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DBB-HERREN VERLIEREN VIERTELFINALE

TOKIO. Der großartige Basketball-Sommer der DBB-Herren ist beendet. Die deutsche Herren-Nationalmannschaft zeigte sich im Viertelfinale des olympischen Basketball-Turniers mit dem Favoriten aus Slowenien um Superstar Luka Doncic immer wieder auf Augenhöhe, musste letztlich aber in die 70:94 (14:25, 23:19, 17:22, 16:28)-Niederlage einwilligen. Viele Fans blicken bereits jetzt mit großer Vorfreude auf die EuroBasket 2022 (1.-19. September 2022, Vorrunde in Köln, Finalrunde in Berlin).

Rödl schickte zu Beginn Isaac Bonga, Andreas Obst, Niels Giffey, Johannes Thiemann und Johannes Voigtmann aufs Parkett. Slowenien übte extremen Druck auf Bonga aus, aber Deutschland startete selbstbewusst (8:6, zweiter Dreier Giffey, 4.). Offensiv versuchte man Luka Doncic über Thiemann zu attackieren. Slowenien zog vor allem an der Dreierlinie und beim Fastbreak an, während bei Deutschland jetzt einige offene Würfe ihr Ziel verfehlten (12:23, 7.), Auszeit Deutschland. Offensiv fiel minutenlang nichts, bis Moritz Wagner an der Freiwurflinie punktete (14:23, 9.). Slowenien legte enormes Tempo vor und nach einem Viertel musste sich die DBB-Auswahl etwas einfallen lassen (14:25).

Man musste jetzt aufpassen, den Gegner nicht davonziehen zu lassen. Gegen den Druck fiel den ING-Korbjägern in dieser Phase einfach zu wenig ein. Außerdem passte man nicht gut auf den Ball auf. Dann aber netzte Wagner einen wichtigen Dreier zum 17:27 (12.), Danilo Barthel verwertete ein schönes Wagner-Anspiel zum 19:27, Joshiko Saibou verkürzte auf 21:27 (13.), Deutschland war wieder mitten im Spiel. Umso mehr, als der jetzt überragende Maodo Lo per dreifachem „Step back“-Dreier die 32:31-Führung besorgte (15.). Das Momentum war bei Deutschland, Voigtmann war per „alley oop“ erfolgreich (34:36, 16.). Es war einfach begeisternd, was die DBB-Auswahl in diesen Minuten aufs Parkett brachte. Allerdings war die transition defense nicht immer auf der Höhe. Nach 20 Minuten hatte Obst noch aus der Distanz getroffen, die Slowenen waren aber vorne (37:44).

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Foto oben: Niels Giffey

Die Slowenen eröffneten die zweite Hälfte wieder mit einem Dreier und wieder einmal bekam Lo trotz mehr als offensichtlichem Foul an ihm keinen Pfiff. Der erste Dreier von Doncic machte den besseren Start des Gegners perfekt (39:51, 22.). Bonga versenkte von „downtown“, dann wollte der Ball mehrmals nicht in den slowenischen Korb und beim 42:56 nach 24 Minuten musste man wieder um die DBB-Auswahl bangen, Auszeit Deutschland. Doncic hatte bis dahin mehr gelenkt als gescort, Voigtmann besorgte das 45:56 (25.). Es brauchte jetzt einen erneuten Run der Deutschen, aber gleich mehrere unverständliche Entscheidungen der Unparteiischen trugen dazu bei, dass es beim zweistelligen Rückstand blieb (50:60, 27.). Offensiv wurde das DBB-Team wieder zu statisch, aber auch nach drei Vierteln gab es eine kleine Chance (54:66).

Deutschland investierte noch einmal alles und kam per Barthel-Dreier zum 59:69 (32.). Man versuchte es mit verstärktem Zug zum Korb, ließ aber insgesamt einfach zu viel liegen, um den Gegner noch einmal in Bedrängnis zu bringen. Slowenien kontrollierte das Spiel jetzt doch recht souverän und hatte immer die richtige Antwort auf die deutschen Bemühungen (63:76, 35.). Kaum noch etwas wollte in der deutschen Offensive fallen, während Slowenien einen Dreier nach dem anderen traf. So wurde das Resultat in den Schlussminuten noch viel zu deutlich. Beim 63:82 nach 35 Minuten war die Partie entschieden.

Stimmen:
Henrik Rödl: „Glückwunsch an Slowenien, die waren heute einfach besser, eine wirklich beeindruckende Mannschaft. Das nimmt aber von unserem Sommer überhaupt nichts weg. Der war besonders, meine Mannschaft ist besonders, der Teamgeist ist besonders. Es ist eine Freude, diese Mannschaft zu coachen, es ist ein Privileg, hier mit dabei sein zu dürfen. Die Olympia-Teilnahme mit dem Viertelfinale ist ein Riesenerfolg. Ich bin dankbar, das alles begleitet zu haben. Ich habe jede Sekunde hier genossen.“

Maodo Lo: „Das war ein hartes Spiel. Wir haben uns ein bisschen aus dem Konzept bringen lassen, indem wir uns mit anderen Sachen beschäftigt haben, mit einigen Pfiffen. Wir haben in der Transition viele Körbe des Gegners erlaubt. Das hat uns am Ende wirklich selber zurückgesetzt, solche Fehler dürfen wir uns nicht erlauben gegen so eine gute Mannschaft wie Slowenien mit individuell so guten Spielern wie Doncic.“

DBB-Präsident Ingo Weiss: „Unsere Jungs können hocherhobenen Hauptes aus diesem Basketballsommer gehen. Sie haben großartige Leistungen und ganz viel Leidenschaft gezeigt, sind als echte Einheit aufgetreten und haben ganz Basketball-Deutschland hinter sich versammelt. So muss eine Basketball-Nationalmannschaft auftreten. Immer an sich glauben, nie aufgeben, jeder kämpft für jeden. Das gibt mir ganz viel Zuversicht besonders auch im Hinblick auf die EuroBasket 2022 in Deutschland. Mit einer solchen Einstellung und Motivation und mit tausenden Fans vor Ort im Rücken ist dann ganz viel möglich. Basketball Deutschland kann stolz auf diese sympathisch kämpfende Mannschaft sein und sich auf zukünftige Spiele freuen.“

Für Deutschland spielten:
Isaac Bonga (Unrestricted Free Agent, 9), Joshiko Saibou (JDA Dijon/FRA, 6), Maodo Lo (ALBA BERLIN, 11), Niels Giffey (Zalgiris Kaunas/LTU, 10), Jan Niklas Wimberg (NINERS Chemnitz, 3), Johannes Voigtmann (ZSKA Moskau/RUS, 6), Robin Benzing (Free Agent, dnp), Moritz Wagner (Unrestricted Free Agent, 9), Lukas Wank (FRAPORT SKYLINERS, 0), Danilo Barthel (Fenerbahce Istanbul/TUR, 7), Johannes Thiemann (ALBA BERLIN, 2), Andreas Obst (ratiopharm ulm, 7).

Boxscore

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