- von LOKALSPORT - über SPORT REGIONAL - bis SPORT INTERNATIONAL -

BEHRENS/TILLMANN GEWINNEN EM-SILBER

knappe Final-Niederlage vs. Schweiz \\ DVV

JURMALA. Kim Behrens/Cinja Tillmann haben eine starke Europameisterschaft in Jurmala (Lettland) mit dem Gewinn der Silbermedaille gekrönt. Im Finale unterlagen sie den Schweizerinnen Joana Heidrich/Anouk Vergé-Dépré knapp in drei Sätzen mit 1:2 (21-18, 14-21, 16-18). Für beide Duos sind es die ersten EM-Medaillen der Karriere.

Erste Medaille seit 2017

Mit dem silbernen Erfolg haben Behrens/Tillmann die erste EM-Medaille für Deutschland seit 2017 gewonnen, als an gleicher Stelle Nadja Glenzke/Juia Großner Europameisterinnen wurden. Im Medaillenspiegel sammelt Team Deutschland bei den Frauen damit das insgesamt 23. Edelmetall (8x Gold, 7x Silber, 8x Bronze) ein und bleibt mit Abstand die erfolgreichste Nation bei der EM.

Für die Schweiz ist es die erste Medaille seit 2018 (Silber Betschart/Hüberli). Ein Titelgewinn liegt dagegen etwas länger zurück: 2004 sicherten sich Simone Kuhn/Nicole Schnyder-Benoit bei der EM in Timmendorfer Strand den letzten Schweizer Titel.

„Das ist ärgerlich“

Gerade überwiegt eher, dass wir unsere Chancen nicht nutzen und ärgerliche Bälle liegen lassen. Wir spielen hier nicht gegen Hinz und Kunz, hatten es aber auf der Hand. Die letzten zwei Prozent haben wir dann nicht abgerufen, das ist ärgerlich“, ärgerte sich Behrens im Anschluss, sah aber auch das Positive:

Wir haben im Turnier viele enge Sätze gewonnen, daher darf man das auch nicht schlecht reden. Das passiert halt, das kennt jeder im Sport. Wir haben so gekämpft und alles gegeben. Ich bin stehend K.o. Gefühlt hätten wir es auch verdient gehabt, muss ich ehrlicherweise sagen.“

Man hat auf beiden Seiten Phasen gemerkt, wo vielleicht auch Aufregung mitgespielt hat. Sie haben zu Beginn auch Chancen liegen lassen. Im zweiten Satz starten wir gut, machen aber zwei bis drei dumme Fehler und lassen uns aus der Ruhe bringen. Im Tiebreak ist es ein Kopf and Kopf Rennen. Es war sicherlich nicht uns bester Tiebreak, am Ende haben wir aber die Chancen und nutzen sie leider nicht“, fasste Cinja Tillmann das Finale zusammen.

Behrens/Tillmann dominieren im Aufschlag

Im Finale gab im ersten Satz das deutsche Duo den Ton an. Mit kurzen Aufschlägen überraschten sie die Schweizerinnen in der Annahme. Ein Mittel, das auch zu meheren direkten Punkten führte und so den Unterschied ausmachte (21-18). Das gleiche Bild gab es zunächst auch zu Beginn des zweiten Durchgangs (7-4).

Mit dem Rücken zur Wand wurden wiederum Heidrich/Vergé-Dépré mutiger im Aufschlag. Dem Druck konnten Behrens/Tillann nicht standhalten und machten in Annahme und Angriff zu viele Fehler. Beim Stand von 11-11 kassierten sie sieben Punkte in Folge – ein zu großer Rückstand. Der Tiebreak musste entscheiden, wer Europameister 2020 werden sollte.

Behrens/Tillmannn wehren zwei Matchbälle ab

Dieser entwickelte sich zu einem Krimi: Mit einer deutlich stabileren Annahme meldete sich das deutsche Duo zurück. Auf beiden Seiten gab es Chancen, um sich entscheidend abzusetzen. Ohne Erfolg. So ging es mit einem 13-13 in die letzten Punkte.

Zunächst mit Matchball für die Schweiz, den Behrens/Tillmann im Side-Out abwehrten und sich nach einem Block von Kim Behrens ihrerseits einen Matchball erarbeiteten. 

Schlussendlich machten die Fehler im Angriff den Unterschied: Sowohl beim eigenen Matchball als auch bei der dritten Goldchance des Schweizer Teams (17-16) fehlten Behrens/Tillmann weniger Zentimeter zum Erfolg.

Beide Bälle flogen knapp ins Aus und beendeten den goldenen EM-Traum für Deutschland. Am Ende bleibt aber eine sensationelle Silbermedaille und ein starker Auftritt bei der EM.

Gold nicht verloren, sondern Silber gewonnen

„Sie haben nach der Niederlage zum Auftakt in der Vorrunde ein sehr gutes Turnier gespielt, sich individuell sehr stark gesteigert und als Team kluge taktische Entscheidungen getroffen. Sie haben nicht Gold verloren, sondern Silber gewonnen. Ich gratuliere ihnen zu dieser Leistung“, sagte DVV Beach-Volleball Sportdirektor Niclas Hildebrand.

„Sie haben ein gutes Trainingsumfeld und haben hervorragend gearbeitet. Sie sind hier durch ihre Leichtigkeit in einen Flow gekommen und haben überragend gespielt. Glückwunsch zur Silbermedaille“, blickt Head of Beach-Volleyball Jürgen Wagner auf die silberne Leistung, die gleichzeitig den Abschluss der Beach-Volleyball Saison 2020 darstellt.

Endplatzeriungen Team Deutschland

Die EM beendet Team Deutschland mit der Silbermedaille durch Behrens/Tillmann, zwei 5. Plätzen durch Bieneck/Schneider und Kozuch/Ludwig sowie einmal Platz neun für Ittlinger/Laboureur bei den Frauen.

Durchwachsener das Ergebnis bei den Männern, die allerdings auch mit drei Interims-Teams starten mussten: Thole/Wickler und Bergmann/L. Pfretzschner landeten auf dem 17. Platz, Ehlers/S. Pfretzschner und Dollinger/Winter schieden nach der Vorrunde aus (25. Platz).

Liebe Leserin, lieber Leser
des SPORT-MEDIUMS – sport-rhein-erft.de,

 

wir freuen uns, wenn Sie unsere Arbeit mit einem monatlichen ABO in Höhe von 3,--€, 5,-- € oder 10,-- € unterstützen.

 

Unterstützen Sie uns mit Ihrem Beitrag