DÜSSELDORF. Der Tabellenführer aus München gastierte zum letzten Spiel vor dem Weihnachtsfest im ISS DOME. Zwei Tage vor dem Heiligen Abend war das Geschehen auf dem Eis allerdings alles andere als besinnlich. Die DEG zeigte eine aufopferungsvoll kämpferische Leistung, konnte sich am Ende vor 9.585 begeisterten und lauten Zuschauern aber leider nicht selbst beschenken. Die DEG unterlag unglücklich mit 2:3 (2:0; 0:2; 0:1).
Niederberger bestaunt den Schuss von Bukarts (klick)
München ging natürlich als klarer Favorit in die Partie, sah sich aber von Beginn an einer richtig motivierten DEG gegenüber, die loslegte wie die Feuerwehr. Bereits in der ersten Spielminute bot sich Kenny Olimb die erste gute Chance, als er allein über rechts ins Drittel zog. In diesem Duell blieb allerdings Daniel Fießinger noch Sieger. Fießinger hütete das Tor des EHC, weil sowohl Danny aus den Birken als auch Kevin Reich verletzungsbedingt nicht zur Verfügung standen. Der junge Torwart hatte aber schon bald das erste Mal das Nachsehen. Rihards Bukarts kam in einem temporeichen Gegenstoß an die Scheibe, hatte nur noch einen Münchner Verteidiger vor sich, täuschte elegant den Querpass an und nagelte die Scheibe dann ins Netz (3.). Die nächste große Gelegenheit bot sich der DEG in Überzahl. Hier schnürte sie den Tabellenführer im eigenen Drittel ein und erzielte ein sehenswertes Tor. Alex Barta täuschte den Schlagschuss an, spielte aber nur eine harte Hereingabe in die Mitte, so dass Maxi Kammerer seine Kelle hinhalten konnte und für den zweiten rot-gelben Treffer sorgte (9.). Die Gäste fanden nun etwas besser ins Spiel und kamen unter anderem auch in Überzahl zu ihren ersten richtig guten Möglichkeiten, die Mathias Niederberger aber allesamt entschärften konnte. Insgesamt ein richtig starkes Drittel der DEG, das von den Rängen auch mit lauter Unterstützung honoriert wurde.
Barta im Zweikampf (klick)
Mit Mann und Maus verteidigt
DEL-Rekordtrainer Don Jackson schien in der Drittelpause klare Worte gefunden zu haben, denn seine Mannschaft kam mit richtig viel Dampf aus der Kabine und setzte die DEG mächtig unter Druck. Zu allem Überfluss konnte Nicholas Jensen nach einer unglücklichen Szene nicht mehr länger mitspielen. Da die DEG bereits vor dem Spiel kurzfristig auf Alexander Urbom verzichten musste, blieben jetzt nur noch fünf Verteidiger für Rot-Gelb. Die wehrten sich mit aller Kraft gegen den Angriffssturm der roten Bullen. Das Publikum reagierte und unterstützte die Mannschaft lauthals mit Jubel bei jeder Befreiungsaktion. Letztlich klingelte es dann aber doch im Tor von Mathias Niederberger. Etwas unglücklich fiel der Anschluss für München. Hinter dem Tor kam der EHC an die Scheibe und Yasin Ehliz zog behende vor den Kasten und übertölpelte Niederberger (32.). In der Folge hatte dann auch die DEG einige hochkarätige Chancen, die beste durch Gardiner nach schöner Kombi mit Alex Barta (35.). Da Zanetti, vermutlich wegen eines Defekts am Schlittschuh, frühzeitig in die Kabine musste, blieben der DEG dann kurzzeitig sogar nur noch vier Verteidiger – drei davon jünger als 23 – die sich mit jedem Körperteil wehrten. Bittere 1,4 Sekunden vor Ende des Abschnitts gelang den druckvollen Gästen dann aber doch noch der Ausgleich. Blake Parlett fälschte einen Schuss von Maximilian Kastner eher unfreiwillig ins Tor ab. Wäre dieses Tor im Fußball gefallen, hätte man wohl von Bayern-Dusel gesprochen.
Buzas behauptet sich (klick)
Last-Minute-Niederlage
Die letzten 20 Minuten wurden weiterhin mit offenem Visier geführt. Marc Zanetti war glücklicherweise wieder da, so dass zumindest wieder fünf Verteidiger zur Verfügung standen. Die DEG bekam insgesamt drei Chancen in Überzahl, konnte aber leider trotz viel Puckbesitzzeit im Münchner Drittel die Bude nicht machen. Die wohl beste Chance hatte Reid Gardiner, nachdem er von Maxi Kammerer von hinter dem Tor schön bedient worden war (52.). Kurz vor Ende bekamen dann auch die Gäste noch ihr Powerplay, weil Johannesen wegen Behinderung in die Kühlbox musste. Der Tabellenführer zeigte seine Klasse und starke Nerven und erzielte 44,7 Sekunden vor Ende der Partie das 2:3. Ehliz fälschte eine Direktabnahme von Sanguinetti so ab, dass Niederberger chancenlos war. Auch mit einem zusätzlichen Stürmer konnten die Rot-Gelben diesen Wirkungstreffer nicht mehr egalisieren.
Es ist bitter, dass sich die Mannschaft für diese aufopferungsvolle und couragierte Leistung nicht belohnen konnte. Dennoch überwiegt der Stolz auf das Geleistete, die Mannschaft wurde trotz Niederlage mit einer Ehrenrunde in die Weihnachtstage verabschiedet. Nun wünscht die DEG allen ein frohes Weihnachtsfest, ehe es am 2. Weihnachtsfeiertag in Iserlohn und am 28.12. im ISS DOME gegen die Schwenninger Wild Wings (Beginn: 17 Uhr) wieder zur Sache geht.