LEVERKUSEN. Für die BAYER GIANTS Leverkusen endet das Kalenderjahr 2019 mit einem Auswärtsspiel. Der Rekordmeister reist am morgigen Samstag, um 19:00 Uhr, zu Phoenix Hagen in die Krollmann-Arena. Mit dabei werden rund 130 Leverkusener Fans sein.
Nachdem die „Giganten“ am vergangenen Sonntag einen grandiosen 83:63-Erfolg über die MLP Academics Heidelberg einfahren konnten, geht es nach Weihnachten gleich mit einem Pflichtspiel für den ProB-Meister von 2019 weiter. Trotz der Feiertage bereiteten sich Tim Schönborn, Valentin Blass & Co. konzentriert auf die kommende Aufgabe vor. Am 2. Weihnachtstag fanden sich die Schützlinge von Trainer Hansi Gnad wieder in der Halle ein und verrichteten ihre Arbeit auf dem Parkett. Das ist auch nötig, denn der kommende Gegner möchte vor heimischer Kulisse unbedingt gewinnen…
Wenn das Spiel zwischen Phoenix Hagen und den BAYER GIANTS beginnt, erwartet die Zuschauer in der Krollmann-Arena (früher als Ischelandhalle bekannt) ein Traditionsduell im West-Basketball. In den 70er lieferten sich beide Vereine, damals ging unser kommender Gegner unter dem Namen SSV Hagen in der BBL an den Start, umkämpfte Partien. Während auf Seiten der Gastgeber Namen wie Robert „Pinky“ Smith oder Günter Pollex das Spiel prägten, waren es bei BAYER Akteure wie Norbert Thimm, Dieter Kuprella und Achim Kuczmann, die für Leverkusener Erfolge sorgten. Die Oberhand im Kampf um Titel und Pokalsiege behielt dabei der TuS 04 Leverkusen: Die Rheinländer errangen in den 1970er fünf Meisterschaften (70 bis 72, 76 und 79) und vier Pokalsiege (70,71,74 und 1976) während Hagen lediglich einmal den Titel holte (1974) und 1975 den DBB-Pokal gewann. Die Geschichte in den darauffolgenden Jahrzehnten ist relativ schnell erzählt. Die „Riesen vom Rhein“ etablierten sich als absolute Spitzenmannschaft in der Basketball-Bundesliga und Hagen, ab 1990 unter dem Namen „Brandt Hagen“ bekannt, konnte 1994 mit dem Pokalsieg den letzten großen Triumph einfahren. In den 2000er Jahren beginnt dann für beide Mannschaften der langsame, aber stetige sportliche Abstieg. Das letzte Pflichtspiel beider Vereine ist datiert auf den 19.04.2003. Damals behielten die Westfalen mit 93:79 die Oberhand. Topscorer der GIANTS war US-Amerikaner John Best (24 Punkte).
In der Gegenwart stehen sich beide Mannschaften im letzten Spiel der Hinrunde gegenüber. Das Team von Trainer Chris Harris steht aktuell mit sechs Siegen und neun Erfolgen auf dem 11. Rang in der Tabelle. Nach einem eher mäßigen Saisonstart konnte Phoenix Hagen zuletzt vier Siege in Serie feiern. Dies lag vor allem daran, dass die Verantwortlichen bei den Westfalen am Kader bastelten. So nahmen die Ruhrgebieter den US-Amerikaner Jonathan Octeus unter Vertrag und dieser fand sich gleich prächtig im Hagener Spiel ein. Der ehemalige NBA G-League Spieler (Windy City Bulls, Farmteam der Chicago Bulls) erzielt durchschnittlich gute 12,6 Punkte und verteilt 6,4 Korbvorlagen pro Partie. Doch nicht nur Octeus ist brandgefährlich, auch sein Landsmann Kyle Leufroy (14,7 Zähler pro Spiel, Topscorer der Feuervögel) und der tschechische Nationalspieler Adam Pechácek (13,8 PpS) wissen in der Offensive zu überzeugen. Die treffsichersten deutschen Akteure sind der ehemalige Bundesligaspieler Dominik Spohr (189 BBL-Spiele u.a. für die BG Göttingen) mit 12,3 Zählern pro Spiel sowie der ehemalige Leverkusener Joel-Sadu Aminu (11,1 PpS). Schaut man sich die Teamstatistiken der ProA-Ligisten etwas genauer an fällt gleich auf, dass die Hagener das drittbeste Reboundteam der Spielklasse sind (knapp hinter den BAYER GIANTS) und an der Freiwurflinie hochprozentig abschließen (77,4 Prozent aller Freiwürfe landen im Korb des Gegners – Rang Zwei in der ProA). GIANTS-Coach Hansi Gnad erwartet eine schwierige Begegnung: „Hagen ist aktuell sehr gut drauf und ist nach einem bescheidenen Saisonstart voll im Ligabetrieb angekommen. Phoenix kommt Woche für Woche besser in Schwung, was vor allem an der ausgeglichen besetzten Mannschaft liegt. Ob auf den kleinen Positionen oder unter dem Brett, Hagen verfügt über qualitativ starke Spieler, die sehr gefährlich sind. Meine Jungs sind gewarnt und wissen, dass sie am Samstag alles abrufen müssen, um in diesem NRW-Duell zu bestehen. Dafür werden wir, das kann ich versprechen, alles in die Waagschale werfen.“
Für Gnad ist die Partie eine Besondere, schließlich war der 56-Jährige drei Jahre (1994/95 und von 2001 bis 2003) für Hagen aktiv: „Die Stimmung in der Ischelandhalle ist immer toll, das habe ich zu meiner Zeit als aktiver Spieler sehr zu schätzen gewusst. Bis heute pflege ich noch private Kontakte nach Hagen und freue mich, dass sich der Verein fest in der ProA etabliert hat.“ Doch zu verschenken hat der gebürtige Darmstädter nichts: „Es ist eine Art Derby und wir wissen, wie schwierig es ist in Hagen zu gewinnen“, so Gnad „umso wichtiger ist die Unterstützung unseres eigenen Anhangs.“
Rund 130 Leverkusener Fans werden nach Hagen reisen und das Team der BAYER GIANTS unterstützen. Wer noch mit in die Krollmann-Arena möchte, kann dies gerne tun: Wenige Restplätze sind im 78er Fanbus der GIANTS noch für 12,00 Euro verfügbar (Mail an kwiotek@giants-leverkusen.de oder eine Nachricht auf den Seiten der GIANTS in den Sozialen Medien hinterlassen). Tickets gibt es Online ( hier klicken) zu erwerben. Der Gästeblock befindet sich im „Stehbereich Block E“.