WIESBADEN. Die besten Jugendlichen Deutschlands trafen sich vom 6. bis 8. September an den drei Austragungsorten GC Holledau (Mädchen: Altersklasse (AK) bis 14 und 16 Jahre), GC Reischenhof (Jungen: AK bis 14 und 16 Jahre) sowie GC Neuhof (Mädchen und Jungen: AK bis 18 Jahre) zu den Deutschen Meisterschaften. Dabei verteidigten Emil Albers vom GC Buchholz-Nordheide in der Altersklasse 14 der Jungen und Laurenz Schiergen vom GC Hummelbachaue in der AK 18 jeweils ihren Titel aus dem Vorjahr. Neue Meister gab es bei den Jungen in der AK 16 mit Tim Bertenbreiter (GC Hösel) und bei den Mädchen in der AK 14 mit Philipa Gollan (Lübeck-Travemünder GK), in der AK mit 16 mit Finja Wietschorke (GC Hannover) und in der AK 18 mit Nina Lang vom GC München Valley.
„Das Leistungsvermögen war in allen Altersklassen äußerst beeindruckend und die golferische Qualität bei den diesjährigen Meisterschaften wieder sehr hoch. Die gastgebenden Clubs GC Reischenhof, GC Holledau und GC Neuhof sorgten für den deutschen Hochleistungsnachwuchs auf allen Anlagen für sportlich herausfordernde Rahmenbedingungen. Wir gratulieren allen Deutschen Meistern und Meisterinnen“, sagte Marcus Neumann, Vorstand Sport des Deutschen Golf Verbandes.
AK 18 im GC Neuhof: Nina Lang und Laurenz Schiergen
Die Titel der DM AK 18 im GC Neuhof sicherten sich an einem regnerischen Frühherbsttag Nina Lang vom GC München Valley und Laurenz Schiergen vom GC Hummelbachaue. Schiergen, der mit zwei Schlägen Vorsprung auf Frederik Schott in die Finalrunde der Jungen gestartet war, spielte eine Runde mit 74 Schlägen. Weil auch sein direkter Verfolger eine 74 notierte, reichte Schiergens Endergebnis (213 Schläge gesamt) zur Titelverteidigung. Geteilte Dritte wurden Luis Ziffus vom GC Münster-Tinnen und Felix Krammer vom Münchener GC, die beide 219 Schläge benötigten. Bei den Mädchen setzte sich Nina Lang mit 214 Schlägen über drei Runden gegen gleich drei Verfolgerinnen durch. Jeweils 216 Schläge hatten Anna Lina Otten (Düsseldorfer GC), Blanka Decker (GC Hummelbachaue) und Chiara Jetter (GC St. Leon-Rot) am Ende der Titelkämpfe auf ihrer Scorekarte stehen.
Mädchen der AK 14/16 im GC Holledau: Philipa Gollan und Finja Wietschorke
Finja Wietschorke vom GC Hannover und Philipa Gollan vom Lübeck-Travemünder GK gewannen die Deutschen Meisterschaften der Mädchen. Während Gollan am Finaltag im GC Holledau souverän zum Titel in der AK 14 spazierte, sicherte sich Wietschorke in der AK 16 erst im Stechen ihren Triumph im oberbayerischen Regen. Mit einer 68er-Finalrunde schob sich Gollan (gesamt 218 Schläge) an allen Konkurrentinnen in der AK 14 vorbei und spazierte mit gesamt zwei über Par zu Gold. Am Ende hatte sie vor Helen Briem vom Stuttgarter GC Solitude (222) vier Schläge Vorsprung. Dritte wurde Lara Ok vom GC St. Leon-Rot (225). In der AK 16 war es deutlich spannender. Nach 54 gespielten Bahnen lagen Wietschorke und Emilie von Finckenstein mit 213 Schlägen nach drei Runden gleichauf, so dass das Stechen entscheiden musste. Bei strömendem Regen reichte Wietschorke ein Bogey zum Sieg. Auf dem geteilten dritten Rang landeten mit 216 Schlägen Lea Ludwig (GC St. Leon-Rot) und Magdalena Maier (Münchener GC).
Jungen der AK 14/16 im GC Reischenhof: Emil Albers und Tim Bertenbreiter
Der Titelverteidiger der AK 14, Emil Albers vom GC Buchholz-Nordheide, sowie Tim Bertenbreiter vom GC Hösel in der AK 16 triumphierten im GC Reischenhof jeweils erst nach einem Stechen. Bei den unter 16-Jährigen hatten nach den drei regulären Runden gleich drei Spieler 210 Schläge auf der Scorekarte notiert. Neben Bertenbreiter gelangten Carl Siemens (Berliner GC Stolper Heide) und Paul Ulmrich (GC Mannheim-Viernheim) ins Playoff. Am zweiten und dritten Extraloch standen sich nur noch Bertenbreiter und Siemens gegenüber. Mit einem Birdie aus vier Metern sicherte der neue Deutsche Meister seinen bisher größten Erfolg. In der AK 14 setzte sich Titelverteidiger Albers am ersten Extraloch mit einem Par gegen Morris Schiefner vom G&LC Berlin-Wannsee durch. Beide hatten zuvor 211 Schläge gebraucht. Dritter wurde Finn Kölle vom GC St. Leon-Rot mit 215 Schlägen.
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Van Houten und Lawlor siegen im Baden Hills G&CC
Vier erfolgreiche Titelverteidigungen bei IAM der Golfer mit Behinderungen
Bei der dritten Internationalen Amateurmeisterschaft (IAM) der Golfer mit Behinderungen am 7. und 8. September im Baden Hills G&CC setzte sich in der Gesamtwertung (Bruttowertung) der Herren der Ire Brendan Lawlor durch und verwies Timo Klischan vom G&CC Motzener See auf Rang zwei. Bei den Damen siegte die Niederländerin Daphne van Houten. Zweite wurde Jennifer Sräga vom GC Augsburg. In den acht Kategorien, die für die Deutschen Meisterschaften gewertet wurden, gelangen den Spielern vier Titelverteidigungen.
„Die internationale Konkurrenz bei der IAM war stärker denn je, die Stimmung im Turnier war fantastisch. Dass die Sieger der internationalen Wertung aus Irland und den Niederlanden kommen, deutet an, dass das Turnier auch über unsere Grenzen hinweg immer beliebter wird. Besonders freut mich natürlich, dass es die deutschen Teilnehmer der internationalen Konkurrenz nicht leicht gemacht haben, die Titel aus Golfdeutschland zu entführen. Ein großer Dank geht an den Baden-Hills G&CC, hier hat man sich weit mehr als angestrengt, ein toller Gastgeber zu sein“, sagt Marcus Neumann, Vorstand Sport des Deutschen Golf Verbandes (DGV).
Der neue Internationale Amateurmeister, Brendan Lawlor, wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Der Weltranglistendritte sorgte mit einer 69er Runde für klare Verhältnisse und siegte verdient mit insgesamt 144 Schlägen. Damit hatte der Ire nach zwei Runden drei Schläge Vorsprung vor Timo Klischan (147), der ein positives Fazit zog: „Ich bin sehr glücklich mit dem Ergebnis. Am Ende war es nochmal sehr spannend. Brendan hat auf den Back Nine ganz schön Gas gegeben und wir haben uns gerade auf den letzten Bahnen ein richtiges Battle geliefert.“ Der Franzose Charles Henri Quelin (151), der das Turnier am ersten Tag noch angeführt hatte, musste sich am Ende mit dem dritten Rang zufrieden geben.
Bei den Damen hatte sich Jennifer Sräga (GC Augsburg) mit dem Ergebnis der ersten Turnierrunde eine optimale Ausgangsbasis erarbeitet, um gegen die spielstarke Niederländerin Daphne van Houten bestehen zu können. Sräga lag nach der ersten Runde einen Schlag vor der amtierenden Europameisterin. Am zweiten Tag der Meisterschaften brachte van Houten dann allerdings ihre ganze spielerische Stärke ein und notierte eine Par-Runde. Mit insgesamt 150 Schlägen stand die Niederländerin am Ende neun Zähler vor Sräga. „Ich habe mit meiner gestrigen Runde gezeigt, dass ich sogar einer Spielerin mit Handicap -1,4 das Wasser reichen kann, und obwohl es dieses Mal vielleicht nicht geklappt hat und das Glück nicht ganz auf meiner Seite war, gibt es mir für die nächsten Turniere Kraft und Hoffnung“, freute sich Sräga über ihren zweiten Platz.
Zusätzlich zu den internationalen Meisterehren der Damen und Herren wurden Deutsche Meistertitel in acht Behinderungskategorien ausgespielt. Für diesen Wettbewerb waren ausschließlich die deutschen Teilnehmer qualifiziert. In insgesamt vier der acht Kategorien setzten sich die Titelverteidiger durch.
So hat Timo Klischan, der in der Kategorie „Arm“ geführt wird, 69 Brutto-Stablefordpunkte (BSP) erspielt. Auf Platz zwei lag Karlheinz Labude vom GC Rickenbach mit 47 BSP vor Michael Clemens vom Royal St. Barbara’s Dortmund GC mit 44 BSP. In der Kategorie „Bein“ setzte sich die Vorjahres-Vierte Katharina Pegau (GC München Valley) mit starken 61 BSP sowohl gegen Pascal Ferreira Schramm (GP Aschheim) mit 55 BSP als auch gegen den Titelverteidiger Reinhard Friske (GC Hamburg-Walddörfer) mit 49 BSP durch. Bei den Rollstuhlfahrern überzeugte Christian Nachtwey (GC Rittergut Rothenberger Haus) mit einer starken zweiten Runde und insgesamt 19 BSP und holte sich den Titel des Deutschen Meisters von Jens Maspfuhl (GC Friedberg), der das Turnier mit 17 BSP auf Rang zwei beendete. Ralf Bockstedte (GC Hösel) landete mit einem BSP auf dem dritten Rang. In der Kategorie „Mental“ spielte sich der Vorjahres-Dritte Lasse Zietzschmann (GC Trier) mit 41 BSP souverän zum Sieg und ließ Maxime Waldheim (GC Dillenburg) mit 15 BSP den zweiten Rang. Bei den Spielern der Kategorie „Sonstige mit Einschränkung im Schwung“ blieb Jennifer Sräga (GC Augsburg) ihrer Serie treu und holte auch in diesem Jahr den Titel. Mit 57 BSP stand sie im Tableau klar vor Wilfried Ahrens (G&LC Bad Arolsen) mit 34 BSP und dem Vizemeister des letzten Jahres Peter Haustein (G&LC Bad Arolsen) mit 31 BSP.
Bei den Spielern der Kategorie „Sonstige ohne Einschränkungen im Schwung“ holte Marco Ullmann (GC Neuhof) mit insgesamt 66 BSP auch in diesem Jahr den Titel. Auf Platz zwei stand nun schon zum dritten Mal in Folge Andreas Süli (GR Augsburg) mit 52 BSP. Dritter auf dem Podest war Hans Jürgen Wolk (GC Gut Sansenhof) mit 37 BSP. In der Kategorie „Blind“ stand mit Florian Kehr (GP Aschheim) lediglich ein Spieler im Aufgebot – er sichert sich die Deutsche Meisterschaft ohne Konkurrenz mit 5 BSP.
Mit einer deutlich stärker vertretenen Konkurrenz ging das Feld der Gehörlosen in die Finalrunde. Amelie Paloma Gonzalez Podbicanin (GC St. Leon-Rot) konnte hier ihre Führung vom ersten Wettkampftag verteidigen und verwies Stefanie Mayer (Münchener GC), mit der sie im Jahr 2018 Team-Weltmeisterin bei der WM der Gehörlosen wurde, mit 70 zu 57 BSP auf Rang zwei. Gero Gertenbach (GC Kassel-Wilhelmshöhe) belegt mit 37 BSP den dritten Rang.
Seit 2002 wird die Deutsche Meisterschaft der Golferinnen und Golfer mit Behinderungen veranstaltet. Ausrichter war bis 2006 der Behinderten Golf Club Deutschland, seit 2007 hat der DGV die Aufgabe übernommen. Durch die Internationalisierung des Turniers ist die IAM der Golfer mit Behinderung auch Teil der Access Serie des Europäischen Behindertengolf-Verbandes (EDGA).