LEVERKUSEN. Ohne einen Sieg im Gepäck sind die BAYER GIANTS Leverkusen von der Mosel zurückgekehrt. Der Rekordmeister unterlag am 12. Spieltag bei den RÖMERSTROM Gladiators Trier mit 69:78 (33:40) und geht mit einer Bilanz von sieben Siegen und fünf Niederlagen in die zweiwöchige Länderspielpause der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA 2019/20.
Dabei gelang den Rheinländern ein hoffnungsvoller Start in die Partie. Die Starting-Five, bestehend aus Nino Celebic, Luca Kahl, Tim Schönborn, Nick Hornsby und Dennis Heinzmann, spielte in den Anfangsminuten gut auf. Die „Giganten“ erarbeiteten sich aufgrund ihres hohen Einsatzes eine verdiente Führung (12:8 – 4. Spielminute). In dieser Phase wusste vor allem Dennis Heinzmann zu überzeugen. Der Brettspieler war in der Defensive an so ziemlich jeder erfolgreichen Aktion der „Roten“ beteiligt. Sei es ein Rebound oder per erfolgreichem „Blocked-Shot“: Der 28-Jährige stellte seinen Wert für die Farbenstädter einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis. In den letzten Minuten des ersten Viertels fand Trier immer besser in die Begegnung. Den Gastgeber gelang es nun vermehrt, sich gute Würfe zu erspielen und diese auch zu verwerten. Mit einem 13:5-Lauf erspielten sich die Gladiators nach Abschnitt Nummer Eins eine 22:17-Führung.
Vom guten Endspurt angestachelt, spielten sich die Hausherren zu Beginn des zweiten Durchgangs in einen Rausch. Punkt um Punkt setzten sich die Trierer ab und vergrößerten ihren Vorsprung. Nach einem erfolgreichen Mitteldistanzwurf durch den US-Amerikaner Kyle Dranginis (19:29 – 12. Spielminute) lagen die Rheinland-Pfälzer zum ersten Mal mit zehn Punkten in Front. Doch auch in der Folge wurde es für die GIANTS nicht besser. Viele einfache Würfe verfehlten ihr Ziel und vor allem von jenseits der Dreipunktelinie wollte in der Arena Trier kein Ball in den Korb der Moselstädter fallen: Lediglich acht von insgesamt 32 Dreiern fanden an diesem Samstag den Weg durch die Reuse des Gegners. Der Vorsprung der Heimmannschaft schmolz am Ende des Abschnitts noch durch zwei erfolgreiche von Marian Schick und Dennis Heinzmann etwas, dennoch war das 40:33 der „Gladiatoren“ zur Halbzeit verdient.
Zunächst entwickelte sich nach der fünfzehnminütigen Halbzeitpause eine Partie auf Augenhöhe. Eine erfolgreiche Aktion der Trierer konterten die GIANTS um Neuzugang Sheldon Eberhardt, der insgesamt zehn Punkte markieren und sich vier Rebounds sichern konnte, umgehend mit einem Korberfolg. Doch es sollte nicht der Tag unserer Mannschaft werden, denn die Gladiators waren an diesem Abend einfach das bessere Team. Ein 7:0-Run später sorgte für die bis dato höchste Führung der Gastgeber (54:39 – 26. Spielminute). BAYER gab sich zwar nicht auf und versuchte den Rückstand zu verkürzen, doch es wollte einfach nicht gelingen. Beim Spielstand von 46:60 aus Sicht des ProB-Meisters von 2019 ging es in den Schlussdurchgang.
In der zweiminütigen Viertelpause appellierte GIANTS-Headcoach Hansi Gnad an seine Schützlinge sich nicht aufzugeben und noch einmal alles in die Waagschale zu werfen. Gesagt getan, denn BAYER kam stark zurück aufs Parkett und konnte den Rückstand kontinuierlich verkleinern. Nachdem Dennis Heinzmann, toll in Szene gesetzt von Luca Kahl, zum 53:60 per Korbleger einnetzte (32. Spielminute), war bei den rund 15 mitgereisten Leverkusener Fans die Hoffnung groß, dass die „Riesen vom Rhein“ nun zum erfolgreichen Endspurt ansetzten. Richtig eng wurde es noch einmal, als Sheldon Eberhardt an der Freiwurflinie die Nerven behielt und die Führung der Trierer nur noch vier Zähler betrug (65:69 – 36. Spielminute). Doch den Bock umstoßen konnten Tim Schönborn, Valentin Blass & Co. nicht mehr. Zu abgezockt war der ehemalige Bundesligist von der Mosel und am Ende verließen die Farbenstädter mit einer 69:78-Niederlage das Feld.
Topscorer der GIANTS war Michael Kuczmann, der in 13 Spielminuten ebenso viele Punkte erzielen konnte. Colter Lasher kam auf insgesamt 11 Zähler, Sheldon Eberhardt wusste bei seinem Debüt im BAYER-Dress mit 10 Punkten, vier Rebounds und zwei Assists zu überzeugen. „Mann des Spiels“ war allerdings ein Andrerer: Dennis Heinzmann gelangen an diesem Abend zwar nur drei Punkte, allerdings wusste der 2,16 Meter große Center mit 15 Rebounds und sieben Blocks zu Gefallen.
Hansi Gnad äußerte sich nach dem Spiel wie folgt zur Niederlage: „Natürlich bin ich enttäuscht, denn für uns war definitiv mehr möglich. Wenn wir das spielen, was wir eigentlich können, wäre ein Sieg in Trier sicherlich nicht unrealistisch gewesen. Wir haben einige Phasen gehabt, in denen unsere Leistungsträger keine guten Entscheidungen getroffen haben. Die Wurfauswahl war des Öfteren fraglich, es wurden zu viele schwierige Schüsse genommen. Ich kann der Mannschaft allerdings keinen mangelnden Einsatz vorwerfen. Bis zum Schluss haben die Jungs gekämpft und alles dafür gegeben um zu gewinnen. Trotzdem Gratulation an Trier zum Erfolg, den sie sich aufgrund ihrer abgezockten Art und Weise verdient haben.“ Lobende Worte fand der 56-jährige Coach für Neuzugang Eberhardt: „Der Einstand von Sheldon war ordentlich, er hat viele Dinge richtig gemacht. Man merkt schnell, dass er über einen hohen Basketball-IQ verfügt. Er braucht sicherlich noch Zeit um uns kennenzulernen beziehungsweise wir ihn. Die zweiwöchige Länderspielpause wird dabei sicherlich helfen.“
Persönliche Worte wollte Gnad im Anschluss an sein Statement noch in Richtung Jena an Frank Menz richten. Die Ehefrau des Trainers von Science City Jena, die ehemalige Nationalspielerin Birgit „Biggi“ Menz, erlag in der vergangenen Woche im Alter von 52 Jahren einer schweren Krankheit: „Ich wünsche Frank und seiner Familie, im Namen der BAYER Basketball-Abteilung, alles Gute in dieser schweren Zeit. In solchen Momenten merkt man schnell, wie unwichtig Basketball sein kann. Unsere Gedanken sind in diesen schweren Tagen bei Familie Menz, den Angehörigen und Freunden.“
Für die GIANTS geht es am Sonntag, 8. Dezember um 16:00 Uhr mit einem Heimspiel weiter. Dann empfängt der Rekordmeister die wiha Panthers Schwenningen in der Ostermann-Arena.
Scoring BAYER GIANTS: Michael Kuczmann (13 Punkte), Colter Lasher (11), Sheldon Eberhardt (10), Tim Schönborn (8), Nick Hornsby (8), Eddy Edigin (6), Marian Schick (4), Dennis Heinzmann (3), Luca Kahl (2), Valentin Blass (2) und Jacob Engelhardt.