FUKUOKA. Die deutsche Männer-Nationalmannschaft hat die zweite Woche der Volleyball Nations League (VNL) mit einem Sieg beendet. Gegen die Türkei gewann das Team von Bundestrainer Michal Winiarski mit 3:2 (25:22, 42:44, 25:23, 19:25, 15:12) und feierte somit den dritten Erfolg in dieser VNL-Saison.
„Nach dem Spielverlauf heute haben wir eigentlich sechs Sätze gespielt,“ meinte Kapitän Lukas Kampa nach dem Spiel mit einem Augenzwinkern und ergänzte: „Unser Trend geht aufwärts. Wir beenden die Woche mit einem positiven Gefühl, genauso wie das Spiel heute. Wir wissen, dass wir weiter Dinge verbessern müssen und an der Stabilität arbeiten müssen. Diese langen schwierigen Sätze, die sind am Ende aber entscheidend. Im dritten Satz waren wir lange hinten. Im vierten Satz haben wir unseren Aufschlag verloren, für solche Schwächen bezahlt man direkt, das haben wir gemerkt. Aber wir haben es geschafft zurückzukommen. Großer Danke an die Jungs die eingewechselt wurden. Sie haben positive Energie und einen guten Einfluss auf das Spiel gebracht. Insgesamt nehmen wir diese Woche als positives Erlebnis mit. Darauf bauen wir auf und ich bin glücklich nach diesem Battle heute den Sieg mitzunehmen.“
„Durch die erfolgreiche Olympiaqualifikation im letzten Jahr haben wir natürlich eine andere VNL in diesem Jahr, weil wir eine andere Vorbereitung auf das große Highlight Paris haben,“ so Lukas Kampa. „Wir sind bereits qualifiziert, dadurch müssen wir im Moment nicht um die wichtigen Punkte in der Weltrangliste kämpfen. Aber das soll keine Ausrede für unsere Leistung sein. Diese Erlebnisse hier auf dem Court brauchen wir auch in Paris: das werden harte Fights und wir müssen dem Druck der anderen Seite standhalten. Wir haben noch viel Arbeit vor uns.“
Das Team bleibt die Tage bis zur VNL-Woche 3, die auf den Philipinnen stattfindet, in Japan. „Ich freue mich sehr, dass wir hier in Japan noch eine Woche verbringen und keine lange Reise machen müssen,“ freut sich Kampa auf die kommenden Tage. „Die Japanerinnen und Japaner waren ein tolles Publikum, haben uns toll unterstützt. Man fühlt sich hier immer willkommen. Auf den Philippinen warten weitere starke Gegnerund ich hoffe, dass wir dort drei von vier Spielen gewinnen können. Das wäre der nächste Schritt unserer Entwicklung.“
Deutschland vs. Türkei
Michal Winiarski begann das letzte Spiel der zweiten Woche mit Lukas Kampa, Georg Grozer, Ruben Schott, Tobias Brand, Anton Brehme, Lukas Maase und Lenny Graven. Die Deutschen erwischten einen hervorragenden Start und erspielten sich schnell eine deutliche Führung (4:0, 7:2, 9:4). Doch die Türken kamen immer besser ins Spiel und erzielten mit starker Blockarbeit zunächst den 14:14 Ausgleich und gingen anschließend mit zwei weiteren Punkten sogar in Führung (14:16). Die DVV-Männer zeigten sich davon wenig beeindruckt, glichen ihrerseits mit einem Ass von Schott wieder aus und setzten in der Crunchtime die entscheidenden Akzente. Brehme sorgte für drei Satzbälle und verwandelte den zweiten dann selbst.
Im zweiten Durchgang zeigte sich ein ähnliches Bild. Die Deutschen setzten sich früh ab (3:0, 7:3, 10:5), doch die Türken kämpften sich wieder ran (13:12) und glichen zum 19:19 aus. Was sich dann abspielte, war ein wahrer Krimi und nichts für schwache Nerven. Nach einem Fehler der Deutschen hatten die Türken Satzball, den Brand zunächst abwehrte. Als der deutsche Block im Aus landete, hatten die Türken ihre zweite Chance. Allerdings landete der Aufschlag ebenso wie beim dritten und vierten Satzball im Netz. Karlitzek wehrte den fünften ab und nach einem starken Aufschlag von Maase hatten die Deutschen ihren ersten Satzball, den die Türken ebenso wie sieben weitere abwehrten. Mit einem Ass holten sich die Türken beim 36:37 ihren sechsten Satzball, den Grozer abwehrte. Die DVV-Männer wehrten vier weitere ab, ehe Grozer am türkischen Block scheiterte und die Türken mit ihrem elften Satzball schließlich den Satz zumachten: VNL-Rekordsatz 42:44.
In Satz drei bekamen Georg Grozer und Anton Brehme wie geplant eine Pause und Christian Fromm sowie Florian Krage waren neu auf dem Feld. Moritz Karlitzek übernahm, wie in den vorherigen Spielen, die Diagonalposition. Die Türken starteten stark und übernahmen von Beginn an die Führung. Erst zum 19:19 gelang Deutschland der Ausgleich und schließlich Tobias Brand mit dem Pipe die 20:19-Führung. Ein Fehlaufschlag der Türken und dann verwandelte erneut Tobias Brand den Satzgewinn.
Die Türken zeigten sich nicht demoralisiert und machten mit starken Angriffen in Satz vier weiter, wo sie aufgehört hatten und übernahmen erneut die Führung. Diese bauten sie zwischenzeitlich zum 14:6 aus, während das deutsche Team den eigenen Aufschlagdruck vermisste. Die Türkei sicherte sich mit 25:19 Satz vier und der Tiebreak musste schließlich entscheiden: Deutschland startete mit Ruben Schott für Christian Fromm und zudem sehr fokussiert. Starke Abwehraktionen und clevere Lösungen im Angriff führten direkt zur 3-Punkte-Führung: Lukas Maase mit dem Block zum 4:1. Die Türkei kam zum 9:8 wieder ran, aber das deutsche Team mit mehr Druck im Aufschlag und dem 3-Punkte-Vorsprung zum 12:9. Und erneut war es der Pipe-Angriff von Tobias Brand zum Satz-und Matchgewinn (15:12). Topscorer im deutschen Spiel, wie schon gegen Japan und Bulgarien, waren Tobias Brand (22) und Moritz Karlitzek (21).
Spielplan VNL Woche 2
Dienstag, 4. Juni: Deutschland vs. Brasilien 0:3 (15:25, 16:25, 15:25)
Mittwoch, 5. Juni: Deutschland vs. Japan 2:3 (22:25, 25:22, 27:25, 23:25, 8:15)
Donnerstag, 6. Juni, 8.30 Uhr (dt. Zeit): Deutschland vs. Bulgarien 3:1 (26:24, 22:25, 25:16, 25:16)
Sonntag, 9. Juni, 8.30 Uhr (dt. Zeit): Deutschland vs. Türkei 3:2 (25:22, 42:44, 25:23, 19:25, 15:12)
Den kompletten Spielplan gibt’s hier.
Alle Spiele der VNL werden im kostenpflichtigen Livestream bei volleyballworld.tv gezeigt.
15er-Kader VNL Woche 2
Nr. | Name | Position |
1 | Christian Fromm | Außenangriff |
2 | Leonard Graven | Libero |
3 | Denis Kaliberda | Außenangriff |
6 | Johannes Tille | Zuspiel |
8 | Filip John | Diagonalangriff |
9 | Georg Grozer | Diagonalangriff |
11 | Lukas Kampa | Zuspiel |
12 | Anton Brehme | Mittelblock |
13 | Ruben Schott | Außenangriff |
14 | Moritz Karlitzek | Außenangriff |
18 | Florian Krage | Mittelblock |
21 | Tobias Krick | Mittelblock |
22 | Tobias Brand | Außenangriff |
25 | Lukas Maase | Mittelblock |
31 | Yann Böhme | Diagonalangriff |
Staff
Bundestrainer | Michal Winiarski |
Co-Trainer | Thomas Ranner |
Co-Trainer | Dominik Posmyk |
Physiotherapeutin | Marie Isabell Bender |
Physiotherapeut | Piotr Slugajski |
Athletiktrainer | Andrzej Zahorski |
Arzt | Karsten Holland |
Teammanager | Hannes Willmer |