DÜSSELDORF. Als frischgebackener Derbysieger lässt sich das DEG-Leben gut aushalten. Da verzagt man auch nicht, wenn die Adler Mannheim als amtierender Meister zum nächsten Heimspiel anreisen. Die DEG nahm den Schwung aus dem erfolgreichen Rheinderby mit in die Partie und zeigte eine kämpferische Leistung. Leider stand am Ende eine bittere 1:3-Niederlage (1:0; 0:1; 0:2). Unzufrieden ging aber sicherlich keiner der 9.112 Zuschauer nach Hause.
Kammerer bejubelt seinen Treffer – Alle Bilder (können angeklickt und vergrößert werden): Birgit Häfner
Starker Start
In den ersten Minuten tasteten sich Derbysieger und Meister noch ab, offensiv passierte nicht viel. Zwar bekamen sowohl Niederberger als auch Endras ihre ersten Schüsschen auf den Kasten, vor große Probleme wurden die beiden Torhüter aber noch nicht gestellt. Das schienen auch die beiden Unparteiischen erkannt zu haben und brachten mit einer sehr strengen Regelauslegung und daraus resultierend vielen Strafen ein bisschen Pep in die Partie. Viele Torschüsse wurden allerdings auch in diesen Situationen nicht kreiert. Die wohl beste Chance bot sich Borna Rendulic, der relativ freistehend zum Schuss kam (7.). Das erste DEG-Powerplay endete ohne Torschuss, alle Versuche wurden von den Adlern geblockt. In der zweiten Hälfte des Drittels fasste die DEG immer mehr Fuß und kam durch den auffälligen Maxi Kammerer zu einer guten Chance, die Endras aber mit den Schonern parieren konnte (13.). Richtig gefährlich für die Gäste wurde es, als Kammerer von hinter dem Tor seinen Kapitän Barta sah und perfekt bediente. Trotz guten Abschlusses fand der Puck aber noch nicht den Weg ins Tor (17.). Dies änderte sich kurz darauf nachdem Barta und Zanetti hart geackert hatten und so einen schönen Schuss von Kammerer ermöglichten, der oben rechts hinter Endras zur umjubelten Führung einschlug (17.).
Geitner im Zweikampf
Last-Minute-Ausgleich
Ins zweite Drittel starteten die Adler ziemlich druckvoll, was bald in eine Dreifachchance mündete. Plötzlich hatten die Gäste Platz im Angriffsdrittel, Hungerecker bediente Järvinen, der aber nicht vollenden konnte. In der selben Szene fälschte dann auch noch Raedeke einen Schuss von Bildnis gefährlich ab und zu guter Letzt hätte auch noch Rendulic treffen können. Glück für die DEG, die sich anschließend aber wieder ins Spiel hineinbiss und durch Jerome Flaake bald zu einer ersten guten Schusschance kam. Nun lief wieder mehr nach vorne für die Hausherren. Bukarts zog von links hart zum Tor und konnte nur durch ein regelwidriges Haken gestoppt werden. Es schloss sich ein sehr druckvolles Powerplay an, in dem Bukarts die beste Gelegenheit hatte, den Puck aber leider nicht richtig traf (30.). Plötzlich dann ein Schockmoment für die DEG, weil Ex-Adler Luke Adam nach einem späten Check von Björn Krupp benommen auf dem Eis liegen blieb. Der Mannheimer Verteidiger wurde mit einer Spieldauerstrafe belegt und frühzeitig in die Kabine geschickt. Die DEG begann gerade, das fünfminütige Powerplay zu entfalten, da schickten die Schiedsrichter sehr zum Unmut der rot-gelben Anhängerschaft gleich zwei Düsseldorfer auf die Strafbank. Diese Überzahlgelegenheit mit viel Platz auf dem Eis nutzten die Gäste zum Ausgleich. Aus der Ecke spielte Desjardins den Pass auf Rendulic. Dessen Schuss berührte Niederberger zwar noch, fand dann aber doch den Weg über die Linie (40.). Ärgerlich!
Bester Mannheimer: Borna Rendulic
Bitterer Doppelschlag
Der Schlussabschnitt begann mit 32 ganz ganz dunklen und bitteren Sekunden für die DEG. Nur 18 Sekunden nach Wiederbeginn hämmerte Mark Katic den Puck ins Tor und brachte dem MERC die Führung, Niederberger war chancenlos (41.). Vom anschließenden Bully weg schnappte sich der heute omnipräsente Borna Redulic den Puck kurvte umher, zog ins Drittel und beförderte die Scheibe schon wieder ins DEG-Tor (ebenfalls 41.). Die DEG fing sich nach diesem fiesen Doppelschlag zwar wieder, die abgezockten Mannheimer hatten aber bereits einen großen Schritt auf die Siegerstraße gemacht. Die DEG bemühte sich aufopferungsvoll, das Spiel wurde streckenweise richtig hitzig, aber der amtierende Meister verteidigte im Stile einer Spitzenmannschaft, nämlich clever und nur wenige Chancen zulassend. Auch ein weiteres DEG-Powerplay in den letzten Minuten konnte den ersehnten Anschluss nicht bringen.
In diesem Spiel hätte die rackernde DEG wahrlich Punkte verdient gehabt. So bleibt leider nur die Zufriedenheit und der Stolz auf den gezeigten Einsatz und der feste Glaube daran, dass mit dieser Einstellung bald wieder Siege folgen werden. Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich bereits am kommenden Freitag beim Heimspiel gegen die Eisbären Berlin (Beginn 19:30 Uhr, Tickets unter www.degtickets.de). Immer weiter!