse-Saves. Es folgte das erste Powerplay für Kanada, das zum 2:1 durch Brayden Yager führte. Unmittelbar vor dem Treffer wurde Luca Hauf mit dem Schläger im Gesicht getroffen, ohne dass das Spiel unterbrochen wurde. Wenige Sekunden vor der Pause kam Roman Kechter noch mal zu einer Topchance.
Nach anderthalb Minuten im zweiten Drittel kam die deutsche U20 zu ihrem zweiten Powerplay. Und es dauerte nicht lange, bis Roman Kechter mit seinem Schuss aus der zweiten Reihe das 2:2 erzielte (22.). In der 24. Minute musste Luca Hauf auf die Strafbank, so dass die Unterzahlformation gefordert war. Das DEB-Team konnte das kanadische Powerplay schadlos überstehen, musste aber weiter die kanadischen Angriffsversuche vereiteln. Auch die deutsche Auswahl erspielte weitere Chancen unter anderem durch Hördler, Panocha und Sumpf, musste aber gegen Ende des Drittels einem wahren Sturmlauf der Kanadier Stand halten. Vor allem dank starker Paraden Bittners ging es mit 2:2 in die zweite Pause.
Den besseren Start ins Schlussdrittel erwischten die Kanadier, die mit Owen Beck bereits nach 100 Sekunden die erneute Führung erzielten (42.). Kurz darauf gab es eine 2+2-Strafe gegen den Kanadier Jordan Dumais wegen eines hohen Stocks mit Verletzungsfolge. Julian Lutz hatte gleich in der ersten Minute des Powerplays per Schlagschuss die erste große Chance. Kurz vor dem Ende der doppelte Strafzeit zieht Julius Sumpf von der blauen Linie ab. Der Schuss wird abgefälscht und landet im kanadischen Tor (48.). Kurz darauf nutzten die Kanadier die Hinausstellung von Paul Mayer. Jordan Dumais bringt die Nordamerikaner in Überzahl erneut in Führung (49.). In 54. Minute verpasste Moritz Elias den abermaligen Ausgleich. Die Kanadier nutzten kurze Zeit später einen langen Befreiungspass auf Macklin Celebrini, der sein zweites Tor an diesem Abend machte (57.). Easton Cowan vollendete mit einem Empty-Net-Tor zum 6:3-Endstand (58.). DEB-Spieler des Abends wurde Jakob Weber.
U20-Bundestrainer Tobias Abstreiter: „Wir haben während der Vorrunde fast drei insgesamt ordentliche Spiele absolviert. Leider ist es uns nicht gelungen, diese Leistung gegen Lettland auf das Eis zu bringen, was im Nachhinein bitter ist für uns alle. Grundsätzlich war die Einstellung und die Bereitschaft, alles zu geben, heute vorhanden und das müssen wir jetzt mit in das Spiel gegen Norwegen nehmen.“
Stürmer Kevin Bicker: „Wir haben gut gekämpft und zweieinhalb Drittel auch gut gespielt. Leider haben wir ein paar unglückliche Gegentore kassiert, so dass es am Ende doch nicht mehr gereicht hat. Wir nehmen jetzt mit, was in diesem Turnier gut gelaufen ist und was nicht. Und die positiven Dinge gilt es dann im Spiel gegen Norwegen umzusetzen.“
Trotz des historischen Auftaktsieges gegen Finnland am Mittwoch reichten die Zähler am Ende der Gruppenphase nicht für die Viertelfinalqualifikation. So muss das DEB-Team am kommenden Donnerstag gegen Norwegen in der Relegation gewinnen, um die Klasse zu halten. Dieses Spiel sowie alle Spiele ab dem Viertelfinale werden live und kostenlos bei MagentaSport zu sehen sein.