FRANKFURT. Mit insgesamt sechs Beach-Volleyball Nationalteams startet der Deutsche Volleyball-Verband (DVV) in das nach-olympische Jahr 2022. Ein Jahr bevor die Qualifikation für Paris 2024 startet, erhalten drei Frauen- sowie drei Männer-Duos den Nationalteam-Status, wodurch sie zusätzlich durch den DVV gefördert werden. Veränderungen gab es außerdem in den Beach-Volleyball Kaderplätzen des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB).
Nationalteams der Frauen
Das neue Duo Sandra Ittlinger/Isabel Schneider wird zukünftig vom DVV als Nationalteam geführt. Die beiden ehemaligen Deutschen Meisterinnen, die bereits als neuformiertes Duo den ersten Titel der aktuellen Saison erspielt haben und sich in Doha zu den Queens of the Court gekrönt haben, erhalten vom DVV den Status Nationalteam, ebenso wie Cinja Tillmann/Svenja Müller. Cinja und Svenja treten in ihrer zweiten gemeinsamen Saison als neues Nationalteam an. Wie auch Ittlinger/Schneider trainieren Müller/Tillmann am zentralen Beach-Volleyball Bundesstützpunkt in Hamburg. Karla Borger und Julia Sude, World Tour Final-Siegerinnen und EM-Bronze-Gewinnerinnen 2021 gehen auch 2022 wieder gemeinsam als Nationalteam an den Start. Das Duo trainiert am Bundesstützpunkt in Stuttgart.
Weitere Spielerinnen werden 2022 als Perspektivspielerinnen für die individuelle Entwicklung zu den Olympischen Spielen 2028 ff. gefördert. Dazu gehören die neu in Hamburg ansässigen Nachwuchsspielerinnen Anna Grüne und Lea Kunst (beide Jahrgang 2001). Lea Kunst wird in der kommenden Saison gemeinsam mit Blockspielerin Leonie Körtzinger (ebenfalls Perspektivspielerin) starten und Anna Grüne, wie bereits 2020, mit Kira Walkenhorst im Sand stehen. Zusätzlich wird Sarah Schulz (bildet ein Duo mit Chantal Laboureur) als Perspektivspielerin unterstützt.
Laura Ludwig (Babypause), Margareta Kozuch (Leistungssportpause), Kim Behrens (Babypause), Kira Walkenhorst (Comeback) und Chantal Laboureur (noch keine feste Zusage für Paris 2024) werden in diesem Übergangsjahr im Hinblick auf eine Fortführung der Karriere und der Olympiaqualifikation ab 2023 über den Kaderstatus und die Unterstützung über die Bundeswehr/Bundespolizei und Sporthilfe vom DVV-Sportsystem individuell unterstützt.
v.l.: Borger/Sude, Ittlinger/Schneider, Müller/Tillmann
Nationalteams der Männer
Nach dem Karriereende von Julius Thole und Lars Flüggen bilden Abwehrspieler Clemens Wickler und Blockspieler Nils Ehlers ein neues Nationalduo, das weiter am DVV-Bundesstützpunkt in der Hansestadt aktiv ist. Im letzten Jahr noch als Perspektivteam geführt, dürfen sich Lukas Pfretzschner und Robin Sowa, ebenfalls seit 2021 am Stützpunkt in Hamburg, in diesem Jahr Nationalteam nennen. Abwehrspieler Sven Winter, Deutscher Meister 2021, steht ab sofort mit Paul Henning im Sand, der 2022 den Sprung aus der Halle in den Sand wagte (Verlinkung PM Neues Team). Sie bilden Nationalteam Nummer drei und trainieren wie Ehlers/Wickler und Pfretzschner/Sowa in Hamburg.
Als Perspektivteam werden Philipp Huster/Simon Pfretzschner geführt, beide Jahrgang 2002, die ebenfalls im Herbst 2021 an den Beach-Volleyball Stützpunkt in Hamburg gewechselt sind.
Zwei große Saison-Highlights 2022
Mit den Heim-Europameisterschaften bei den European Championships in München und den Weltmeisterschaften in Rom warten gleich zwei Highlights 2022 auf die deutschen Teams. Wer sich für die Meisterschaften qualifizieren wird, steht noch nicht fest. Weiter unklar ist indes der FIVB-Wettkampfkalender der internationalen Tour und damit die Möglichkeiten der Qualifikation.
„Der Fokus liegt natürlich auf der maximal erfolgreichen Qualifikation und dem folgenden Abschneiden bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris. Für Paris 2024 und die folgenden Olympischen Spiele 2028 und 2032, treiben wir den Umbruch konsequent voran. Aber auch 2022 stehen große Highlights für die Spielerinnen und Spieler an und bieten gute Möglichkeiten sich auf der internationalen Bühne zu beweisen, sofern der internationale Tour-Kalender das zulässt. Wir stehen mit den Athlet*innen, den Coaches und den anderen Verbänden in engem Austausch bezüglich Änderungen der Neuausrichtung der World Tour“, so Beach-Volleyball Sportdirektor Niclas Hildebrand.
v.l.: Henning/Winter, Ehlers/Wickler, Pfretzschner/Sowa
Änderungen in den DOSB-Kaderplätzen
Zum Ende eines Jahres muss der DVV Sportler*innen nominieren, die zusätzlich einen der begrenzten DOSB-Kaderplätze und damit Förderungen als Einzelsportler*innen erhalten. Hierfür wurden für das Jahr 2022 Chenoa Christ, Philipp Huster, Lea Kunst, Lui Wüst und Paul Henning neu in den Perspektivkader aufgenommen. Ihren Kaderplatz des Perspektivkaders (PK) nicht mehr inne haben Julius Thole, Victoria Bieneck, Lars Flüggen (alle Karriereende), Lena Ottens und Philipp Arne Bergmann.
Getroffen werden die Entscheidungen von den sportlichen Fachexperten Head of Beach-Volleyball Jürgen Wagner und Beach-Volleyball Sportdirektor Niclas Hildebrand, die sich – je nach Kaderplatz-Kategorie/Alter mit den entsprechenden Bundestrainer*innen abgestimmt haben. Entscheidend hierfür sind folgende sportliche Kaderkriterien des DOSB:
- Athletinnen und Athleten mit Finalpotenzial für die nächsten Olympischen Spiele und/oder Medaillen- und Finalperspektive für die darauffolgenden Olympischen Spiele.
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Athletinnen und Athleten mit der Leistungsperspektive, im aktuellen Zyklus in den Olympiakader aufzusteigen.
„Diese Entscheidungen zu treffen, ist nicht leicht. Anhand der vorgegebenen Kaderkriterien diskutieren wir im jeweiligen Personenkreis die Entscheidungen individuell und ausführlich, um dann eine auf den Leistungssport bezogene bestmögliche Entscheidung für Beach-Volleyball Deutschland zu treffen. Für uns ist es wichtig, dass wir auch hier den Generationswechsel vorantreiben, um in der Zukunft bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften in der Spitze konkurrenzfähig zu sein. Wir möchten uns bei allen Athletinnen und Athleten bedanken, die uns in den letzten Jahren begleitet haben und wünschen Ihnen für die Zukunft alles Gute“, spricht Hildebrand seinen Dank aus.
Kaipe Liukkonen verlässt den DVV
Ursprünglich als einer der neuen Bundestrainer der Männer an den zentralen Beach-Volleyball Bundesstützpunkt in Hamburg geholt, trennten sich Kaipe Liukkonen und der DVV bereits zum 31. Januar 2022 wieder. Aus privaten Gründen beendet der Finne das Engagement in Deutschland. Der DVV bedankt sich für seine kurze Zeit in Hamburg und wünscht ihm vor allem privat alles Gute für die Zukunft. Damit stehen den Athleten in Hamburg neben Head of Beach-Volleyball Jürgen Wagner und Stützpunktleiter Bernd Schlesinger die Bundestrainer Thomas Kaczmarek, Alexander Prietzel (Männer) sowie Martin Engvik und Kirk Pitman (Frauen) zur Seite. Zum Sommer wird zudem Helke Claasen aus ihrer Elternzeit als Bundestrainerin zurückkommen. Tobias Rex ist als Stützpunkttrainer zurück am Beach Hamburg. Für die Nachfolge von Kaipe Liukkonen werden in den nächsten Wochen entsprechende Kandidaten gesichtet.
Ehemalige und aktive Tourspieler Paul Becker und Dan John im Nachwuchs integriert
Der DVV hat, als Kompensation für die bisher nicht hauptamtlich nachbesetzte Position von Jörg Ahmann, des ehemaligen Bundestrainers Nachwuchs weiblich, die Experten Paul Becker und Dan John als Bundes-Honorartrainer im Übergangsjahr 2022 an den DVV gebunden. Sie werden die Aufgaben am BSP Stuttgart gemeinsam mit Jörg Ahmann als BSP-Trainer bearbeiten und internationale Nachwuchshöhepunkte begleiten. „Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit Paul Becker und Dan John im Nachwuchsbereich„, so Niclas Hildebrand.