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GROSSER UMBRUCH IM KADER DER DÜSSELDORFER EG

Zwölf Abgänge aus unterschiedlichen Gründen

Neuzugänge ab kommender Woche

DÜSSELDORF. Entgegen der ursprünglichen Planungen wird sich der Kader der Düsseldorfer EG zur Saison 2019/20 erneut deutlich verändern. Dies hat ganz unterschiedliche Gründe: Einige Spieler beenden, zum Teil unerwartet, von sich aus ihre Eishockey-Karrieren, andere werden Angebote anderer Clubs annehmen. Bei weiteren Spielern hat die DEG auslaufende Verträge nicht verlängert bzw. der Verbleib des Spielers ist noch nicht final geklärt. Zur letzten Kategorie zählt Jaedon Descheneau, der sich entgegen anders lautender Meldungen noch nicht für einen anderen Club entschieden hat und mit der DEG noch in Gesprächen über eine Vertragsverlängerung steht.

Spieler, die ihre Eishockey-Karrieren beenden

Calle Ridderwall: Sein Weggang ist sicherlich die größte Überraschung. Der Schwede hat die DEG eindringlich um Auflösung seines Vertrages gebeten und geht aus persönlichen Gründen mit seiner Familie voraussichtlich in die USA, wo er sich eine neue berufliche und private Existenz außerhalb des Eishockeys aufbauen will. Der heute 30-Jährige war vor einem Jahr zum zweiten Mal zur DEG gewechselt. In der Saison 2012/13 ist er mit 22 Toren und 36 Vorlagen Top-Scorer der DEL geworden. Nach verschiedenen Stationen kehrte er 2018 zurück. In der abgelaufenen Hauptrunde kam er auf sechs Tore und 22 Vorlagen. Im Viertelfinale kam ein Assist dazu.

Kevin Marshall: Auch der Verteidiger will sein Leben anders gestalten und sucht in Nordamerika eine neue berufliche Herausforderung abseits des Profi-Eishockeys. Während der Saison 2017/18 war der 30-jährige Kanadier an den Rhein gewechselt. Dem kampfstarken Verteidiger gelangen in insgesamt 84 Hauptrundenpartien sechs Tore und 18 Vorlagen. In der abgelaufenen Saison traf Marshall in 52 Spielen drei Mal und steuerte zudem zehn Vorlagen bei. In der Playoff-Serie gegen Augsburg lief Marshall in allen sieben Begegnungen auf. Dort sammelte er zwei Scorerpunkte (ein Tor, eine Vorlage).

Braden Pimm: Der 29-jährige Kanadier wird in Nordamerika in das Unternehmen seines Vaters einsteigen. Vor der Saison 2018/19 war der Stürmer von den Kassel Huskies aus der DEL2 zur DEG gekommen. In 51 Hauptrundenspielen gelangen ihm elf Tore und 17 Assists. In den Playoffs lief der Flügelstürmer in allen sieben Begegnungen auf und steuerte drei Scorer-Punkte bei. Zwei Tore und ein Assist lautete die Bilanz hier für den spielstarken Angreifer.

Alexandre Picard: Der Franko-Kanadier unterschrieb vor der Saison 2017/18 einen Vertrag in Düsseldorf. Zuvor spielte der 34-jährige Verteidiger zwei Jahre in der Schweizer National Liga A für den HC Fribourg-Gotteron. Auf Anhieb wurde Picard bei der DEG Führungsspieler und übernahm die Rolle des Assistenz-Kapitäns. In 95 Hauptrundenspielen gelangen ihm für Rot-Gelb ein Tor und 18 Vorlagen. Im Viertelfinale gegen den AEV lief Picard in jeder Partie auf und gab eine Vorlage. Auch er beendet seine sportliche Karriere.

Zukunft von Patrick Köppchen noch offen

Patrick Köppchen: Das DEL-Urgestein kam vor der abgelaufenen Saison aus Nürnberg nach Düsseldorf. In 46 Hauptrunden- und zwei Playoff-Spielen gelangen dem Verteidiger sechs Vorlagen. Zudem absolvierte der gebürtige Berliner am 27. November 2018 in der Auswärtspartie bei den Fischtown Pinguins sein 1.000. DEL-Spiel. Damit reiht sich Köppchen in den elitären „Club der 1000er“ ein, zu dem mit Daniel Kreutzer und Niki Mondt zwei ehemalige Spieler der Düsseldorfer EG gehören – sowie Mirco Lüdemann aus Köln. Köppchen wird demnächst an der Schulter operiert. Ob und wo er seine Karriere fortsetzt, ist noch nicht entschieden.

Spieler, die Verträge bei anderen Clubs unterschreiben werden

Philip Gogulla: Der Stürmer hat sich nach intensiven Gesprächen doch für das Angebot eines anderen DEL-Clubs entschieden. DEG-Geschäftsführer Stefan Adam: „Die Gespräche zwischen Philip und uns waren jederzeit transparent und fair. Wir können aufgrund der Rahmenbedingungen seine Beweggründe, bei einem anderen Club zu unterschreiben und nochmal eine vollkommen neue Herausforderung zu suchen, vollständig nachvollziehen. Wenn er irgendwann nach Düsseldorf zurückkehren möchte, werden die Türen der DEG für ihn weiterhin offen stehen.“ Nach dreizehn Spielzeiten bei den Kölner Haien war Gogulla zur Saison 2018/19 in seine Heimatstadt gewechselt. In der abgelaufenen Saison schlug der 31-Jährige voll ein, erzielte in der Hauptrunde 26 Tore und legte 26 weitere Treffer auf. In der Top-Scorer-Wertung belegte er mit 52 Punkten Platz 5, was ihm u.a. den Titel „Stürmer des Jahres“ einbrachte. Nach seinem punktbesten DEL-Jahr lief der Torjäger auch in allen Playoff-Partien auf und erzielte gegen Augsburg ein Tor und vier Torvorlagen. In insgesamt 59 Spielen für die DEG kommt Gogulla auf 57 Punkte.

Ryan McKiernan: Auch die Nummer 58 wird einen Vertrag bei einem anderen Club unterschreiben. Der 29-jährige Amerikaner war im Sommer 2018 von den Vienna Capitals aus Österreich nach Deutschland gewechselt. Der Offensivverteidiger mit irischen Wurzeln traf in 51 Hauptrundenspielen sechs Mal für Rot-Gelb und gab 25 Assists. In den Playoffs traf das Sprachentalent (sechs Sprachen!) zwei Mal und gab vier Vorlagen. Insgesamt kommt McKiernan auf 37 Scorer-Punkte in 58 Spielen für die DEG.

Spieler, die keinen neuen Vertrag erhalten

Bei einigen der folgenden Spieler sind insbesondere auch die Folgen einer Regeländerung innerhalb der DEL zur Saison 2019/20 relevant. Denn die Zahl der deutschen Feldspieler, die innerhalb des 21er Kaders auf dem Spielberichtsbogen über 23 Jahre alt sein dürfen, wird von 18 auf 17 reduziert (Die zwei Torhüter sind hiervon ausgenommen). Alle DEL-Clubs müssen künftig also vermehrt deutsche U23-Spieler einsetzen. Dadurch kommt es zu nicht unerheblichen Verschiebungen in der Kaderplanung. Einige Spieler des aktuellen Kaders, allesamt älter als 23, sind indirekt von dieser neuen Regelung betroffen. Der Sportliche Leiter Niki Mondt: „Ohne diese Regeländerung hätte der eine oder andere sicherlich bei uns bleiben können. Aber die DEG muss und will sich deutlich verjüngen. Wir werden die Zahl der deutschen U23-Akteure erhöhen. Dadurch ist für einige ältere Spieler leider kein sinnvoller Platz mehr im Kader. Einsatzzeiten könnten nicht garantiert werden. Dies geht aber allen 14 DEL-Clubs ähnlich.“ Leider keinen neuen Vertrag mehr bei der DEG erhalten:

Manuel Strodel: Zur Saison 2008/09 wechselte ‚Manu‘ aus der DNL-Mannschaft des ESV Kaufbeuren zur Düsseldorfer Nachwuchsmannschaft. In der Spielzeit 2012/13 debütierte der heute 27-jährige Angreifer für die DEL-Mannschaft der DEG. In insgesamt 312 Spielen gelangen dem einsatzfreudigen Stürmer 34 Tore und 39 Vorlagen (73 Punkte). Gefühlt zehnmal so viele Schüsse dürfte Strodel im Laufe seiner Zeit bei der DEG geblockt haben. In der abgelaufenen Saison gelangen dem ‚Eigengewächs‘ nach schwerer Schulterverletzung in 25 Hauptrundenbegegnungen fünf Vorlagen. In den Playoffs steuerte der dienstälteste DEG-Spieler ein Tor und eine Vorlage bei.

Lukas Laub: Die 94 zog zur Saison 2017/18 von den Löwen Frankfurt aus der DEL2 an die Brehmstraße. Der gebürtige Rosenheimer schoss in insgesamt 94-DEL-Partien neun Tore, außerdem gab er 22 Vorlagen. In der abgelaufenen Saison lief der 24-jährige Flügelstürmer in der Hauptrunde insgesamt 48 Mal auf. Dabei gelangen ihm vier Tore und sieben Vorlagen. In den Playoffs war Laub in allen sieben Spielen dabei und steuerte eine Torvorlage bei.

Christian Kretschmann: Der Mittelstürmer trug ein Jahr das Trikot der DEG. Der 26-Jährige war von den Augsburger Panthern gekommen und lief in der abgelaufenen Hauptrunde insgesamt 39 Mal für die Landeshauptstädter auf. Dabei erzielte der gebürtige Mönchengladbacher vier Tore. Zudem verbuchte er drei Vorlagen. In den Playoffs blieb der ehemalige Krefelder in allen sieben Playoff-Partien ohne Punkt.

Stefan Reiter: Von Oberligist EV Landshut wechselte Stürmer Stefan Reiter im Sommer 2018 zur DEG. Der 22-Jährige kam in der abgelaufenen Saison auf 30 Partien. Dabei erzielte er drei Tore und gab zwei Vorlagen. In den sieben Playoff-Begegnungen gegen Augsburg blieb Reiter in sieben Spielen ohne Punkt.

Frederik Pettersson Wentzel: Der 27-jährige Schwede kam vor der Saison 2018/19 von HV71 Jönköping aus der Swedish Hockey League. Für die DEG absolvierte der Torhüter 20 Spiele, blieb in einer Partie ohne Gegentor (beim 1:0-Auswärtssieg am 2. Januar in Schwenningen) und kam auf eine sehr gute Fangquote von 90,5%.

Nichlas Torp: Der (noch) 29-jährige Schwede wechselte erst Ende Januar aus dem schwedischen Malmö aus der SHL zur DEG. In der Hauptrunde lief der Verteidiger neun Mal auf und gab einen Assist. In den Playoffs absolvierte Torp sechs Spiele und blieb dabei ohne Punkt.

Ausblick: Identifikationsfiguren bleiben, Neuzugänge ab kommender Woche

Stefan Adam: „Auf den ersten Blick wird nach einer erfolgreichen Saison für die DEG die Zahl der Wechsel überraschen. Aber bei einer näheren Analyse wird schnell deutlich, dass allein sechs der Abgänge auf den Entschluss der Spieler zurückgehen und es für die anderen Entscheidungen jeweils gute Gründe gab. Wichtig ist uns, dass absolute Identifikationsfiguren bleiben, wie etwa Leon und Mathias Niederberger, Bernhard Ebner, Alex Barta, Marco Nowak oder Kenny Olimb. Um sie und Spieler wie Patrick Buzás, Jerome Flaake, Johannes Huss und andere werden wir ein neues schlagkräftiges Team aufbauen.“

Niki Mondt: „Schon in der kommenden Woche werden wir beginnen, die ersten Neuzugänge zu präsentieren. Bislang bin ich mit dem Stand der Gespräche und Entscheidungen sehr zufrieden. Ich bin mir sicher, dass der Kader der DEG in der kommenden Saison nicht schwächer besetzt sein wird als in der abgelaufenen Spielzeit.“

Tobias Abstreiter: Der Co-Trainer, der insgesamt fünf Jahre bei der DEG mit an der Bande stand, hatte schon vor einigen Monaten seinen Wechsel zum Deutschen Eishockey Bund bekannt gegeben. Die DEG hat seine Arbeit bereits intensiv gewürdigt. Seine Nachfolge ist bekanntlich bereits geregelt.

Die DEG wünscht allen Spielern, die in der kommenden Saison aus unterschiedlichsten Gründen nicht mehr zum Kader der Rot-Gelben gehören werden, für ihren weiteren privaten, beruflichen und sportlichen Werdegang von Herzen alles erdenklich Gute! Sie werden bei der DEG immer willkommen sein. Ohne jemanden besonders herausheben zu wollen, dennoch ein Extragruß an Manuel Strodel, der mit seiner Leidenschaft und seinem Kämpferherz für viele Jahre eine prägende Figur bei den Rot-Gelben war und beim Neuaufbau des Clubs ab dem Jahr 2012 eine sehr wichtige Rolle gespielt hat.

Manu und alle anderen: Macht´s absolut gut!

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