WIESBADEN. Bei den Deutschen Lochspielmeisterschaften (DLM) holten Alena Oppenheimer vom Stuttgarter GC Solitude und Leopold Heß vom G&LC Holledau die Titel. Oppenheimer gewann das Damen-Finale gegen Lotte Schuhr vom GC St. Leon-Rot mit 3&2, bei den Herren siegte Leopold Heß vom Junior Team Germany gegen den Lokalmatadoren Florian Schrödl (Berliner GC Stolper Heide) mit 5&4.
Mit 16 Jahren schon Deutscher Lochspielmeister
„Ich war ziemlich überrascht. Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, hier zu gewinnen. Ich bin einfach in jedes Match reingegangen, um zu schauen, wie weit es geht. Es ist immer gut für mich ausgegangen. Das Halbfinale war ein wirklich hartes Match. Mit Glück bin ich noch ins Stechen gekommen und habe es dann auf dem zweiten Extraloch gewonnen. Am Finaltag lief es gut. Nach vier Löchern war ich schon 2auf und dann ist es vor sich hingelaufen. Hinten heraus habe ich nochmal gut gespielt und dann war es schon auf Loch 14 vorbei“, zeigte sich Heß nach seinem Triumph bescheiden und reflektiert.
Heß hatte im Halbfinale mit einem grandiosen Finish gegen Tim Opderbeck (Frankfurter GC) den Finaleinzug am zweiten Extraloch klargemacht und dabei beeindruckende Schläge gezeigt. Der 16-Jährige knüpfte im Finale gegen Schrödl nahtlos an die Leistung des Vortages an und holte sich mit 5&4 souverän den Titel.
Florian Schrödl war im ersten Moment nach der Niederlage im Finale natürlich etwas enttäuscht, aber schon wenig später überwog bei dem 26-Jährigen die Freude darüber, die Silbermedaille gewonnen zu haben, zumal dies sein bislang größter Erfolg auf nationaler Ebene war: „Am Ende hat Leo Heß besser gespielt als ich und deshalb auch verdient gewonnen. Ich habe heute nicht mein bestes Golf abrufen können und auf dem Niveau reicht es einfach nicht, nur okay zu spielen. Ich hatte eine Menge Spaß und es war toll, dieses Turnier zu Hause zu erleben.“ Um ins Finale einzuziehen, hatte Schrödl im Viertelfinale seinen Clubkameraden und guten Freund David Rauch geschlagen und im Halbfinale gegen Tim Kretschmann (GC Mannheim-Viernheim) seine beste Leistung der letzten fünf Jahre abgerufen.
Oppenheimer spielt ihre ganze Erfahrung aus
Oppenheimer zeigte über die gesamte Woche eine praktisch fehlerfreie Leistung. Im Finale gegen Lotte Schuhr geriet die Hessin zwar einmal kurz in Rückstand, bekam dies aber schnell in den Griff. Entsprechend zufrieden war die 31-Jährige, die seit dieser Saison beim Stuttgarter GC Solitude in der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf spielt: „Der Sieg bedeutet mir viel. Ich bin nicht mit großen Erwartungen hierhergekommen. Jetzt hier direkt am Anfang der Saison den Titel einzutüten, ist cool. Beim meinem letzten Putt war der Puls hoch und ich war total im Tunnel. Das war ein sehr gutes Gefühl.“
Marcus Neumann, Vorstand Sport im DGV, war mit dem Verlauf dieser 19. Deutschen Lochspielmeisterschaften mehr als zufrieden: „Das Turnier war wie das Wetter: einfach fantastisch! Die Halbfinals waren wirklich spannend. Die tollen Leistungen wurde am Finaltag weitergeführt und es gab absolut hochklassiges Golf zu sehen. Der Platz war zum Anfang der Saison toll gepflegt. Das macht mich total glücklich. Die Deutsche Lochspielmeisterschaft ist unsere erste DM im olympischen Jahr. Das macht Lust auf mehr. Hier konnten sich junge Athleten bei den Bundestrainern empfehlen. Dieses Turnier ist immer ein toller Auftakt in das neue Golfjahr.“
Auf Platz drei
Die Bronzemedaille ging bei den Herren an den 19-jährigen Tim Kretschmann vom GC Mannheim-Viernheim, der sich gegen Tim Opderbeck (Frankfurter GC) mit 3&2 durchsetzte. Bei den Damen gewann Antonia Steiner (GC Hubbelrath) mit 7&6 Bronze gegen Laura Schedel (Schloss Guttenburg).